Es dauert nicht mehr lange, bis Ubisoft und Blue Byte den neuen Ableger der beliebten Spielereihe Anno auf den Markt bringen.
Vorschau: So schön war Industrialisierung noch nie!
Nach zwei Ausflügen in die Zukunft besinnen sich die Entwickler wieder auf die historischen Wurzeln der Aufbaustrategiespielmarke. Mit Anno 1800 geht es zurück in die Zeit der industriellen Revolution. Wir sind Ubisofts Einladung gefolgt und haben vorab schon einmal hineingeschnuppert. An dieser Stelle sei jedoch eines angemerkt. Ein Spiel von der Größenordnung eines Anno 1800 lässt sich während eines einzelnen Anspieltermins nur sehr oberflächlich behandeln. So werdet ihr in diesem Artikel keine detaillierten Verknüpfungen von Wirtschaftskreisläufen oder Ähnliches finden, sondern deutlich mehr subjektive Eindrücke.
Seit mehr als 20 Jahren können Spieler ihrer Lust nach dem Städtebau und dem Aufbau einer florierenden Wirtschaft fröhnen. So lange nämlich existiert die Anno-Reihe schon und dabei haben sich einige Dinge nicht geändert. Warum auch? Im Kern geht es immer noch darum, aus dem Nichts ein eigenes Reich zu erschaffen, Menschen ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen und natürlich die Staatskassen zu füllen. Das ist auch in Anno 1800 so, dieses Mal jedoch vor dem Hintergrund des aufkeimenden Imperialismus.
Anno 1800 Trailer:
Beim Anspiel-Event durften wir ein bisschen im Endlosmodus herumprobieren. Wie gehabt beginnt das Spiel damit, dass ihr auf einer fiktiven Insel landet und nur mit einem Grundstock an Ressourcen ausgestattet seid. So sind die ersten Spielstunden davon geprägt, die grundlegenden Bedürfnisse der Menschen auf der Insel zu befriedigen. Dazu zählen Nahrung, Kleidung und eine Behausung. Nach und nach werden die Wünsche und Forderungen immer komplexer, womit sich auch der Status der eigenen Siedlung ändert. Was als Dorf mit starker Agrarkultur beginnt, entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einer industriellen Stadt und dementsprechend steht man mit jedem neuen Abschnitt vor anderen Problemen und Aufgaben.
Zudem müsst ihr euch irgendwann mit äußeren Einflüssen auseinandersetzen. Manche Güter lassen sich nämlich nicht auf der eigenen Insel gewinnen. Um dieses Problem zu lösen, bieten sich mehrere Möglichkeiten. Entweder ihr besiedelt eine Insel mit den entsprechenden Rohstoffen, treibt Handel mit KI-Gegnern oder ihr führt Kriege. So weit so bekannt. Die Unterschiede und Feinheiten zu anderen Spielen der Reihe offenbaren sich erst im Detail. Beispielsweise wird in Anno 1800 über das Straßensystem angezeigt, wie weit der Einfluss bestimmter Gebäude reicht. Nur wer vorausschauend plant, stellt sicher, dass alle Bewohner Zugang zum Wirtshaus, der Feuerwehr oder anderen gesellschaftlich relevanten Dingen haben.
Anno 1800 - Gamescom Trailer:
Uns hat neben dem bekannten Gameplay besonders der Detailreichtum von Anno 1800 begeistert. Dank der stufenlosen Zoomfunktion könnt ihr euch ziemlich nah an das Geschehen wagen. Dann entdeckt man lustige Details wie einen betrunkenen Schankwirt, durch die Straßen ziehende Demonstranten und vor sich hin mümmelnde Schweine, die in der Jauchegrube auf ihre industrielle Verarbeitung warten. Aber es gibt noch so viel mehr zu entdecken und erleben. Während des Anspieltermins durften wir zwar nicht in dem Kampagnenmodus schauen, aber diverse KI-Gegner haben einen Vorgeschmack auf das gegeben, was euch dort erwarten wird.
Selbstverständlich darf auch ein umfangreicher Mehrspielermodus nicht fehlen. Dort dürft ihr dann mit anderen Spielern um die Wette konkurrieren, Handelsverträge schließen oder mit militärischen Mitteln argumentieren. Der geplante Koop-Modus, in dem man mit einem Freund gemeinsam an einem wohlhabenden Reich arbeiten kann, wird erst nach Release erscheinen.
Einschätzung:
Zugegeben, wir haben nicht viel vom Spiel gesehen, aber das was uns bislang gezeigt wurde, macht definitiv Lust auf mehr. Die Optik überzeugt mit Massen an Details! Wir haben uns das eine oder andere Mal dabei ertappt, wie wir einfach nur dem Treiben auf dem Bildschirm fasziniert zugesehen haben. Beim Gameplay sind uns ebenfalls keine groben Schnitzer aufgefallen. Bis auf eine (!) verbuggte Quest hat alles wunderbar funktioniert und ineinander gegriffen. Lediglich die manchmal etwas verschachtelten Menüs waren störend, aber daran gewöhnt man sich nach einigen Stunden Spielzeit. Wenn in der finalen Version nicht irgendwelche extrem störenden Dinge vorhanden sind, dann hat Ubisoft einen weiteren Toptitel für Strategiefans in der Pipeline.