Autorin: Franziska Behner
Wer hat Angst im Dunklen? Begebt euch mit Six und Mono in ein Krankenhaus voller Horror-Krankenschwestern und Händen, die ihr lieber nicht schütteln sollet.
Autorin: Franziska Behner
Wer hat Angst im Dunklen? Begebt euch mit Six und Mono in ein Krankenhaus voller Horror-Krankenschwestern und Händen, die ihr lieber nicht schütteln sollet.
Erinnert ihr euch noch an die gelb tragende Six, die in Little Nightmares vor über drei Jahren versucht hat, aus dem Schlund zu entkommen? Dabei musste sie sich vor Kreaturen mit unnormal langen Armen verstecken, sie mit ungewöhnlichen Mitteln bekämpfen und in die Freiheit schleichen. Wer genau Six ist, weshalb sie die einzige mit so auffälliger Kleidung ist und weshalb sie überhaupt im Schlund gefangen gehalten wurde, sind bis heute noch nicht wirklich geklärte Details. Ist euch eigentlich aufgefallen, dass das junge Mädchen zudem immer mehr dem Kannibalismus verfallen ist? Anfangs ließen sich ihre Heißhungerattacken mit einem Stück Fleisch oder einer (noch lebenden) Ratte stillen, irgendwann verweigert sie sogar die lecker aussehende Wurst und verspeist stattdessen den Gnom. So ganz sauber da oben scheint die Gute auch nicht zu sein…
In Little Nightmares 2 treffen wir erneut auf Six, die im Sequel aber nicht die alleinige Hauptrolle spielt. Mit ihr gruselt sich nun auch Mono, ein kleiner Junge mit Papiertüte auf dem Kopf. Da sein Umfeld ihm nicht positiv gesinnt ist und dem kleinen Kerl angeblich nur Schlechtes will, zieht er sich die Tüte über den Kopf, um sich vor der Außenwelt zu verstecken. Stichwort: Eskapismus. In der kurzen Anspiel-Session konnten wir die Reise mit beiden Kindern in einem Horror-Krankenhaus starten, das wirklich nichts für schwache Nerven ist.
Bisher ist bekannt, dass das Pulsieren einer Signalsäule die ganze Welt verzerrt und sie zu einem völlig anderen, furchteinflößenden Ort macht. Die beiden Kinder versuchen, der Quelle zu erreichen und dabei Six vor ihrem fürchterlichen Schicksal zu bewahren. Von der Geschichte selbst haben wir während unserer Anspiel-Session allerdings nichts mitbekommen. In der schmächtigen Haut von Mono wachen wir im Foyer des Krankenhauses, umringt von verstümmelten Personen vor einem Fernseher, auf. Das geht ja gut los…
Little Nightmares 2 Trailer:
Wie die beiden Kinder dorthin gelangt sind, wissen wir nicht - diese Unwissenheit macht es nur noch gruseliger. Vorsichtig machen wir die ersten Schritte und stellen schnell fest: Zwischen Mono und Six scheint sich eine ganz besondere Freundschaft anzubahnen. Sie gehen auf Wunsch Hand in Hand durch die düsteren Gänge des Krankenhauses und helfen sich gegenseitig dabei, die Hindernisse zu überwinden. So bietet Six ganz von allein die Räuberleiter an, um uns durch ein hochgelegenes Fenster zu helfen. Diese Mechanik bringt ganz neue Möglichkeiten für Rätsel mit sich. Kaum die Hilfe von Six angenommen, sind wir auf der anderen Seite der Tür wieder allein.
Oder etwa doch nicht? Von der Decke baumeln zahllose Gliedmaßen, die von Schaufensterpuppen zu stammen scheinen. In der Mitte des Raumes können wir einen Patienten erkennen, festgeschnallt und allen Anschein schon längst nicht mehr unter den Lebenden. Das gilt allerdings nur für den Großteil seines Körpers: Plötzlich erwacht seine Hand zum Leben und reißt sich von der Pritsche los. Mono ist, ähnlich wie auch Six, nur sehr klein und trägt keine Waffen bei sich. Typisch für das Franchise muss sich der kleine Junge also verstecken, klettern und möglichst schnell weglaufen. Die wild gewordene Hand, die einer aggressiven Tarantel nachempfunden wurde verfolgt uns sogar durch einen Lüftungsschacht hindurch! Das ist weit mehr als nur ein “Little Nightmare”...
Obwohl Mono selbst nicht bewaffnet ist, kann der kleine Junge sich verteidigen: Entweder, mit herumliegenden Werkzeugen, die kurzerhand als Waffe fungieren oder mit seiner Taschenlampe. In dem Horror-Krankenhaus scheinen einige Kreaturen nämlich ganz besonders empfindlich auf Helligkeit zu reagieren. Diese Eigenschaft machen sich die Entwickler zunutze und bauen zahlreiche Rätsel rund um Licht und Dunkelheit. So sitzt beispielsweise ein vermeintlich toter Patient in einer Nasszelle im Rollstuhl und wird erst zur wilden Zombie-Bestie, wenn wenn Mono das Deckenlicht ausschaltet.
Gleiches gilt für zahlreiche Krankenschwestern, die in den Gängen des Krankenhauses zunächst bewegungslos verharren und wie weitere Puppen aussehen. Zumindest so lange, bis sich Mono ihnen in der Dunkelheit nähert. Ein Kampf gegen diese Kreaturen ist aussichtslos. Mono kann sie lediglich mit seiner Taschenlampe anstrahlen, um ihre Bewegungen zu stoppen. Doch das ist leichter gesagt als getan - vor allem, wenn es nicht nur ein oder zwei, sondern gleich ein ganzer Haufen Gegner ist.
Little Nightmares 2 setzt euch wieder zahlreiche kleine (Umgebungs-)Rätsel vor, die ihr entweder allein oder mit der Hilfe von Six lösen müsst. Dabei liegen manche Lösungen direkt auf der Hand, für andere Probleme müsst ihr etwas länger tüfteln. In der Anspiel-Session war es möglich, über ein Luftschachtsystem in einen schalldichten Raum zu gelangen. Dort warteten unzählige Fliegen und eine Leiche in der Badewanne. Allerdings konnten wir noch nicht herausfinden, welchen Zweck dieser Raum tatsächlich hat. Obwohl wir dort keine Aktionen ausführen konnten, hat es das Gefühl von Horror und dem Unbehagen nur noch weiter verschärft. Was ist bloß in diesem Krankenhaus los?
Grafisch macht Little Nightmares 2 einen fantastischen Eindruck. Viele kleine Highlights lassen sich aufgrund der Dunkelheit erst im Schein der Taschenlampe erkennen und wecken den Entdeckerdrang. Ob man das möchte, ist allerdings eine ganz andere Frage, denn hinter fast jeder Ecke wartet ein neues, verstörendes Detail. Besonders spannend ist das Zusammenspiel zwischen Six und Mono. Wir sind gespannt, wie sich das 2er-Gespann entwickelt und ob sich die (gefräßigen) Eigenarten von Six auf die Freundschaft auswirken. Bandai Namco hat uns mit dieser allerersten Anspiel-Session die Möglichkeit gegeben, eine Etage des Krankenhauses zu erforschen. Wir können es kaum erwarten, ab dem 11. Februar 2021 alle fürchterlichen Geheimnisse zu entdecken.