Auch wenn die Konsolenversionen von Cyberpunk 2077 schlechte Wertungen erhalten, kriegen die Entwickler ihre Boni.
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Entwickler erhalten Boni unabhängig von Metascores
In der Videospielbranche ist nicht alles total toll. Genau wie in allen anderen Industriezweigen herrscht auch hier Ungerechtigkeit in diversen Formen und es gibt so manche Firmenpraktiken, die Außenstehende sehr kritisch betrachten. Dazu gehört etwa, dass Entwickler Bonuszahlungen erhalten, wenn ein jüngst veröffentlichtes Spiel auf Metacritic einen bestimmten Durchschnittswert, der sich aus allen eingetragenen Wertungen seitens der Presse ergibt, überschreitet. Das sollte auch im Fall von Cyberpunk 2077 gelten.
Wie Jason Schreier von Bloomberg berichtet, war der ursprüngliche Plan der Führungsetage von CD Projekt RED, dass die Mitarbeiter Boni erhalten sollten, wenn das Rollenspiel einen Metascore von mindestens 90 erreichen sollte. Nun steht Cyberpunk 2077 auf Metacritic tatsächlich bei jenem Wert, das gilt jedoch nur für die PC-Version. Die von weitaus mehr Problemen geplagten Fassungen für die PlayStation 4 und Xbox One werden so einen hohen Metascore wohl niemals erreichen, haben derzeit aber auch noch gar keinen (dafür gibt es noch zu wenige Reviews).
Laut Schreier habe Adam Badowski, Studioleiter von CD Projekt RED und Game Director von Cyberpunk 2077, in einer E-Mail an seine Belegschaft geschrieben, dass man unterschätzt habe, wie komplex und aufwändig es sein würde, das Spiel zu entwickeln. Trotzdem habe das Team alles Mögliche getan, um ein "ambitioniertes, besonderes Spiel" abzuliefern. Und deshalb sollen die Mitarbeiter nun unabhängig von den Metascores ihre Boni erhalten.
Jason Schreiber berichtet außerdem, dass das Bonussystem bei CD Projekt RED recht kompliziert gewesen sei. So sollen jeden Monat während der Entwicklung die Teammitglieder, die besonders gute Arbeit geleistet haben, Münzen mit dem Logo des Studios erhalten haben. Das habe der Journalist von derzeitigen sowie ehemaligen Mitarbeitern erfahren.
Die Münzen hätte man dann nach der Veröffentlichung von Cyberpunk 2077 gegen die Bonuszahlungen eintauschen können, sofern gewisse Kriterien erfüllt werden würden. Als Beispiele nennt Schreier eben positive Kritiken seitens der Presse und ein rechtzeitiger Release – nun ja, Letzteres dürfte ja nicht so ganz geklappt haben nach drei Verschiebungen. Dank des neuen Systems seien die Boni jedoch garantiert, trotz der Verzögerungen und den schlechten Wertungen für die Konsolenversionen.
Zudem sei angemerkt, dass die Mitarbeiter von CD Projekt RED sowieso Bonuszahlungen erhalten, da sie alle am Profit, den man mit Cyberpunk 2077 erwirtschaftet, beteiligt werden. CD Projekt hat schon bekannt gegeben, dass die Verkaufszahlen so hoch sind, dass bereits einen Tag nach dem Release am vergangenen Donnerstag die Produktions- und Marketing-Kosten gedeckt werden konnten.
Quelle: Bloomberg / Metacritic / CD Projekt