Wir haben Shattered Heaven schon ausprobiert und verraten euch, ob die Mischung aus Rollen- und Kartenspiel mit Roguelike-Elementen überzeugt.
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Wilder Genremix Shattered Heaven angekündigt und angespielt
Fans von Rollenspielen mit Kartenmechaniken aufgepasst! Leonardo Interactive (Daymare 1984: Sandcastle) hat jetzt das Deck-Building-RPG Shattered Heaven für den PC angekündigt. Ihr werdet in eine düstere Fantasy-Welt entführt, um euch dort verschiedenen Herausforderungen zu stellen. Spielerisch erwartet euch eine Kombination aus Sammelkartenspiel und Roguelike-Gameplay, garniert mit einigen RPG-Elementen, handelt. Bis eine breite Mehrheit Shattered Heaven ausprobieren kann, werden noch ein paar Monate vergehen. Die Early-Access-Phase ist für das vierte Quartal 2022 geplant.
Das Ende ist nah ... mit 40!
Wir konnten vorab schon einmal einen Blick riskieren und in die düstere Geschichte eintauchen. Die Welt, in der ihr euch wiederfindet, ist karg und leer. Einst herrschte dort ein Gott, aber nach dessen Sturz verfiel das Land und nur wenige konnten dieses Unheil überleben. Seitdem kämpfen vier Fraktionen in dieser trostlosen Umgebung um das Überleben. Zu allem Überfluss lastet auf diesen Völkern auch noch ein schrecklicher Fluch. Nicht nur, dass sie nachts nicht schlafen können und unfruchtbar sind, mit dem Erreichen des 40. Lebensjahres sterben sie auch. Es gibt nur einen Ausweg: Eine Vestalin muss zusammen mit einigen mutigen Kriegern in einem uralten Ritual geopfert werden. Dieses Ritual ist auch bekannt als Krieg des Aufstiegs und stellt eine brutale Schlacht dar.
Karten geben, Karten nehmen
Es beginnt ganz klassisch mit einem Tutorial, um die grundlegenden Funktionen des Spiels kennen zu lernen, denn auch wenn Kartenspiele mit Rollenspieleinschlag längst etabliert sind, hat doch jedes Spiel seine eigenen Regeln und Bedingungen. In Shattered Heaven zum Beispiel bekommt ihr zu Beginn einer jeden Auseinandersetzung mit anderen Charakteren fünf Karten aus eurem Deck. Jede Karte hat, wie könnte es anders sein, unterschiedliche Eigenschaften. Manche dienen zur Verteidigung, andere verteilen Buffs oder eignen sich zum Attackieren von Gegnern. Zudem verbraucht jede Karte Aktionspunkte (AP) und pro Runde stehen euch bis zu vier davon zur Verfügung. Maximal ist es also möglich, vier Karten einzusetzen, die jeweils einen AP verbrauchen, oder ihr wählt eine mächtige Karte, die gleich mal vier AP kostet. Es kommt auf die Taktik, die Gegner und das eigene Kartenrepertoire an, wie die Entscheidung ausfällt. Zudem zeigt das Tutorial, wie man sich mit drei Charakteren im Kampf beweist und die Dungeons aufgebaut sind.
Eine Prise hiervon, ein Quäntchen davon ...
Apropos Aufbau, der erinnert in Shattered Heaven ein bisschen an die klassischen Taktik-RPGs aus dem fernen Osten. Ihr bewegt euch im Dreiergespann durch zufällig generierte Dungeons, die nicht nur Gegner und damit Kämpfe beinhalten. Genauso kann es sein, dass irgendein Ereignis passiert oder es auch nur Loot gibt. Mal versteckt sich in einem Raum eine Falle, mal findet ihr ein paar wichtige Gegenstände oder auch eine neue Karte. Nachdem die Einführung vorüber ist, geht es richtig los. Von eurer Heimatkathedrale aus plant ihr das nächste Vorgehen, könnt an einem Talentbaum eure Fähigkeiten erweitern oder Gegenstände und Magie für den Kampf einkaufen - eben alles, was der geneigte Abenteurer benötigt, wenn es darum geht, die Welt zu retten. Allerdings haben wir einen Moment gebraucht, um uns zurechtzufinden. Was dem Spiel auf jeden Fall noch fehlt: kleine Tooltips, damit man weiß, welche Funktionen sich hinter welchem Menüpunkt verbergen. Aber wir haben ja eine frühe Version von Shattered Heaven gespielt. Die Entwickler werden das Problem bis zum Start der Early-Access-Phase hoffentlich noch beseitigen.
Für Freunde der gepflegten Unterhaltung ohne Stress
Neben dem Deckbuilding und all den taktischen Möglichkeiten, die sich aus verschiedenen Kartentypen, Charakteren und anderen nutzbaren Gegenständen ergeben, stellen die zufällig generierten Dungeons mit ihren verschiedenen Schwierigkeitsstufen und Aufgaben wohl den größten Motivationsfaktor dar. Um nämlich alles in einem Gemäuer zu finden und zu erhalten, sind mehrere Durchgänge erforderlich und da sich jeder Versuch ein bisschen anders anfühlt, wird es auch nicht so schnell langweilig. Außerdem erhaltet ihr nach jedem Durchlauf neue Karten und mehr, um eure Decks weiter zu spezialisieren. Darüber hinaus könnt ihr auch diverse Nebenquests annehmen und Dungeons unter anderen Voraussetzungen durchforsten.
Die Geschichte wird in Shattered Heaven mit einer Mischung aus Zwischensequenzen und Dialogszenen erzählt, was ein in sich stimmiges Bild ergibt. Die Charaktere sind während der Gespräche teilweise animiert und sogar vertont, wenn auch nicht komplett. Dementsprechend gestaltet sich auch das Kampfgeschehen. Liebevoll gezeichnete 2D-Grafiken untermalen die Action, während ihr euch in aller Ruhe die nächsten Schritte überlegt. Wirklich herausragend ist hingegen der Sound des Spiels, insbesondere der Soundtrack. Der schwankt zwischen episch sakralen Klängen, ruhigen Klavierstücken und mitreißender Kampfmusik. Selbst das Herumklicken im Menü wirkt erstaunlich mächtig, als würde man riesige Tore einer Burg öffnen und der Hall durch sämtliche Gänge ziehen.
Einschätzung
Das erste Anspielen von Shattered Heaven hat vor allem eines gezeigt: Hier kommt Ende des Jahres ein interessantes Rollenspiel mit Kartenmechanik auf uns zu. Insbesondere Spieler, die es mögen, ausgiebig an der richtigen Zusammenstellung der eigenen Karten zu basteln, werden auf ihre Kosten kommen. Aber auch alle anderen, die auf taktische Rollenspiele stehen, sollten das Spiel im Hinterkopf behalten. Zudem ist das Ganze ist eine Geschichte verpackt, in der noch das eine oder andere Geheimnis steckt. Allerdings müssen die Entwickler noch einiges an erklärenden Inhalten einbauen. Wer sich nämlich nicht mit der Materie auskennt, ist mit den kleinen Tipps, die leider nur einmal erscheinen und danach nirgends mehr auftauchen, überfordert.