Autor: Franziska Behner
„Eure Entscheidungen – eure Welt“, mit diesen Worten haben die Entwickler von Dying Light 2 den zur gamescom gezeigten Spielabschnitt kommentiert.
Autor: Franziska Behner
„Eure Entscheidungen – eure Welt“, mit diesen Worten haben die Entwickler von Dying Light 2 den zur gamescom gezeigten Spielabschnitt kommentiert.
Rund 45 Minuten lang haben sie Live-Gameplay vorgestellt und uns einen ersten tieferen Einblick in das Rollenspiel gegeben. Dabei durften perfekt choreografierte Parkour-Abschnitte und zahlreiche Zombies nicht fehlen.
15 Jahre nach den Geschehnissen im ersten Teil will es Koch Media als Publisher nun wissen und entführt euch in der Haut von Aiden Caldwell in ein Modern Dark Age. Das bedeutet, dass ihr zeitgemäße Grenzen ebenso wie Festungen entdecken werdet, mit Waffen aus modernen Materialien kämpft, aber die Welt schon fast wieder mittelalterlich lebt.
Obwohl viele Jahre seit dem Ausbruch der Seuche vergangen sind, hat niemand bisher einen Weg gefunden, die Infektion zu stoppen. Mit der Folge, dass viele Städte regelrecht von Zombies überrannt werden, die sich vor allem in der Dunkelheit aufhalten. Daher sind die so genannten Dark Zones besonders gefährlich. Diesen Spielabschnitt konnten wir aber nur ganz kurz sehen und haben daher noch keinen Vergleich, wie lebensbedrohlich es dort wirklich für Aiden sein wird. Fakt ist: Es ist nichts mehr so, wie es einmal war. Während der letzten 15 Jahre hat sich die Mutation nämlich weiterentwickelt, deshalb müsst ihr euch neue Mittel und Wege einfallen lassen, um die Zombies zu besiegen.
Dying Light 2 - E3 2019 Trailer:
Dafür stehen euch verschiedene Möglichkeiten offen. Wie auch schon im Vorgänger spielt die Fähigkeit zum geschmeidigen Parkour eine große Rolle. Neu ist, dass die einzelnen Elemente davon nun in Kämpfe integriert werden können. Während der Präsentation haben wir gesehen, wie Aiden einen Zombie packt, ihn aus dem Fenster wirft und direkt hinterherspringt. Um einen harten Aufprall zu vermeiden, landet der Protagonist auf dem untoten Körper als sei es ein Rettungskissen. Makaber, aber wirklich praktisch!
Während die Mischung aus Parkour und Kampfelementen einstudiert wirkte und sich im fertigen Spiel noch beweisen muss, haben wir keine Zweifel an dem Spaßfaktor der neuen Waffen. Die 15 Ingame-Jahre seit dem Ende der letzten Story machen sich auch in den Gadgets bemerkbar, die euch nun zur Verfügung stehen. In Rollenspiel-Manier craftet ihr zum Beispiel ein Elektro-Upgrade für eure Waffe, um die Zombies (und andere Gegner) zu schocken. Dazu bastelt ihr entsprechende Bauteile einfach an eine passende Waffe. So wird das Katana schnell zu einer prickelnden Überraschung.
Viele Situationen im Spiel können unterschiedlich gelöst werden. Ihr könnt zum Beispiel eine Geisel nehmen und sie unter Drohungen lenken, um unentdeckt in ein feindliches Gebiet einzudringen. Oder ihr entscheidet euch für den Tod eines NPC’s, was eure Umgebung beeinflusst und gegebenenfalls in einem Gefecht endet. Euer Verstand ist in Dying Light 2 eine scharfe Waffe – nutzt sie, um eure Wege möglichst effektiv zu verfolgen.
