Auch das noch! Jetzt mischt Kultentwickler Tomonobu Itagaki mit Warrior im NFT-Kosmos mit und riskiert seinen Status bei den Gamern.
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"Ninja Gaiden"-Macher entwickelt das NFT-MMORPG Warrior
Tomonobu Itagaki, der Macher hinter Titeln wie Ninja Gaiden, Dead or Alive und auch Devil’s Third, hat vor einiger Zeit angekündigt, ein neues Studio zu gründen. Nach der Veröffentlichung von Devil’s Third für die Wii U hat der Japaner sein damaliges Entwicklerteam Valhalla Games Studios verlassen und die letzten vier Jahre dazu genutzt, einer jüngeren Generation die Spieleentwicklung beizubringen.
Nun ist der exzentrische Chefentwickler wieder zurück. Sein neues Team heißt Apex Game Studios und es wird an einem MMORPG namens Warrior auf Basis der Unreal Engine gearbeitet. Erscheinen soll es für den PC sowie Android- und iOS-Smartphones. Das war es auch schon mit den Details zur Ankündigung in der Pressemitteilung. Auf der Webseite zum Spiel finden sich natürlich noch mehr Informationen, dazu weiter unten mehr. Statt den Titel und seine Vorzüge in der Mitteilung an die Presse in den Mittelpunkt zu stellen, wird der Adressat mit zahlreichen Fachtermini rund um das Thema NFT, Blockchain und andere trendige, marketingverseuchte Buzzwords zugeschüttet. Der abgesetzte Tweet von Itagaki ist selbst für Personen, die sich zumindest ein bisschen mit dem Thema auskennen, nur schwer verständlich.
Als ich die Pressemitteilung gestern zum ersten Mal gelesen habe, habe ich nicht wirklich verstanden, worum es geht. Selbst nach dem zweiten und dritten Mal standen bei mir wohl mehr als nur ein paar Fragezeichen auf der Stirn. Was will Itagaki zum Beispiel mit Phrasen wie "Warrior zielt darauf ab, die Leistungs-, Sicherheits- und Nachhaltigkeitsprobleme von GameFi 1.0 zu lösen und einen Durchbruch in GameFi 2.0 zu erzielen" ausdrücken? Dazu gesellen sich dann noch vollmundige Versprechungen wie "Warrior entfernt den 'Money Game'-Modus und ist zugänglicher und profitabler als herkömmliche Spiele". Gemessen daran, dass er seit fast 15 Jahren keinen kommerziellen Hit mehr verbuchen konnte, ist das durchaus eine sportliche Aussage.
Okay, Tomonobu Itagaki war schon immer sehr daran interessiert, die neueste Technik einzusetzen und nicht unbedingt dem Mainstream zu folgen. Das war, vermutlich neben einem dicken Scheck, auch einer der Gründe, warum der Japaner vornehmlich für die im fernen Osten unbeliebte erste Xbox seine Spiele entwickelt hat. Aber hat der Mann denn nichts aus den vergangenen Wochen und Monaten gelernt? Nahezu jeder namhafte Entwickler, der sich an NFTs, Blockchain und Co versucht hat, wurde gnadenlos von den Spielern abgestraft und vielerorts wurden die Projekte wieder eingestellt. Negative Kommentare zu seinem Projekt gibt es wie zu erwarten bereits unzählige.
Aber was ist denn nun mit dem Spiel selbst? Warrior ist ein MMORPG im Fantasy-Setting mit einer relativ generischen Geschichte. Der König der Krieger, der einst den höchsten Punkt des Kosmos erreichte, hinterließ vor seinem Ableben ein paar letzte Worte, die die ganze Welt in Erstaunen versetzten. Er hat die Macht, die Welt zu beherrschen gefunden und versteckt. Das war für die Menschen so faszinierend, dass sie sich auf die Suche begaben. Einer dieser Menschen seid nun ihr. Klingt jetzt nicht unbedingt mitreißend, oder?
Ihr streift natürlich nicht allein durch die Fantasy-Welt. Ihr werdet von NFT-basierten Gefährten begleitet, die jeweils über eigene Fähigkeiten und Talente verfügen, genau wie euer Charakter. Dazu gibt es ein Wirtschaftssystem mit Token, zahlreiche kosmetische Items und Gestaltungsmöglichkeiten. Gekämpft wird dabei sowohl im PvE als auch im PvP. Im ersten Quartal sollen die ersten öffentlichen Tests starten.