Die Fußballsimulation Football Manager 2018 erscheint bald und hat ein neues Feature im Gepäck: Spieler outen sich als homosexuell.
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Football Manager 2018: Das große Coming Out
Spiele sollen in den meisten Fällen primär der Unterhaltung dienen, doch das bedeutet nicht, dass aktuelle gesellschaftliche und politische Themen keinen Platz darin finden können. Ein Beispiel hierfür ist der Football Manager 2018, der am 10. November für PC erscheint.
Die Fußballsimulation von Sports Interactive enthält ein neues Feature, das ein heikles Thema in den Fokus rückt: Homosexualität im Profisport. Konkret wird sich das so äußern, dass sich einige Spieler im Football Manager 2018 als schwul, lesbisch oder bisexuell outen, wobei es sich nicht um „echte“ Spieler handelt, sondern um fiktive Charaktere, die vom Computer generiert werden. Ein Coming Out innerhalb der eigenen Mannschaft hat für den Spieler positive Auswirkungen in Form eines leichten Umsatzanstiegs. Das wird damit erklärt, dass das Bekenntnis des Fußballers zu seiner sexuellen Ausrichtung mehr Mitglieder der LGBT-Community ins Stadion lockt, die sich dadurch erneut für den Sport begeistern können oder schlicht ihre Unterstützung mit dem Profisportler zum Ausdruck bringen möchten.
Hintergrund für die Integration des Features ist der, dass sich homosexuelle Profisportler in der "echten Welt" häufig noch schwer damit tun, sich zu outen, was viele Gründe haben kann. Die Angst vor negativen Folgen auf die Karriere und davor, den Support von Fans, Kollegen und Sponsoren zu verlieren, spielt sicherlich eine große Rolle. Oft outen sich die Sportler erst nach ihrer aktiven Laufbahn, wenn überhaupt. In Football Manager 2018 soll es nun nicht darum gehen, so zu tun, als ob nach einem Coming Out plötzlich alle Welt die Mannschaft des betreffenden Spielers unterstützt, vielmehr wolle man deutlich machen, dass es eine gute Sache ist, seine sexuelle Orientierung nicht zu verstecken. Das sagte Game Director Miles Jacobson gegenüber BBC Sport. „Ich finde es befremdlich, dass [der offene Umgang mit Homosexualität] heutzutage immer noch ein Problem darstellt, also haben wir uns entschlossen, den Leuten zu zeigen, dass ein Coming Out keine große Sache ist und positive Folge haben kann“, so Jacobson. „Es ist doch verrückt, dass wir im Jahr 2017 leben und Menschen immer noch nicht sie selbst sein können.“
Eine Umfrage der BBC in Großbritannien ergab übrigens, dass 82 Prozent der Menschen kein Problem mit homosexuellen Spielern in ihrem Lieblingsverein hätten.