Baldur's Gate 3 sieht sehr nach Divinity: Original Sin 2 aus, ist aber filmischer und bietet noch mehr Freiheiten.
Baldur's Gate 3: Über eine Stunde Gameplay und handfeste Infos
Geschrieben von Jens Bremicker am 28.2.2020 um 10:51 Uhr
Gestern Abend ließ Larian Studios endlich die Katze aus dem Sack. Auf der PAX East zeigte der belgische Entwickler erstmals Gameplay aus seinem neuen Rollenspiel Baldur's Gate 3. Dabei beließ man es nicht bloß bei ein paar Minuten. Studiochef Swen Vincke zockte über eine Stunde live. Es war eine sehr ehrliche Präsentation. Vincke versagte in einem Kampf und am Ende trat ein schwerwiegender Fehler auf – kein Vergleich zu den sonstigen komplett durchinszenierten Gameplay-Präsentationen anderer, bei denen man sich leider nie sicher sein kann, ob sich das fertige Spiel so spielen wird, wie es der Hersteller gezeigt hat.
Was wissen wir nun über Baldur's Gate 3? Stellt sich heraus, eine ganze Menge: Man merkt dem Titel deutlich an, dass er von den Leuten entwickelt wird, die zuvor die beiden "Divinity: Original Sin"-Teile gemacht haben. Spielerisch bestehen große Ähnlichkeiten zu jenen Werken: isometrische Kameraperspektive, sehr viel Freiheit und rundenbasierte Kämpfe. Ja, richtig gelesen: Anders als in Baldur's Gate 1 und 2 führt ihr in Teil 3 im Kampf mit euren Helden stets nacheinander Aktionen aus. Das alte System, bei dem zwar alles in Echtzeit abläuft, ihr aber ständig auf den "Pause"-Knopf drücken musstet, um eurer Gruppe vernünftig Anweisungen zu geben, findet keine Rückkehr. Das dürfte nicht jedem Fan gefallen.
In Baldur's Gate 3 erstellt ihr euch euren eigenen Helden oder sucht euch eine von mehreren vorgefertigten Figuren aus (ganz wie in Divinity: Original Sin 2). Ins Hirn eures Alter Ego ist der Mind-Flayer-Parasit eingedrungen. Der verleiht euch zwar besondere Kräfte, aber es korrumpiert euch auch. Es liegt in eurer Hand, ob ihr euch dem hingebt und zum ultimativen Bösen werdet oder dagegen ankämpft. Die Geschichte soll sich darüber hinaus um "Gemeinschaft und Verrat, Opfer und Überleben" drehen, wie es in der Pressemitteilung heißt.
Wie sich das für ein Spiel auf Basis von Dungeons & Dragons gehört, habt ihr in Baldur's Gate 3 die Auswahl zwischen diversen Charakterklassen und Rassen. Die Kämpfe basieren auf dem "D&D 5e"-Regelwerk, zudem könnt ihr auch jederzeit außerhalb von Kämpfen das Geschehen pausieren, euch etwa einen taktischen Vorteil beim Eintritt in ein Gefecht zu sichern oder einer tödlichen Falle zu entkommen.
Vertikalität spielt in Baldur's Gate 3 eine große Rolle.
Genau wie Divinity: Original Sin 2 bietet auch Baldur's Gate 3 die Möglichkeit, das Abenteuer mit bis zu vier Leuten im Koop zu erleben. Technisch stellt der Titel hingegen eine große Weiterentwicklung dar: Baldur's Gate 3 basiert auf der neuen Divinity 4.0 Engine. Die sorgt nicht nur für eine bessere Grafik und nochmal mehr spielerische Möglichkeiten als im vorherigen Spiel von Larian, sondern auch für eine filmischere Präsentation. In Gesprächen zoomt die Kamera nah an die Charaktere heran, die dank Performance Capture aufwendiger animiert sind als noch in Divinity: Original Sin 2.
Dialoge sind viel besser inszeniert als in den vorherigen Spielen von Larian Studios.
Baldur's Gate 3 verspricht 100 Stunden Rollenspielspaß. Einen Teil davon werdet ihr wohl schon dieses Jahr erleben können. Wie Hasbro bereits vor ein paar Tagen bekannt gegeben hat, wird 2020 die Early-Access-Phase starten. Das hat Larian nun nochmal bestätigt, wie PCGamesN schreibt. Die Vorabversion soll den ersten Akt und fünf wählbare Origin-Charaktere enthalten: den Menschenhexenmeister Wyll, die Klerikerin und Halbelfe Shadowheart, die Githyankikriegerin Laze'zel, den menschlichen Zauberer Gale und den elfischen Vampirschurken Astarion. Ihr werdet aber auch in der Early-Access-Fassung schon die Option haben, einen eigenen Helden zu erstellen. Das berichtet wiederum PC Gamer.