Kojima verspricht für Death Stranding, dass ihr mit euren Taten Einfluss auf die Welt und deren Charaktere nehmt.
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Death Stranding: Ihr entscheidet über das Schicksal von Charakteren
Hideo Kojima war kürzlich im Garage Museum of Contemporary Art in Moskau bei einer öffentlichen Diskussion zu Gast und sprach dort, wie könnte es auch anders sein, über Death Stranding. Dabei ging es vor allem um das zentrale Thema des Open-World-Spiels: Menschen miteinander zu verbinden. Genau das macht ihr ja als Sam, der als eine Art Postbote durch die postapokalyptischen USA zieht, Dinge von A nach B bringt. Die Amerikaner sind in der Welt von Death Stranding keine Einheit mehr und ihr sollt das ändern. Aber ihr habt die Wahl, in welcher Reihenfolge ihr das macht.
"Da es ein Open-World-Spiel ist, könnt ihr die Reihenfolge eurer Aktionen bestimmen", so Kojima auf dem Panel in Russland. Der Reddit-Nutzer Keqpup hat die Aussagen des Japaners ins Englische übersetzt, sodass wir daraus neue Infos zu Death Stranding ziehen können. So wissen wir nun, dass ihr in dem Spiel über das Schicksal von Charakteren entscheidet. Kojima nannte als Beispiel einen älteren Mann, der im Untergrund lebt, krank ist und Medizin benötigt. Ihr könnt den Auftrag annehmen, ihm jene Medikamente zu besorgen. Das soll sehr früh im Spielverlauf passieren.
"Nach Abschluss der Quest, wählt ihr die nachfolgenden Aktionen: Ihr könnt ständig zu dem alten Mann gehen und ihm Medizin bringen, ihm andere Items liefern und den Geschichten aus seiner Vergangenheit lauschen", sagte Kojima. "Aber für euch geht es ständig vorwärts und weiter weg von jenem Charakter. Und ich bin sicher, dass es Spieler gibt, die den alten Mann vergessen werden. Dann werden sie sich erinnern und zu ihm zurückkehren. Da sie ihm die ganze Zeit über keine Medikamente gebracht haben, wird er in dem Moment sterben. Durch solche Aktionen entsteht eine Bindung zu dem Charakter."
Auf dem Panel wurde aber nicht einfach nur über Death Stranding gesprochen, sondern vor allem sehr theoretisch über Spiele diskutiert. Dabei traf Kojima auch so manch spielphilosophische Aussage. Er redete etwa von "Stabspielen": "In den vergangenen 30 Jahren gab es nichts außer einen Stab in der Videospielindustrie. Natürlich liebe ich Stabspiele, aber es ist Zeit, dass das Seil aufkommt. Wenn ihr diesen Gedanken fortführt, verbindet ihr die ganze Welt mit einem Seil. Es ist wie das Bauen von Brücken. Und in unseren Spiel passiert genau das – ihr verbindet Orte."
Was genau Kojima uns mit diesem Vergleich von einem Stab und einem Seil, speziell mit dem Bezug auf Death Stranding, sagen will? Nun ja, ein Seil ist auf jeden Fall flexibler als ein Stab, der sich nur mit großem Krafteinsatz biegen ließe, vorher aber sicherlich zerbrechen würde. Ein Seil hingegen lässt sich mehr oder weniger nach Belieben verformen. Sollten Spiele also nach Kojimas Ansicht dynamischer, flexibler, offener werden? Ist Death Stranding deshalb ein Open-World-Titel? Wird die Geschichte etwa wenig linear ausfallen, sodass ihr bestimmt, wie sie verläuft? Solche Gedankenspiele machen uns in jedem Fall noch neugieriger. In einem Monat ist es endlich soweit: Ab dem 8. November können wir und ihr auf der PS4 als Sam durch die USA streifen, Pakete ausliefern und, nun ja, Menschen miteinander verbinden. Und vielleicht lernen wir dann zu verstehen, was uns Kojima mit den oberen Worten sagen möchte.
Quelle: Reddit