Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals ist das nächste große J-RPG. Alle Infos dazu liefert euch unser Faktencheck.
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Faktencheck zu Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals
Wir erklären das Sommerloch für beendet. Endlich kommen wieder interessante Spiele auf den Markt und dann findet sich darunter auch noch ein so umfangreiches Abenteuer wie Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals. Zumindest verspricht Publisher Square Enix, dass ihr euch locker 100 Stunden mit dem Rollenspiel beschäftigen könnt. Was ihr sonst noch über das neue vermeintliche Meisterwerk aus Japan wissen müsst, erfahrt ihr in unserem Faktencheck.
Worum geht es?
Falls ihr bislang noch keine Berührungspunkte mit der „Dragon Quest“-Reihe hattet und euch fragt, ob es überhaupt sinnvoll ist, direkt mit dem elften Teil den Einstieg zu wagen: Das ist überhaupt kein Problem. Ähnlich wie bei Final Fantasy erzählt jedes Dragon Quest seine eigene Geschichte. Die Teile spielen zwar allesamt in der gleichen Welt, stehen aber sonst nicht in direkter Verbindung zueinander. Ihr benötigt also keinerlei Vorwissen, um die Geschichte von Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals genießen zu können.
Ihr schlüpft in die Haut eines jungen Mannes, der zu Beginn des Spiels an einer Zeremonie zum Erwachsenwerden in seinem Heimatdorf teilnimmt. Im Verlauf dessen erfährt er, dass er die Reinkarnation eines legendären Helden ist. Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals erzählt also die klassische Geschichte von einem Auserwählten, der die Welt retten muss. Doch das J-RPG hat einen interessanten Twist: Die Menschen glauben teilweise, dass der Protagonist der Grund dafür ist, dass das Böse sich überhaupt erst blicken lässt. Der König des Landes denkt sich: „Wenn es keinen Helden gibt, dann gibt es auch keine finsteren Mächte, die mein Reich bedrohen.“ Also wird der Recke von den Truppen des Regenten gejagt und muss sich somit nicht nur gegen die bösen Mächte erwehren, sondern auch gegen die Armee des Landes, das er beschützen will.
Spielerisch erwartet euch mit Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals ein J-RPG der ganz klassischen Art. Ihr folgt der recht linearen Geschichte, durchstreift dabei eine bunte, optisch vielfältige Fantasy-Welt und bestreitet rundenbasierte Kämpfe. Im Verlauf der Handlung schließen sich eurem Helden mehrere Kameraden und Kameradinnen an, so dass ihr nach einigen Stunden stets mit einer Vierergruppe kämpft. Jeder Recke levelt separat auf und hat seinen eigenen Fähigkeitenbaum. Abseits der Story, die allein euch schon locker 50 bis 60 Stunden beschäftigen soll, bietet Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals eine Vielzahl an Nebenmissionen und Minispielen. Ihr könnt an Pferderennen teilnehmen oder in einem Kasino euer Geld aufs Spiel setzen. Außerdem verfügt der Titel über ein ausgefeiltes Crafting-System, über das ihr eure Waffen verbessert.
Wer hat’s gemacht?
Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals entstand bei einem internen Entwicklungsteam von Publisher Square Enix. Lead Designer ist wie bei allen Hauptteilen der Serie der Japaner Yuji Hori. Das Spiel lag also in den besten Händen, zumal Yuji nicht nur mit den „Dragon Quest“-Spielen bewiesen hat, das er sein Handwerk versteht. Schließlich war er auch am Klassiker Chrono Trigger beteiligt. Er ist aber nicht der einzige Veteran, der am jüngsten Dragon Quest mitgewirkt hat. Die Musik stammt wie bei allen Vorgängern von Koichi Sugiyama und für das Art Design war erneut Akira Toriyama verantwortlich, den einige von euch als Schöpfer von „Dragon Ball“ kennen. Wer seinen Zeichenstil mag, kommt also auch bei Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals wieder voll auf seine Kosten.
Welche Versionen gibt es?
Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals erscheint für die PlayStation 4 und als erster Hauptteil der Reihe für den PC, wenn auch nur als digitale Version auf Steam. Sie enthält aber die gleichen Extras wie die normale PS4-Fassung, die als Edition des Lichts betitelt ist. Ihr bekommt eine Tarotkarte namens „Bittsteller“, mit der ihr im Kampf Mana wiederherstellen könnt, eine „Heiler“-Karte, um Lebenspunkte zu regenerieren, sowie drei Talentsamen. Verabreicht ihr einen solchen einem der Charaktere, erhält er einen zusätzlichen Talentpunkt.
