In Doom Eternal geht es im November wieder gegen die Höllenbrut. Wir haben es auf der gamescom ausprobiert.
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Doom Eternal: Immer mitten in die Fresse rein!
2016 hat id Software mit einem furiosen Comeback Doom nach zwölf Jahren aus der Versenkung geholt. Trotz anders lautender Trends und Gepflogenheiten oder vielleicht auch gerade deswegen konnte das pfeilschnelle Actionspiel überzeugen. Die Entwickler haben sich bewusst nicht an aktuellen Shootern orientiert und stattdessen viele Elemente vergangener Zeiten übernommen. Mit Doom Eternal wird dieser Weg konsequent weiter verfolgt und auf der gamescom 2019 hatte ich die Gelegenheit, dieser Evolution beizuwohnen.
Geschichte? Das ist Doom Eternal!
Bevor es so richtig ins Gemetzel geht, kurz ein Blick auf die Geschichte des Spiels: Moment Mal, Doom und eine Geschichte? Kann man diese zwei Worte überhaupt in einen syntaktisch korrekten Zusammenhang bringen? Ja, es geht! Aber, wenn man wirklich in die Story rund um den Doom Slayer eintauchen will, darf man sich nicht nur auf die Zwischensquenzen verlassen, sondern muss auch die zahlreichen Hinweise finden, sich die Audio Logs anhören und genau auf die Umgebung achten, falls es mal wieder okkulte Relikte oder Stätten gibt. Aber um es kurz zu machen: Im Prinzip geht es darum, dass der Doom Slayer alles, was auch nur im Entferntesten nach Dämon aussieht, einen Kopf kürzer machen muss. Dämonen haben die Erde überrannt und es gibt kaum noch Hoffnung. Was jetzt hilft, ist pure Gewalt und zwar auf allen Ebenen. Achso, Doom Eternal wird auch die Ursprünge des Protagonisten aufdecken, aber das nur nebenbei.
Doom Eternal - E3 Trailer:
Jetzt mit ein bisschen Mirror's Edge
Bevor mich Bethesda und id Software auf das eigentliche Spiel losließen, begann der fröhliche Metzelspaß mit einem Tutorial. In Doom Eternal hat der Slayer nämlich ein paar neue Tricks auf Lager, die man erst einmal beherrschen sollte, bevor den Monstern in den Arsch getreten wird. Neben dem üblichen rasanten Gameplay mit Doppelsprüngen, Kettensäge und Plasmawaffe darf ich ab sofort mit ein bisschen Übung dashen oder kurzfristig an Wänden entlangkraxeln. Selbstverständlich werden sämtliche Aktionen im späteren Spielverlauf miteinander kombiniert, worauf es im Tutorial bereits einen kleinen Vorgeschmack gab. Streckenweise hat diese Art der Fortbewegung etwas an Mirror’s Edge erinnert, nur halt mit jeder Menge Waffen.
Wer rastet, der rostet oder wird geröstet!
Das Kern-Gameplay hingegen ist nahezu unverändert. Wer stehenbleibt, stirbt. Diese uralte Doom-Regel ist immer noch gültig und eines der Merkmale, die Doom von anderen Shootern stark unterscheidet. In Doom Eternal war dieser Umstand auf der gamescom mehr als deutlich spürbar. Vor allem aber hatte die Version auf der Messe einen überraschend hoch angesetzten Schwierigkeitsgrad. Durch die neuen Bewegungsmöglichkeiten wie das Dashen musste die KI der Gegner komplett überarbeitet werden, wie Creative Director Hugo Martin kürzlich in einem Interview verriet. Danke, das habe ich gemerkt. Gerade, wenn viele Gegner in der Nähe sind, gibt es keine Gnade.
So wird Monstergeschnetzeltes gemacht!
Dafür gibt es allerdings ein paar schicke neue Spielereien, um den Dämonen die Eier lang zu ziehen und ein paar Gedärme zu verteilen. So genial und durchschlagskräftig die normale Schrotflinte auch ist, in Sachen Reichweite bringt sie es einfach nicht. Ab jetzt sollte das allerdings kein Problem mehr sein, denn dank des eingebauten Enterhakens lässt sich die Entfernung zum Gegner auf Knopfdruck fast auf null reduzieren, so dass die Behandlung mit der Kettensäge umgehend erfolgen kann. Außerdem gibt es neben all den bekannten Waffen auch einen Flammenwerfer. Wer wollte nicht schon einmal Dämonen am Spieß servieren oder die Feuerfestigkeit eines Imps testen? Obendrauf lassen sich in verschiedenen Levels ein paar spektakuläre Umgebungs-Kills ausführen.
Glory Kill Kill Kill
Was darf in Doom seit dem Reboot 2016 natürlich nicht fehlen? Richtig, die "Glory Kills"! Hier schöpfen die Entwickler wieder gnadenlos aus dem Vollen und lassen ihrer Fantasie freien Lauf. Granate ins Dämonenauge stopfen? Check! In der Mitte durchschreddern? Check! Kopf absägen? Check! Je nachdem, in welcher Position ich mich befinde oder von welcher Seite ich den "Glory Kill" ansetze, spritzt das Blut und fliegen die Gedärme anders über den Bildschirm. Außerdem dienen die martialischen Angriffe neben dem Einsatz von Kettensäge und Flammenwerfer dazu, Energie, Rüstung und Munitionsvorräte aufzufüllen. In der von mir angespielten Fassung lag nämlich nicht so viel Equipment herum, um bedenkenlos durch alles und jeden durchzurocken, ohne nachzudenken. Wobei ich eh nicht viel denken konnte, bei den Horden an Monstern, die auf mich einprasselten. Schade nur, dass es vom Mehrspielermodus nichts zu sehen gab.
Doom Eternal - Multiplayer-Trailer:
Vom visuellen Standpunkt her wird Doom Eternal das bislang vermutlich abwechslungsreichste Doom werden. Neben den klassischen Innenarealen, in denen ab und an so etwas wie Horror aufkommt, gab es viele Außenbereiche zu sehen, die mit einer streckenweise atemberaubend üppigen Architektur aufwarten können. Dazu kommen zusätzlich Unmengen an kreativen Splatter- und Gore-Effekten sowie viele kleine weitere Details. Wer Gitarrenklänge mag, wird mit Doom Eternal kaum etwas falsch machen. Harte Rockmusik und Elektroeinflüsse, krachende Explosionen und ekelhafte Laute aus den Schlünden der Viecher formieren mit weiteren akustischen Hilfen das typische Doom-Klangbild.
Einschätzung:
Doom Eternal wird schnell, hart und intensiv. Das Motto „Stumpf ist Trumpf“ gilt ohne Frage und doch ist Doom Eternal mehr als nur eine stupide Monsterballerei. Es dauert etwas an Eingewöhnungszeit, bis die neuen Möglichkeiten verinnerlicht wurden, aber sobald die Steuerung flutscht, tut es auch das Blut der Dämonen. Zusammen mit den neuen Parkourfähigkeiten ergibt sich daraus fast eine Art Gore-Ballett. Besonders gut hat mir die neue Schrotflinte mit Enterhaken gefallen. Diese Bleispritze macht sogar fast noch mehr Spaß als der rumrotzende Flammenwerfer. Schade nur, dass es bis zum Release am 22. November noch so lange dauert.