Dank The Witcher Remake werdet ihr in der Zukunft die Geschichte des ersten Spiels von CD Projekt RED in moderner Grafik und mit (hoffentlich) gutem Gameplay erleben.
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The Witcher Remake: Eine Neuauflage, die wirklich nötig ist
Wenn es um Remakes geht, hat die Videospielbranche gleichgezogen mit der Filmwelt. Mittlerweile erscheinen jedes Jahr Neuauflagen mal mehr, mal weniger älterer Spiele. Oft genug wird über deren Sinnhaftigkeit gestritten. In einem Fall wie Resident Evil 2 ist man sich mehr oder weniger einig, dass es sich um eine tolle Neuinterpretation des Originals handelt, die den Survival-Horror grafisch wie spielerisch in die Gegenwart holt. Ich liebe es und würde das alte Resi 2 von 1998 mit seiner Panzersteuerung nicht mal mit der Kneifzange anfassen. Dem gegenüber steht ein The Last of Us: Part 1. Das ist zweifelsohne ein tolles Spiel, aber ein unnötiges Remake, das zum hohen Preis von 80 Euro verkauft wird, obwohl das PS4-Remaster des Originals nach wie vor hervorragend spielbar ist und ordentlich aussieht. In welche Kategorie The Witcher Remake fallen wird? Meiner Ansicht nach ganz klar in erstere, obwohl es noch nichts von dem Spiel zu sehen gibt.
CD Projekt RED gibt sein erstes Baby in (nicht ganz) fremde Hände
The Witcher ist 2007 für den PC erschienen und das Debütwerk von CD Projekt RED. Dementsprechend ist es noch nicht das große AAA-Open-World-RPG gewesen, als das später The Witcher 3: Wild Hunt in die Videospielhistorie eingegangen ist. Noch dazu war der erste Teil der Trilogie in seiner Release-Fassung ein großes Bugfest (hmmm, von welchem anderen CD-Projekt-Titel kenne ich das nur?). Doch das polnische Entwicklerteam schaffte es, sich zu rehabilitieren. Knapp ein Jahr später hat man die Enhanced Editon veröffentlicht, die nicht nur stabiler gelaufen ist, sondern auch abwechslungsreichere NPC-Modelle (ich fühle mich schon wieder an ein anderes Spiel erinnert), ein vergrößertes Inventar und sogar eine komplett neue Sprachausgabe in der deutschen Version mitgebracht hat.
14 Jahre später hat CD Projekt RED nun bekannt gegeben, dass The Witcher ein Remake erhält. Das entsteht jedoch bei einem externen Studio: Fool's Theory. Doch nicht nur, dass dieses Team ebenfalls in Polen sitzt, dort arbeiten auch ehemalige CD-Projekt-RED-Leute, die an The Witcher 2 und 3 mitgewirkt haben. The Witcher Remake wird wie alle künftigen Spiele von CD Projekt in der Unreal Engine 5 entwickelt und Fool's Theory nutzt dasselbe Toolset, das auch beim Auftakt der neuen "The Witcher"-Saga (Arbeitstitel: Polaris) zum Einsatz kommt.
Mehr Infos zu The Witcher Remake, geschweige denn Bildmaterial gibt es nicht. Die Entwicklung befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Es ist aber durchaus interessant, dass CD Projekt RED das Spiel jetzt schon so konkret angekündigt hat. Schließlich ist es erst wenige Wochen her, dass das Unternehmen es noch als "Canis Majoris" betitelte und nur davon sprach, es handele sich um ein „vollwertiges Witcher-Spiel“, das bei einem externen Studio in der Mache ist.
Canis Majoris is a full-fledged Witcher game, separate to the new Witcher saga starting with Polaris. It will be developed by an external studio headed by experienced developers who have worked on past Witcher games. pic.twitter.com/ucy7T073tm
— CD PROJEKT RED (@CDPROJEKTRED) October 4, 2022
Die Geschichte hat ein besseres Spiel drumherum verdient
So wenig wir nun über The Witcher Remake wissen, so sehr freut mich diese Ankündigung. Ich habe das erste The Witcher 2015 in Vorbereitung auf Teil 3 nachholen wollen … und es nach ungefähr zehn Stunden Spielzeit nicht mehr ausgehalten. Zwar hatten mich die Geschichte und Atmosphäre durchaus in ihren Bann gezogen, doch zwei Dinge gingen mir gehörig auf die Nerven: das ewige Hin- und Herlatschen in Wyzima im zweiten Kapitel und vor allem das Kampfsystem. Letzteres hat mir absolut keinen Spaß gemacht und ich kann auch nicht nachvollziehen, wie CD Projekt RED damals denken konnte, dass dieses rhythmische Klicken mit der Maus überhaupt irgendwem gefallen würde. Vielleicht mache ich mich jetzt bei manchen Leuten unbeliebt, aber The Witcher 1 ist kein sonderlich gutes Spiel, die tolle Story hin oder her.
Genau deshalb bin ich so froh, dass nun ein Remake in Arbeit ist. Ich möchte die Geschichte erleben, auch um anschließend The Witcher 3 nochmal mehr genießen zu können. Aber niemals wieder werde ich mir das Gameplay des Originals antun. Eine Neuauflage mit einem komplett neuen Kampfsystem und besserem Pacing wäre daher ein Segen und ich habe keinerlei Zweifel daran, dass Fool's Theory genau diese Probleme des alten Spiels angehen wird.