Es gibt gefühlt unendlich viele kostenlose MMORPGs. Wir verraten euch, welche wirklich einen Blick wert sind.
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Die besten Free-to-Play-MMORPGs
World of WarCraft hat einiges bewirkt. Es hat nicht nur dafür gesorgt, dass Online-Rollenspiele massentauglich geworden sind und Mitte der 2000er ein regelrechter MMO-Boom herrschte. Der immense Erfolg des Blizzard-Titels hat auch dazu geführt, dass wir es heute kaum noch mit MMORPGs zu tun haben, die von uns Abogebühren verlangen, damit wir sie spielen können. Denn nachdem so viele Hersteller gemerkt hatten, dass sie mit ihren Spielen nicht gegen WoW ankommen konnten, wenn sie auf das gleiche Geschäftsmodell setzten, schwenkte die Branche auf das Free-to-Play-Modell um. Deswegen gibt es heute so viele unterschiedliche MMOs, die ihr zocken könnt, ohne auch nur einen Cent zu bezahlen. Es herrscht sogar ein wahres Überangebot. Im Folgenden stellen wir euch die besten Titel vor, die eure Zeit auch wirklich wert sind. Da dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Guild Wars 2
Der größte Konkurrent, den World of WarCraft in den ersten Jahren hatte, war Guild Wars. ArenaNet gelang es, dauerhaft Millionen von Spielern an das eigene MMO zu binden. Der Clou: Wer Guild Wars einmal gekauft hatte, konnte es auf ewig spielen, ohne weiteres Geld ausgeben zu müssen. Heutzutage nennt man sowas Buy-to-Play und sieht es als normales Geschäftsmodell an, damals war es für ein Online-Rollenspiel etwas Besonderes. Bei Guild Wars 2 verfolgte ArenaNet zunächst den gleichen Plan, änderte den jedoch vor Erscheinen der ersten Erweiterung „Heart of Thorns“.
Seit 2015 ist das Hauptspiel kostenlos spielbar. Und das ist großartig, denn Guild Wars 2 ist, ungeachtet des Geschäftsmodells, eines der besten MMOs überhaupt. Es hat zwar mittlerweile auch schon sechs Jahre auf dem Buckel, sieht grafisch aber immer noch richtig gut aus. Das liegt unter anderem daran, dass die Fantasy-Welt liebevoll gestaltet ist und tolle Panoramen bietet. Zu den Besonderheiten von Guild Wars 2 zählt unter anderem die stets präsente Hauptgeschichte, die euch euer gesamtes Heldendasein über begleitet und spannende Quests bereithält. Dazu kommen noch viele kleine Dinge wie etwa die spaßigen Sprung-Puzzles in der Welt.
Vor allem aber ist Guild Wars 2 die beste Wahl für PvP-Fans. Kein anderes MMORPG legt so viel Wert auf spannende Spieler-gegen-Spieler-Gefechte. Der einzige Wermutstropfen: Wenn ihr die Inhalte der Add-ons erleben wollt, müsst ihr euch die Erweiterungen kaufen. Aber bis euer Charakter überhaupt erst bereit für deren Gebiete ist, werden viele spaßige Stunden in der Grundversion von Guild Wars 2 vergehen.
Neverwinter
Erinnert ihr euch noch an Dungeons & Dragons Online? Das war ein eher mäßig gelungener Versuch, die beliebte Welt des bekannten Pen-&-Paper-Rollenspiels in einem Online-Rollenspiel zum Leben zu erwecken. Viel besser ist das Neverwinter gelungen. Entwickler Cryptic Studios entführt euch damit in die namensgebende Stadt Niewinter und deren Umgebung, wobei im Laufe der Jahre viele weitere Gebiete hinzugekommen sind. Neverwinter ist auf dem PC bereits seit 2013 für jedermann spielbar. Anders als Guild Wars 2 ist das Fantasy-Spiel aber seit einigen Jahren auch auf der PlayStation 4 und Xbox One zuhause.
Neverwinter ist nicht nur was für Fans der Pen-&-Paper-Vorlage. Mit seinem Action-Kampfsystem spricht es auch all diejenigen an, die keine Lust darauf haben, einen Gegner bloß einmal anzuvisieren und dann die immer gleiche Reihenfolge an Attacken auszuführen, indem man die entsprechenden Zifferntasten drückt. In Neverwinter müsst ihr aktiv auf eure Feinde zielen und zuschlagen. Und genauso wichtig ist es, deren Attacken auszuweichen. Dadurch spielen sich die Kämpfe viel dynamischer als in einem WoW oder anderen MMOs der ganz klassischen Sorte.
