Autorin: Franziska Behner
Wir durften erstmals in die Welt von “Tales of Arise” eintauchen und selbst 30 Minuten spielen. Ob uns das bereits überzeugen konnte, lest ihr in diesem Artikel.
Autorin: Franziska Behner
Wir durften erstmals in die Welt von “Tales of Arise” eintauchen und selbst 30 Minuten spielen. Ob uns das bereits überzeugen konnte, lest ihr in diesem Artikel.
Tales! Tales! Zum gefühlt hundertsten Mal: Tales! Die Tales of-Spielereihe hat in den letzten Jahren einige Ableger hervorgebracht. Während manche eher im Hintergrund verweilten, gab es auch einige Perlen, die es zu spielen lohnt. Vielleicht habt ihr ja bereits von Tales of Vesperia oder Tales of Beseria gehört - beide JRPGs haben in den letzten Jahren viele Spieler überzeugt.
Jetzt wird es Zeit für einen Neuanfang! Tales of Arise würden wir an dieser Stelle nämlich nicht nur als weiteren Ableger betiteln: Die Entwickler der Bandai Namco Studios haben bereits vor längerer Zeit verraten, dass sie die DNS des Franchises zwar beibehalten wollen, aber auch neue Maßstäbe setzen werden. Ob ihnen das gelungen ist, konnten wir in einer kleinen Anspiel-Session ausprobieren.
In Tales of Arise dreht sich alles um den Stern Rena, der seit mehr als 300 Jahren über die Welt von Dahna herrscht. Leider handelt es sich dabei nicht um eine für beide Seiten gewinnbringende Lösung: Dahna wurde bereits vor langer Zeit um fast alle Ressourcen beraubt und musste dabei zusehen, wie die dort lebenden Menschen zu Sklaven wurden. Damit diese Unterdrückung ein Ende hat, schlüpft ihr im neuesten Serienableger nun in die Rolle einiger Helden, die gegen Rena in den Kampf ziehen.
Zunächst startet ihr mit Shionne und Alphen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Während der männliche Protagonist mit Gedächtnisverlust zu kämpfen hat, ist die junge Frau mit rosa Haar auf der Flucht vor ihren eigenen Landsleuten. Als wir in das Spiel starteten, durften wir aus noch weiteren Charakteren zu wählen. Da Alphen und Shionne schon aus den Trailern bekannt sind, haben wir uns dabei einfach Rinwell ausgesucht.
Das junge Mädchen sieht unscheinbar aus, doch sie hat es faustdick hinter den Ohren. Viel wissen wir über ihre Vergangenheit und Beweggründe noch nicht, ihre besondere Macht wirft allerdings einige Fragen auf: Rinwell ist in der Lage, Kämpfe mit Arts zu bestreiten - obwohl sie von Dahna stammt! Normalerweise sind es nur die Menschen von Rena, die über eine solche Fähigkeit verfügen. Viel Zeit, darüber nachzudenken, hatten wir allerdings nicht.
Tales of Arise - Summer Game Fest Trailer:
Kaum im Spiel angekommen, wurden wir auch schon in einen actionlastigen Kampf geworfen. Da ihr euch frei bewegen und angreifen könnt, ist eine schnelle Auffassungsgabe gefragt. An jeder Ecke explodiert plötzlich etwas und es hagelt Angriffe. Von wo die kamen, ist uns in dem Moment nicht immer ganz klar - aber solange es aus den eigenen Reihen kommt, ist wohl alles ok. In unserer Test-Session wirkte die KI auch durchaus recht clever, sodass sie zumindest bisher eine gute Figur im Support machen.
Je nachdem, mit welchem Charakter ihr kämpft, gibt es die typische Auswahl an Aktionen: Angriffe mit Waffen, Arts und Unterstützung. Ganz neu in Tales of Arise sind die so genannten Boost-Schläge. Sie lassen sich am ehesten mit Finishern in einem Prügelspiel vergleichen. Dabei kettet ihr mehrere Aktionen verschiedener Charaktere aneinander, um eine verheerende Attacke auszulösen.