Darüber hinaus erscheint Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals auch noch in der teuren Edition der verlorenen Zeit, die limitiert ist und mittlerweile bereits überall vergriffen sein sollte. Ihr werdet also Glück brauchen, um nun noch ein Exemplar zu ergattern. Diese Collector’s Edition umfasst neben den Extras der Edition des Lichts nochmal 15 weitere Talentsamen und ein Kraftkonzentrat, das ihr einmal verwenden könnt, um im Kampf all eure Helden zu kräftigen. Doch allein dafür zahlt man ja keine 130 Euro, die die Edition im Online-Shop von Square Enix kostet. Die Edition der verlorenen Zeit bietet auch noch physische Boni in Form eines 128-seitigen Artbooks mit Konzeptzeichnungen von Akira Toriyama und einigen Interviews sowie interessanten Notizen, zwei CDs mit orchestralen Versionen der Musik aus dem Spiel, einer Stoffkarte der Spielwelt und einer SteelBook-Sammlerhülle.
An wen richtet sich Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals?
Die Zielgruppe von Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals lässt sich ganz klar ausmachen: Wenn ihr euch mal wieder nach einem J-RPG der alten Schule sehnt, das spielerisch mehr oder weniger genau so funktioniert wie die alten Teile aus den Achtzigern und Neunzigern, dann führt für euch kein Weg an dem Titel vorbei. Square Enix wagt hier keine Experimente, weder bei der Erzählung noch dem Gameplay.
Nehmen wir also an, euch haben der erzählerische Ansatz von Octopath Traveller mit seinen acht voneinander unabhängigen Geschichten, der Mobilegame-artige Königreichaufbau in Ni no Kuni 2 und das Weltendesign sowie die unübersichtlichen Echtzeitkämpfe eines Final Fantasy 15 nicht gefallen. Dann ist Dragon Quest 11 vielleicht das Rollenspiel aus Fernost, nach dem ihr euch so lange gesehnt habt. Das bedeutet aber auch, dass diejenigen, die es nicht mögen, wenn sich Spielereihen zu sehr auf alten Lorbeeren ausruhen und daher deren neue Teile zu wenig Neuerungen bieten, von Dragon Quest 11 enttäuscht sein könnten.
Die Systemanforderungen der PC-Version
Minimale Systemanforderungen (für 720p und 30 FPS):
Betriebssystem: Windows 7 SP1, Windows 8.1 oder Windows 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i3 2105 oder AMD A10 5800K
Arbeitsspeicher: 8 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 750 Ti oder AMD Radeon RX 470
DirectX: Version 11
Festplattenspeicher: 32 GB
Empfohlene Systemanforderungen (für 1080p und 60 FPS):
Betriebssystem: Windows 7 SP1, Windows 8.1 oder Windows 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i5 6600 oder AMD Ryzen 7 1800X
Arbeitsspeicher: 8 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 1060 oder AMD Radeon RX Vega 56
DirectX: Version 11
Festplattenspeicher: 32 GB
Interessante Fakten zum Spiel:
Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals ist ein riesiges Spiel, hat aber keine richtige offene Welt. Die Gebiete sind teilweise recht schlauchig aufgebaut und ihr könnt nicht jederzeit überall hin. Die Entwickler hatten einst mit dem Gedanken gespielt, eine vollwertige Open World zu erschaffen, haben sich dann zugunsten der Geschichte beziehungsweise des Storytellings aber dagegen entschieden.
In Japan ist Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals bereits vor knapp einem Jahr für die PS4 und den 3DS erschienen. Die Handheld-Version erzählt dieselbe Geschichte, ist grafisch aber logischerweise bedeutend weniger aufwändig. Sie ist jedoch keine Portierung, sondern ein separat entwickeltes Spiel. Bei uns im Westen erscheint die Handheld-Fassung allerdings nicht.
Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals ist auch für die Nintendo Switch angekündigt. Jene Fassung hat aber noch keinen Release-Termin und erscheint nicht vor 2019.
Dragon Quest 11 basiert auf der Unreal Engine 4.
Die westliche Version unterscheidet sich in einigen Aspekten vom japanischen Original. So gibt es etwa eine englische Sprachausgabe, wobei längst nicht alle Dialoge vertont sind. In der japanischen Version wird jedoch gar nicht gesprochen, weil das dort Serientradition ist. Außerdem bekommen wir schönere Menüs, eine Rennen-Funktion, eine Ego-Perspektive und einen optionalen härteren Spielmodus für diejenigen, denen Dragon Quest 11: Streiter des Schicksals in seiner normalen Variante zu einfach ist.