Dying Light 2 - Gameplay-Demo:
Doch die schlurfenden Untoten sind nicht eure einzigen Probleme: Wer überleben will, der greift in der dystopischen Welt von Dying Light 2 zur Waffe. Die Ressourcen sind knapp und ihr solltet euch gut überlegen, mit wem ihr euch anlegen wollt. Zu allem Überfluss erfahrt ihr direkt zu Beginn des Spiels von einer weiteren Katastrophe: Das Trinkwasser der Stadt wird knapp, obwohl in einem abgeschirmten Bereich genügend gelagert wird. Der Kolonel ist eure einzige Rettung. Ihr müsst versuchen ihn davon zu überzeugen, seine riesigen Pumpen einzuschalten und den Menschen wieder ausreichend Wasser zur Verfügung zu stellen.
Im Gespräch mit dem Kolonel erfahrt ihr bereits in den ersten Spielminuten, welche großen Auswirkungen eure Entscheidungen im Open World-Zombieabenteuer haben können. Die Entwickler haben großen Wert darauf gelegt, dass die Wahl eurer Antworten oft eine deutlich spürbare Veränderung der Welt (im großen und kleinen Sinne) bedeuten. Eure Aufgabe ist es, beim Kolonel dafür zu sorgen, dass er seine Meinung ändert und die riesigen Pumpen anstellt, damit das Wasser wieder fließen kann. Einen glaubhaften Grund, wieso er das nicht tut, kann er euch allerdings auch nicht liefern.
An dieser Stelle möchten wir eine kleine Spoiler-Warnung aussprechen. Um euch zu zeigen, welche großen Ausmaße manche Entscheidungen haben können, gehen wir etwas in die Story hinein. Das passende Gameplay haben die Entwickler bereits in einem Video veröffentlicht. Wollt ihr euch völlig überraschen lassen, solltet ihr erst ab dem nächsten Punkt weiterlesen.
An diesem Punkt habt ihr die Qual der Wahl: Schenkt ihr dem mächtigen Mann euer Vertrauen und sucht nach einem anderen Weg oder wiedersetzt ihr euch seinen Befehlen? Entscheidet ihr euch für das Anschalten der Pumpen, bleibt ein Kampf gegen die Bodyguards des Kolonel nicht aus. Ihr müsst sie besiegen, um selbstständig nach dem Hebel zu suchen, der die Stadt vor der Dürre bewahrt.
Eure Entscheidung den Kolonel zu hintergehen und die Stadt vor dem Verdursten zu bewahren, mag menschlich eine gute Tat sein. Jedoch hatte der Regierungsvertreter einen guten Grund, das Wasser hinter dicken Mauern zu sammeln. Beim Anschalten der Pumpen wird das feuchte Nass nun dort abgelassen und zum Vorschein kommt etwas, das ihr wohl nicht erwartet habt: ein bisher versunkener Teil der Stadt. Eine sich regende Zombiehand gibt zudem erste Hinweise darauf, aus welchem Grund der Bereich mithilfe des Wassers stillgelegt wurde.
Ganz anders sieht es aus, wenn ihr nach anderen Möglichkeiten der Wasserbeschaffung sucht. Dieser Teil der Stadt wird euch dann nicht offenbart und die damit verbundenen Quests erscheinen nicht während eures Abenteuers. Laut der Entwickler habt ihr nach einem Spieldurchlauf von Dying Light 2 gerade mal 50% der Inhalte gesehen. Gleichzeitig räumen sie ein, dass nicht alle Konsequenzen so groß sind, wie die versunkene Stadt bei den Pumpen.
Einschätzung
Zombies, Parkour-Elemente und menschliche Feinde – eine Beschreibung, die auf Dying Light genauso passt wie seinen Nachfolger. Und trotzdem scheint Dying Light 2 irgendwie frisch zu sein. Die guten Elemente des Vorgängers haben die Entwickler offenbar verbessert und um neue Kniffe erweitert, sodass noch mehr Variation im Kampf entsteht. Grafisch hat es uns gut gefallen, auch wenn manche Ecken noch etwas Politur gebrauchen können. Das Highlight sind hingegen die verschiedenen Möglichkeiten, eine Situation zu meistern. Werdet ihr in einen Kampf verwickelt oder lässt sich die Situation auch mit einer Geisel und einer scharfen Zunge lösen? Wir sind gespannt, welche Geschichte uns Dying Light 2 auftischt und wie wir sie beenden. Schließlich soll es mehr als eine Hand voll Ausgänge der Story geben.