Womit sich Neverwinter von der Masse absetzt, ist jedoch kein Gameplay-Element, sondern die sogenannte „Foundry“. Das ist ein Baukasten, mit dem ihr eigene Questkampagnen kreieren könnt, um sie anderen Spielern anzubieten. Grundsätzlich sind die von Nutzern erstellten Abenteuer kostenlos, es ist aber möglich, die Autoren mit Spielwährung für ihre Mühen zu belohnen. Wenn ihr euch also kreativ austoben wollt, kann sich das am Ende sogar positiv auf eurem In-Game-Bankkonto bemerkbar machen.
Trove
Wo wir gerade beim Thema Kreativität sind: Trove setzt noch viel mehr darauf. Ihr braucht euch nur einen Screenshot von dem Online-Spiel aus dem Hause Trion Worlds anschauen und euch dürfte klar sein, wovon sich die Entwickler inspiriert haben lassen. Hier stand offensichtlich Minecraft Pate. Trove setzt nicht nur auf einen sehr ähnlichen Look mit vielen Blöcken, es bietet euch auch eine breite Palette an Möglichkeiten, eure eigene Welt zu erschaffen.
Als einzelner Spieler könnt ihr euer eigenes Heim Block für Block aufbauen, doch wenn ihr euch mit anderen Spielern verbündet, könnt ihr gemeinsam eine Welt nach euren Wünschen gestalten. Doch im Gegensatz zu Minecraft ist Trove mehr als ein Sandkasten. Um den ganzen Crafting- und Bauaspekt ist ein Rollenspiel gestrickt, das euch große Welten erkunden, gegen allerlei Monster kämpfen, Dungeons durchkämmen und immer weiter aufleveln lässt. Trove bietet eine Vielzahl an Charakterklassen und Items. Wenn ihr sowohl MMORPGs als auch Minecraft mögt, könnte Trove genau das Richtige für euch sein – die perfekte Mischung aus beiden Spielprinzipien sozusagen.
EVE Online
Nun wird es richtig komplex: EVE Online ist, das müssen wir zugeben, das einsteigerunfreundlichste Spiel in dieser Liste. Wer in die riesige Online-Galaxie dieses MMOs eintauchen möchte, braucht viel Geduld und muss bereit dazu sein, sich in komplexe Spielmechaniken einzuarbeiten. Habt ihr diese Hürde aber genommen, könnt ihr an einer der mit Abstand spannendsten Online-Welten überhaupt teilhaben.
EVE Online gibt keine Geschichte vor, der ihr zu folgen habt, ihr schreibt eure eigene. Seid ihr ein Händler, der von Raumstation zu Raumstation tingelt, um Waren so günstig wie möglich zu kaufen und woanders für so viel Gewinn wie möglich zu verticken? Oder wollt ihr euch lieber als Weltraumpirat verdingen? EVE Online ist eine gewaltige Sandbox, in der allein die Spieler bestimmen, wer gerade das Sagen hat. Wie oft sind schon Geschichten über große Kriege zwischen den Spielergemeinschaften nach außen gedrungen und haben weltweit für Schlagzeilen gesorgt, weil irgendwer wieder In-Game-Währung oder Ressourcen im Wert von Tausenden Dollar verloren hat?
Seit 2016 ist EVE Online unbegrenzt lange kostenlos spielbar, zuvor war ein Abo nötig, um das Sci-Fi-Spiel zocken zu können. Die „Alpha Clone“ genannten Free-to-Play-Accounts kommen zwar mit einigen Einschränkungen daher, dennoch könnt ihr euch damit einen wunderbaren Eindruck von dem Titel verschaffen, um überhaupt erst mal zu überprüfen, ob er was für euch ist oder nicht. Zudem ist es sogar möglich, „Omega Clone“-Spielzeit (Zugriff auf alle Features, Spielen ohne Einschränkungen) anderen Spielern mit erspielter Währung abzukaufen.
ArcheAge
Wir bleiben noch ein wenig im Sandbox-Bereich, kommen aber zurück auf festen Boden: ArcheAge zeichnet sich durch eine große spielerische Freiheit aus. Die riesige Spielwelt bietet nicht nur viel Platz zum Erkunden, sondern kann auch von euch mitgeformt werden. Zum einen spielt Housing eine wichtige Rolle: Es gibt mehrere Orte in der Welt, wo ihr euch ein Grundstück mieten und es anschließend bebauen könnt. Dabei seid ihr nicht nur auf ein Haus beschränkt, sondern könnt auch Landwirtschaft betreiben. Die so produzierten Güter lassen sich später verkaufen. Wer möchte, kann also in ArcheAge ein Leben als Farmer führen.
