Wenn Rod Fergusson Epic Games nicht 2012 verlassen hätte, gäbe es heute möglicherweise gar kein Fortnite.
Ex-Epic-Mitarbeiter wollte die Entwicklung einstellen
Dass aus Fortnite einmal eines der erfolgreichsten Spiele aller Zeiten werden würde, hätte im Jahr 2012 niemand gedacht, vor allem nicht Rod Fergusson. Der war damals Director of Production bei Epic Games und wollte die Entwicklung des Third-Person-Shooters einstellen. Das erzählte er jüngst den Kollegen von Game Informer. Er habe versucht, dem Spiel ein vorzeitiges Ende zu bescheren, weil es einige Probleme gehabt habe, verließ Epic jedoch im August 2012, um zu Irrational Games (BioShock) zu wechseln.
Hätte Fergusson nicht den Arbeitgeber gewechselt, hätte es sein können, dass Fortnite niemals erschienen und zu dem riesigen Erfolg geworden wäre, der es heute ist. In seinen Augen sei das Actionspiel nichts gewesen, woran Epic weiter hätte festhalten sollen. Die Entwicklung von Fortnite verlief auch sicherlich nicht reibungslos, dafür dauerte sie einfach viel zu lange.
Epic Games kündigte den Titel 2011 an, die Early-Access-Version kam jedoch erst 2017 auf den Markt. In den Jahren dazwischen war es lange Zeit sehr still um das Spiel, weswegen die Meldung, dass Epic die Arbeiten eingestellt hätte, nicht überraschend gekommen wäre. Doch das Unternehmen hat den Titel nicht aufgegeben. Der ganz große Erfolg kam aber eben nicht mit "Rette die Welt", sondern dem kostenlosen Battle-Royale-Modus, der zwei Monate nach dem Release der Early-Access-Fassung das Licht der Welt erblickte. Epic hatte gesehen, wie erfolgreich damals PlayerUnknown's Battlegrounds war, zimmerte recht schnell eine eigene Variante dessen Spielprinzips zusammen und sicherte sich einige Monate später den Thron im Battle-Royale-Genre, was die Spielerzahlen betrifft.
Rod Fergussen hat diese Entwicklung nur noch von außen erlebt. Er bereue es aber nicht im Nachhinein, Epic verlassen zu haben, wo das Studio durch Fortnite zu einem der erfolgreichsten Unternehmen in der Branche geworden ist. Im Gegenteil: Fergusson sei erfreut darüber zu sehen, dass das Spiel so eingeschlagen hat – vor allem deshalb, weil es wohl nie dazu gekommen wäre, wäre er bei Epic geblieben und hätte weiterhin die Verantwortung für das Projekt gehabt. Heute ist Fergusson Studioleiter von The Coalition, dem Entwickler von Gears of War 4 und Gears 5, das am 10. September für PC sowie Xbox One erscheint. Er ist also zu der Marke zurückgekehrt, mit der er einst bei Epic zu tun hatte, bevor er sich Fortnite zuwendete.
Quelle: Game Informer