Wir konnten bereits in eine nahezu fertige Version von Returnal reinschnuppern und sind sehr angetan.
Returnal angespielt: Drei Dinge, die uns richtig gut gefallen
Zum Verkaufsstart der PlayStation 5 gab es zweifelsohne einen Mangel an Exklusivtiteln. Lediglich Demon's Souls (was ein Remake und somit kein komplett neues Spiel ist) und Astro's Playroom (das auf jeder Konsole vorinstalliert ist und als Tech-Demo für den DualSense-Controller dient) gab es als einzige Argumente auf Software-Seite dafür, sich die 500 Euro teure Hardware zu kaufen – sofern man denn überhaupt das Glück haben sollte, sie zu ergattern. Alle anderen Launch-Titel sind auch für andere Plattformen erschienen. PS5-Besitzer warten nun auf den ersten richtig großen Kracher, der ihnen demonstriert, warum es eine gute Idee war, die Konsole zu kaufen. Returnal könnte genau dieser Kracher sein.
Wir haben bereits eine Version erhalten und dürfen euch diese Woche unseren Eindruck von den ersten Spielstunden vermitteln. Einen ausführlichen Test gibt es kommende Woche. Deshalb können und wollen wir an dieser Stelle auch gar nicht zu sehr ins Detail gehen, sondern euch eher drei Elemente nennen, die uns schon jetzt verdammt gut gefallen. Falls ihr aber gar keine Ahnung habt, was Returnal ist, hier die wichtigsten Rahmeninfos: Returnal ist das neue Spiel des finnischen Entwicklers Housemarque, bekannt für Arcade-Shooter wie Resogun und Super Stardust, und dessen bislang aufwendigstes Projekt.
Es ist ein Third-Person-Actionspiel mit Rogue-lite-Struktur und einem ordentlichen Schuss Bullet-Hell-Shooter. Im Mittelpunkt steht die Raumfahrerin Selene, die auf einem fremden Planeten abstürzt und dort in einer Zeitschleife gefangen ist. Jedes Mal, wenn sie stirbt, stürzt sie erneut mit ihrem Schiff ab und alles beginnt von vorne. Gewisse Fortschritte, die ihr macht, bleiben euch aber erhalten (deshalb Rogue-lite statt Rogue-like). Nachdem wir das nun geklärt hätten, gehen wir ans Eingemachte.
1. Die Kämpfe
Wie gesagt, Returnal hat einen gewissen Bullet-Hell-Charakter. Das bedeutet, in den Kämpfen feuern die Alien-Gegner jede Menge größere Projektile auf euch, denen ihr ausweichen müsst. Dementsprechend wendig ist Selene. Hier erweist sich ihr Raumanzug mit Schubdüsen als Vorteil. Dank ihm kann sie recht hoch springen und schnell in alle Richtungen ausweichen. Eine präzise Steuerung ist bei so einem Konzept enorm wichtig und wir können bereits vermelden: Hier hat Housemarque voll ins Schwarze getroffen. Schon nach kurzer Zeit geht die Steuerung sehr gut von der Hand, weil sie wunderbar griffig ist.
Das gilt auch fürs Ballern, obwohl Housemarque hier ein kleines Experiment wagt. Mit "L2" zielt ihr wie in anderen Shootern auch, aber der adaptive Trigger des DualSense-Controllers spielt eine ganz entscheidende Rolle. Drückt ihr ihn nur bis zu dem Punkt herunter, wo ihr einen Widerstand spürt, zielt ihr ganz normal und nutzt den primären Feuermodus eurer Waffe. Drückt ihr "L2" aber ganz nach unten, aktiviert ihr den alternativen Modus und setzt damit euren Gegnern deutlich mehr zu. Nach einem Schuss gibt es aber eine Abklingzeit. Am Anfang ist dieses Detail der Steuerung gewöhnungsbedürftig, aber es dauerte nicht lange, bis wir es als ganz normal erachteten.
Returnal paart die sehr gute Steuerung mit einem fantastischen Gunplay. Bislang haben wir nur drei Knarren ausprobieren können (Selenes Standardpistole, ein Sturmgewehr und eine Art Schrotflinte), aber sie alle fühlen sich fantastisch an. Hinter jedem Schuss steckt eine gewisse Wucht und das Trefferfeedback überzeugt auf ganzer Linie, weil es in Returnal ordentlich spratzt. Ein tödlicher Treffer lässt jedes der Aliens "explodieren", was befriedigender kaum sein könnte, zumal das Spiel schon im ersten Gebiet durchaus fordernd ist.
2. Dieser Sound!
Returnal empfiehlt euch gleich zu Beginn in den Einstellungen, es mit Kopfhörern zu spielen, um in den Genuss des 3D-Sounds zu kommen, den die PS5 von Haus aus bietet. Brav wie wir sind, haben wir uns daran gehalten und es nicht bereut. Zugegeben, dass die Akustik dreidimensional ist, ist uns nicht so wirklich aufgefallen (wir waren eben immer zu sehr damit beschäftigt, die ganzen Aliens ins Jenseits zu befördern). Aber die Effekte klingen verdammt gut, seien es die Waffen, die Gegner oder die Umgebungsgeräusche wie der Dauerregen (der übrigens teilweise auch dank dem haptischen Feedback des Controllers in den Händen spürbar ist). Wir können uns an Returnal einfach nicht satthören.
3. Die Erkundung
Returnal ist eigentlich recht linear aufgebaut. Die zufallsgenerierten Levels sind keine großen Labyrinthe und der Hauptfad ist immer fest vorgegeben, zumindest in den ersten beiden Gebieten, die wir bislang gesehen haben. Aber dennoch macht die Erkundung wahnsinnig viel Spaß. Zum einen gibt es durchaus optionale Bereiche, die auf der In-Game-Karte auch klar als solche markiert sind. Dort erwarten euch manchmal nur Kisten mit Items, manchmal aber auch nette Geschicklichkeitspassagen, bei denen ihr etwa Laseranlagen überwinden müsst, die ständig zwischen "Feuern" und "Nicht feuern" wechseln.
Darüber hinaus gibt es aber auch in den Hauptarealen immer wieder mal kleine Geheimnisse zu entdecken. Nach einiger Zeit ist uns etwa aufgefallen, dass so manche der vielen, vielen Statuen gelb-leuchtende Augen haben – und das ist nicht bloß ein atmosphärisches Detail. Es gibt auch geheime Wege zu finden, die stets zu coolen Belohnungen führen. Es lohnt sich also, einen Bereich, nachdem ihr alle Gegner eliminiert habt, genauestens zu untersuchen.
Wir könnten hier noch einiges mehr ansprechen, etwa das Art-Design oder die sehr mysteriös anfangende Geschichte, aber das heben wir uns für den finalen Test auf. Fest steht: Wir können es kaum erwarten, mehr von Returnal zu sehen. Die ersten Stunden haben bereits sehr viel Spaß gemacht und wenn der Titel das Niveau hält, könnte PS5-Besitzern ein echter Kracher ins Haus stehen.