Je nachdem, mit wem ihr zu diesem Boost Schlag ausholt, sieht es anders aus. Kleine Sequenzen signalisieren euch jedes Mal, dass ihr gerade ordentlich Schaden macht. Normale Gegner fegt ein Boost-Schlag direkt vom Feld. Das Kampfsystem ist dabei ordentlich flott und es macht Spaß, die Gegner mit schnellen Attacken zu besiegen. Bei Bosskämpfen müsst ihr allerdings noch ein wenig mehr in die Trickkiste greifen, um die gegnerische HP zu senken.
Ein kleiner Blick ins Menü genügt, um zu sehen: Tales of Arise wird sehr viele Anpassungsmöglichkeiten geben. So habt ihr nicht nur unterschiedliche Waffen und zahlreiche weitere Items, sondern auch verschiedene Fähigkeiten und sogar Kostüme zur Auswahl. Leider hatten wir keine Möglichkeit, hier so richtig tief einzutauchen. Hoffentlich ändert sich das schon bald, den vor allem der Skill-Bereich ist sicher für viele von euch interessant.
Zur Story können wir kaum mehr sagen, als oben erwähnt. Während unserem ersten Antesten sind wir durch Dahna gelaufen, haben mit ein paar NPCs gesprochen, eine schön animierte Zwischensequenz gesehen und schließlich den Boss bekämpft, der die Gegend terrorisiert. So weit, so gewöhnlich. Spaß gemacht hat es uns trotzdem - wie gerne würden wir den Controller direkt wieder in die Hand nehmen!
Besonderes Augenmerk legen die Entwickler dieses Mal auf die Grafik. Damit möchten wir nicht sagen, dass die Tales of-Reihe früher nicht bezaubernd aussah: Arise macht hier einfach nochmal einen riesigen Schritt nach vorn und traut sich in neue Gefilde. Ihr habt es bestimmt schon in den Trailern gesehen, oder? Tales of Arise bekommt einen ganz neuen Look. Während der typische Anime-Style der Charaktere beibehalten und nur weiter verbessert wird, ist es die Welt rundherum, die in neuem Glanz erstrahlt. Hier setzen die Designer auf eine Wasserfarben-Optik, die durchaus zu überzeugen weiß. Alles wirkt wie aus einem Märchenbuch, in dem man nun als Held für die Gerechtigkeit kämpft.
Technisch war es in unserer Anspiel-Session noch nicht zu 100% sauber - bis zum Release haben die Entwickler aber auch noch ein wenig Zeit, um Polishing vorzunehmen. Eine Sache, die sich vermutlich bis dahin nicht mehr ändert, ist die starre Haltung der (Neben-)Charaktere im Spiel. Es ist das altbekannte Problem: Wenn es eine riesige Spielwelt ist, möchte die auch mit tollen Figuren und Geschichten gefüllt werden. Wenn Arise seinen Vorgängern nacheifert, gibt es sicher auch an jeder Ecke eine halbwegs interessante Nebenstory zu erleben. Leider sind es die Figuren an sich, die abseits der toll animierten Sequenzen etwas steif daherkommen. Hier würden wir uns im Jahr 2021 mehr Dynamik und Bewegung wünschen.
Ganz ehrlich: Ich mag Tales of Arise. Es scheint schöner, größer und facettenreicher als seine Vorgänger zu sein. Die Charaktere stehen in ihrem Anime-Look mit kräftigen Farben ein wenig im Kontrast zur Wasserfarbenwelt, was mir ganz gut gefällt. Könnten sie ihre Mimik und Gestik Ingame genauso ausleben, wie es in vielen Sequenzen zu sehen ist, hätten wir hier wohl den optischen Jackpot. Versteht mich nicht falsch - so wie es jetzt ist, ist es trotzdem noch ganz gut. Im Vergleich zu der wundervoll anmutenden Welt und den Sequenzen einfach nur etwas hölzern.
Die Kämpfe sind eine ganze Ecke schneller und chaotischer als in manch anderem Ableger, aber das möchte ich noch nicht als negativ ansehen. Ich hatte ein wenig das Gefühl, in der Anspiel-Session etwas limitiert zu sein, was Attacken und Fähigkeiten betrifft. Da sich das Menü auch nicht komplett einsehen ließ, müssen wir uns hier also einfach noch ein wenig gedulden. Bald gibt es sicherlich mehr zu erzählen!