Vivendi hat seine Anteile an Ubisoft verkauft. Neuerdings mit an Bord: Tencent.
Ubisoft wehrt Übernahme durch Vivendi endgültig ab
Geschrieben von Jens Bremicker am 21.03.2018 um 13:26 Uhr
Lange Zeit drohte dem französischen Publisher Ubisoft trotz seines Erfolges mit Marken wie Assassin’s Creed, Far Cry und The Division eine Übernahme durch den Konzern Vivendi. Der hatte in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Ambitionen gezeigt, die Mehrheit der Firmenanteile und damit die Kontrolle über das Familienunternehmen der Guillemots zu erlangen. Ubisoft wehrte sich dagegen öffentlich. Eine Übernahme durch Vivendi hätte vermutlich deutliche Konsequenzen für die eigenen Produkte bedeutet. Assassin’s Creed beispielswese wäre dann wohl doch wieder zum jährlichen Veröffentlichungsrhythmus zurückgekehrt. Schließlich spielt die Serie viel Geld ein und warum sollte man davon nicht jedes Jahr profitieren?
Nun aber hat Ubisoft verkündet, dass Vivendi alle seine Firmenanteile (27,3 Prozent) verkauft. Die 30 Millionen Aktien wandern aber nur teilweise in den Besitz des Publishers, wie Gameswirtschaft berichtet. 9 Millionen hat Ubisoft zurückgekauft. Weitere 3 Millionen übernimmt die Holding der Brüder Guillemot und ein kanadischer Pensionsfonds bekommt 3,4 Prozent der Firmenanteile. Am spannendsten ist jedoch, dass 5,6 Millionen Aktien von dem chinesischen Unternehmen Tencent gekauft wurden. Der ist mittlerweile weltweit ein großer "Player" im Spielemarkt und hat zum Beispiel erst kürzlich PUBG Mobile veröffentlicht.
Auf Twitter bedankt sich Ubisoft bei den Spielern, den Geschäftspartnern und den eigenen Mitarbeitern für die Unterstützung.
Ubisoft und Tencent gehen eine Partnerschaft ein, von der sich der französische Konzern erhofft, eine größere Präsenz mit seinen Marken in China und den anderen asiatischen Ländern zu gewinnen. Gut möglich also, dass Tencent in Zukunft „Asassin’s Creed“- oder „Far Cry“-Mobilegames veröffentlicht. Schließlich spielen die Asiaten noch sehr viel mehr auf den Mobilgeräten als wir hierzulande.
Ubisoft kann nun durchatmen und sich wieder voll und ganz darauf konzentrieren, erfolgreiche Spiele auf den Markt zu bringen, ohne dabei aber eigene Prinzipien verraten zu müssen, was unter Vivendi hätte passieren können. Der nächste Top-Titel steht schon vor der Tür: Am Dienstag erscheint der Ego-Shooter Far Cry 5 für PC, PS4 sowie Xbox One.
Quelle: Ubisoft / Gameswirtschaft