Der Januar glänzt nicht mit Quantität, aber hoffentlich mit viel Qualität. PC-Spieler werden in jedem Fall gut bedient.
Konsolenhits für den PC und viele Monster: Die Highlights im Januar 2022
Ein neues Jahr steht vor der Tür, beginnend mit – wer hätte es gedacht – dem Januar. Der ist traditionell eher arm an spannenden Neuerscheinungen. Und ja, viele Spiele kommen in den nächsten viereinhalb Wochen nicht auf den Markt. Das große Aber: Unter den wenigen Titeln finden sich einige sehr namhafte, die entweder völlig neu sind oder zumindest bislang Konsolen-exklusive Highlights, die in Kürze auch PC-Spieler genießen können.
Monster Hunter Rise
Genre: Action-Rollenspiel
Plattformen: PC
Release: 12.01.
Im vergangenen März bescherte uns Capcom mit Monster Hunter Rise ein exklusives Switch-Spiel, das zwar grafisch deutlich schwächer ist als sein indirekter Vorgänger Monster Hunter: World, aber spielerisch einige coole Verbesserungen bietet. In Kürze dürfen auch PC-Spieler wieder auf die Jagd gehen. Die Portierung bietet in erster Linie eine bessere Optik. Die wird zwar auch diesmal nicht das Niveau von World erreichen, aber Grafik ist ja nicht das Wichtigste.
Gerade bei Monster Hunter, das sich nicht unbedingt dadurch auszeichnet, dass ihr eine spannende Geschichte mit einer Heldenreise voller Abwechslung erlebt, ist das Gameplay am wichtigsten. Denn wenn der Spielinhalt daraus besteht, nur diverse Monster zu erlegen, um sich aus deren Überresten bessere Waffen und Rüstungen zu schmieden, muss das eben besonders viel Spaß machen. Wer unseren Test zur Switch-Version gelesen hat, hat zumindest eine grobe Ahnung davon, wie viel Freude es bereitet, große Echsen, Bären und anderes Getier in den fordernden Kämpfen niederzustrecken. Mit den Seilkäfern und dem Wyvernritt hat Capcom die bekannte Formel sinnvoll ergänzt und die Palamutes, die hundeartigen Reittiere, sind sowieso die heimlichen Stars von Monster Hunter Rise.
God of War
Genre: Action-Adventure
Plattformen: PC
Release: 14.01.
Und noch eine Portierung eines erfolgreichen und gefeierten, bislang konsolenexklusiven Spiels: Sony bringt God of War auf den PC – also das God of War von 2018, nicht den allerersten Teil für die PlayStation 2. Darin lebt Kratos mittlerweile im hohen Norden und hat einen Sohn namens Atreus. Blöderweise haben die nordischen Götter irgendein Problem mit den beiden und so kommt es, dass der grimmige Grieche erneut in einen Gewaltrausch verfällt.
Der Soft-Reboot der Reihe ist jedoch weitaus weniger übertrieben brutales Gemetzel als seine Vorgänger, sondern erinnert mehr an Action-Adventures wie die modernen „Tomb Raider“-Teile. Die Kamera blickt Kratos über die Schulter und Erkundung spielt eine wichtige Rolle. God of War hat zwar keine Open World, es gibt aber viele optionale Bereiche sowie diverse Nebenquests und Sammelobjekte. Die Gebiete sind überschaubar, aber vollgestopft mit Inhalt. Die eigentlichen Stars sind aber die Story, ihre Inszenierung und das fantastische Gameplay. Und dann bietet God of War auch noch so manchen Wow-Moment, der auf einem passend ausgestatteten PC in 4K und mit unlimitierter Bildrate sowie verbesserten Effekten noch imposanter wirken wird als auf den Sony-Konsolen.
Windjammers 2
Genre: Sportspiel
Plattformen: PC, PS4, Xbox One, Switch, Stadia
Release: 20.01.
27 Jahre ist es her, dass Windjammers für das Neo Geo erschienen ist. Tatsächlich erscheint nun nach so langer Zeit ein Nachfolger, diesmal für weitaus verbreitetere Systeme. Windjammers 2 macht gar nicht so viel anders als der Erstling. Noch immer werft ihr euch hier in 2D Frisbees hin und her. Die Grafiken sind diesmal aber hochaufgelöst und handgezeichnet und es gibt ein paar neue Charaktere. Insgesamt stehen euch zehn Sportler zur Auswahl, sechs davon sind aus dem Vorgänger bekannt, darunter Steve Miller, Hiromi Mita und Klaus Wessel.
Windjammers 2 hat außerdem neue Arenen und Mechaniken im Gepäck. Nur wer die diversen Spezialwürfe wie den Slap und Dropshot beherrscht, wird siegreich sein. Am meisten Spaß dürfte der Titel erneut im Multiplayer machen. Im Gegensatz zum Original bietet Windjammers 2 natürlich – wie sich das heute gehört – einen Online-Modus. Aber es ist auch wieder möglich, lokal an einem Bildschirm mit mehreren Leuten zu zocken.
Rainbow Six Extraction
Genre: Ego-Shooter
Plattformen: PC, PS5, PS4, Xbox Series X/S, Xbox One
Release: 20.01.
Rainbow Six Extraction ist eines dieser Spiele, die nun schon mehrfach verschoben wurden. Ursprünglich sollte es mal im Frühjahr 2020 auf den Markt kommen. Fast zwei Jahre länger mussten wir also darauf warten, nun ist die Veröffentlichung aber wirklich zum Greifen nah. Anders als Rainbow Six Siege ist Extraction kein PvP-Shooter, sondern ein reines Koop-Erlebnis. Hier kämpfen nicht Mitglieder von Spezialeinsatzkräften gegeneinander, sondern alle arbeiten zusammen, um eine Bedrohung aus dem All abzuwehren. Ihr bekommt es jedoch nicht mit klassischen Aliens zu tun. Der Feind ist ein Parasit, der Menschen infiziert und mutieren lässt, sodass sie zu wilden Bestien werden.