Doch es gibt noch viele andere Dinge, die ihr tun könnt. Als Räuber lauert ihr Spielern auf, die Waren von A nach B transportieren und überfallt sie. Und da ihr auch mit einem Schiff zur See fahren könnt, ist ein Leben als Pirat genauso möglich. Dabei solltet ihr bloß aufpassen euch nicht schnappen lassen, sonst landet ihr vor Gericht und werdet für eure Taten bestraft.
Bei all dem Sandbox-Charakter lässt ArcheAge aber klassische Quests nicht vermissen. Aufträge, die euch gut durch die einzelnen Gebiete der Welt führen, gibt es wie Sand am Meer. Damit schlägt der Titel die Brücke zwischen den reinen Sandbox- und den „Theme Park“-MMOs wie World of WarCraft oder Guild Wars 2.
Blade & Soul
Genau wie ArcheAge stammt auch Blade & Soul aus Südkorea, doch ihm sieht man seine Herkunft nochmal viel deutlicher an. Der Titel von NCsoft ist das perfekte MMO für alle Martial-Arts-Fans. Zu den spielbaren Klassen gehören zwar diverse Magier, aber eben auch ein Kungfu- oder Klingenmeister. Die ganze Welt ist zudem stark asiatisch angehaucht und wie in den alten Wuxia-Filmen gleitet ihr über Wälder hinweg und springt über Berge und breite Flüsse, als ob die Gesetze der Schwerkraft gar nicht für euch gelten würden.
Zu Beginn eures Abenteuers seid ihr zudem Schüler der Hongmoon-Schule und werdet in den uralten Kampfkünsten unterrichtet. Doch der Frieden hält nicht lange an. Der böse Jinsoyun überfällt die Schule und tötet euren Meister sowie eure Mitschüler. Von da an seid ihr auf Rache aus. Ihr zieht hinaus in die Welt, um stark genug zu werden, damit ihr die Pläne des Oberschurken vereiteln könnt.
Ähnlich wie Neverwinter setzt Blade & Soul auf ein actionreiches Echtzeitkampfsystem, bei dem ihr immer in Bewegung seid und die wildesten Manöver durchführt. Combos sind ein elementarer Bestandteil und verleihen den Gefechten Tiefgang. Das Ganze macht nicht nur im PvE, sondern auch im PvP richtig viel Spaß.
Star Wars: The Old Republic
Lange Zeit waren Online-Rollenspiele nicht dafür bekannt, gute Geschichten auf mitreißende Art und Weise zu erzählen. Als BioWare ankündigte, mit Star Wars: The Old Republic ein MMORPG im beliebten „Krieg der Sterne“-Universum zu entwickeln, bei dem die Story im Mittelpunkt steht, waren die Fans hin und weg. Der Hype war groß, aber umso größer war nach dem ersten Monat die Enttäuschung: Ja, die Geschichte jeder Klasse war richtig cool. Doch wenn man einmal das Maximallevel erreicht und die Hauptquests abgeschlossen hatte, gab es nichts mehr zu tun, was für ein MMO ziemlich schlecht ist. Die Spielerzahlen sanken und nach nicht mal einem Jahr wurde das Abo-Modell optional und das Spiel um eine Free-to-Play-Variante ergänzt. Das und der regelmäßige Nachschub an spannendem Story-Content halfen Star Wars: The Old Republic dabei, wieder viele Leute zurückzugewinnen oder neue Fans für sich zu begeistern.
Heute ist Star Wars: The Old Republic das beste MMO, wenn es darum geht, beim Spielen eine spannende Geschichte zu erleben. Gut, wer keinen Cent bezahlen möchte, bekommt nicht viel mehr als das Hauptspiel zu sehen und muss auf die ganzen guten Erweiterungen verzichten. Aber selbst dann bietet euch Star Wars: The Old Republic zahlreiche Stunden Spielspaß. Das Besondere daran: Jeder Dialog ist vollvertont. Hier müsst ihr keine öden Questtexte lesen. Außerdem dürft ihr hin und wieder sogar eigene Entscheidungen treffen, die Auswirkungen auf den Verlauf von Missionen haben, so wie ihr es von BioWare-Spielen gewohnt seid. Und dann wäre da auch noch die tolle „Star Wars“-Atmosphäre.