Geo-Blocking verstößt gegen EU-Wettbewerbsrecht und somit müssen Valve und fünf Publisher Millionen Euro Strafe zahlen.
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EU belangt Valve und mehrere Publisher wegen Geo-Blocking
Hersteller von Computerspielen sehen es nicht gerne, wenn ihr die Titel nicht in eurem Heimatland kauft, sondern auf einem anderen Markt, wo deren Preise niedriger sind. Deshalb nutzen sie Geo-Blocking. Dadurch soll genau das verhindert werden, sodass ihr stets 50 bis 60 Euro für neue Spiele bezahlt. So etwas gibt es aber nur bei digitalen Spielen. Physische Waren im Ausland zu erwerben, die dort deutlich günstiger sind als in der eigenen Heimat, ist kein Problem – und geht auch mit dem Wettbewerbsrecht der EU konform, die Geo-Blocking-Politik der Spiele-Publisher jedoch nicht. Und das bekommen einige von ihnen nun zu spüren.
Die Europäische Kommission hat Valve, dem Betreiber vom größten digitalen PC-Spielemarktplatz Steam, und fünf Publisher mit einer Gesamtsumme von 7,8 Millionen Euro belangt, weil sie Geo-Blocking einsetzen. Die betroffenen Unternehmen neben Valve sind Bandai Namco, Capcom, Focus Home Interactive, Koch Media und ZeniMax (Bethesda Softworks). Auf sie verteilen sich 6,2 Millionen Euro, Valve muss also 1,6 Millionen Euro Strafe zahlen, weil es als Eigentümer von Steam, über das die meisten Spiele gehandelt werden, sich nicht dafür entschieden habe, mit der Kommission zu kooperieren, heißt es.
"Die heute wegen der Geoblocking-Praktiken von Valve und fünf PC-Videospieleverlagen verhängten Geldbußen dienen als Erinnerung daran, dass es den Unternehmen nach dem EU-Wettbewerbsrecht untersagt ist, den grenzüberschreitenden Verkauf vertraglich zu beschränken", sagt Margrethe Vestager, EU-Kommissarin für Wettbewerb sowie geschäftsführende Vizepräsidentin und Kommissarin für Digitales. "Denn solche Praktiken verhindern, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa die Vorteile des digitalen Binnenmarktes nutzen und sich in der gesamten EU das beste Angebot aussuchen können." Das könnte also bedeuten, dass ihr künftig eure Steam-Spiele überall in der EU kaufen und dann nicht davon abgehalten werdet, die entsprechenden Keys auf eurem deutschen Account einzulösen.
Quelle: Europäische Kommission