Ja, Rainbow Six Extraction ist ein „Left 4 Dead“-like, könnte man sagen. Genau wie im Zombie-Shooter von Valve beziehungsweise Turtle Rock Studios seid ihr zu viert in den Levels unterwegs und ballert euch durch Horden von Infizierten. Das Ganze basiert auf einem Event aus Rainbow Six Siege, das scheinbar so gut ankam, dass Ubisoft gedacht hat: „Ok, lasst uns daraus ein eigenes Spiel machen.“ 18 Operator aus Siege sind mit dabei und es gibt zwölf Maps. Dank prozedural generierter Herausforderungen soll der Wiederspielwert hoch sein.
Expeditions: Rome
Genre: Rollenspiel
Plattformen: PC
Release: 20.01.
Geschichtsinteressierte aufgepasst! Für euch gibt es im Januar ein Rollenspiel mit historischem Hintergrund. Expeditions: Rome versetzt euch in die Zeit des Römischen Reichs. Ihr müsst aus Rom, nachdem euer Vater von einem unbekannten politischen Gegner hinterrücks ermordet wurde. Ihr taucht bei einer Militäreinheit unter, die eine Revolte in Griechenland verhindern soll und schlagt euch dabei so gut, dass ihr zum Legatus ernannt werdet. Als solcher verteidigt ihr die Macht Roms, verfolgt aber auch eure eigenen Ziele und versucht, den Mörder eures Vaters zu finden.
Expeditions: Rome bietet rundenbasierte Kämpfe und eine große Portion Entscheidungsfreiheit. Ihr habt Einfluss darauf, wie sich das Römische Reich entwickelt, während ihr auf Kriegskampagnen in Griechenland, Nordafrika und Gallien seid. Dabei stellt ihr eine Armee auf, verbessert nach und nach euer Lager und erobert eine Region nach der anderen. Es steckt also auch eine Prise Strategiespiel in Expeditions: Rome, das übrigens schon der dritte Teil einer Reihe ist, die mit Expeditions: Conquistador im Jahr 2013 ihren Anfang nahm. Der zweite Teil von 2017 hat sich den Wikingern gewidmet und nun sind eben die Römer an der Reihe.
Uncharted: Legacy of Thieves Collection
Genre: Action-Adventure
Plattformen: PS5
Release: 28.01.
Dass die PlayStation 5 abwärtskompatibel zur PS4 ist, ist eine Supersache. Trotzdem belässt der Konzern es nicht dabei, dass in manchen Fällen einfach nur die alte Fassung eines Spiels mit ein paar kleineren Verbesserungen wie einer erhöhten Bildrate auf der PS5 läuft. Genau wie Ghost of Tsushima erhalten nun auch Uncharted 4: A Thief's End sowie das Spin-off Lost Legacy ein Upgrade in Form nativer PS5-Versionen, die unter dem Namen Uncharted: Legacy of Thieves Collection als Bundle veröffentlicht werden – zunächst nur für die Konsole, irgendwann 2022 soll noch eine PC-Fassung folgen.
Uncharted 4 bildet das große Finale der Geschichte von Nathan Drake. Der hat sich eigentlich schon zur Ruhe gesetzt, doch als sein Bruder aus heiterem Himmel auftaucht, lässt er sich doch nochmal in ein letztes Abenteuer verwickeln. Das glänzt mit einer unterhaltsamen Story, kinoreifer Inszenierung, abwechslungsreichen, teils sehr weitläufigen Schauplätzen und einer bedeutend besseren Shooter-Mechanik als in den Vorgängern. Uncharted: Lost Legacy setzt auf das gleiche Grundgerüst, stellt aber Chloe Frazer und die in Teil 4 eingeführte Nadine Ross in den Mittelpunkt, die sich als Duo auf Schatzsuche begeben. Das Abenteuer ist zwar deutlich kürzer als Teil 4, aber deshalb noch lange nicht schlechter. Als Uncharted-Fan sollte man es auf keinen Fall verpassen und wer weiß: Vielleicht sehen wir ja Chloe und Nadine irgendwann in einem Uncharted 5 wieder.
Pokémon-Legenden: Arceus
Genre: Rollenspiel
Plattformen: Switch
Release: 28.01.
Kommen wir zum Schluss zum wohl kontroversesten Titel im Januar. Pokémon-Legenden: Arceus erweckte bei seiner Ankündigung den Anschein, als sei es das erste Open-World-Spiel der Reihe, auf das wir schon so lange warten. Zeitgleich waren wir aber auch schockiert, wie schlecht die Grafik im ersten Trailer gewirkt hat – und an dem Eindruck hat sich auch nichts seitdem geändert. Ganz anders sieht es bezüglich der Spielwelt aus, denn die ist gar keine Open World, wie wir mittlerweile wissen.
Pokémon-Legenden: Arceus ist in struktureller Hinsicht eher mit Monster Hunter zu vergleichen: Es gibt mehrere, durchaus weitläufige Regionen, in die ihr euch immer wieder aufmacht, um dort Missionen zu erfüllen. Ihr könnt die Gebiete aber eben nicht frei Schnauze erkunden. Ihr startet immer in einem Hub, wo ihr euch den nächsten Auftrag aussucht und dann geht es für die Zeit dieser Mission in das entsprechende Areal. Eure Aufgaben bestehen daraus, die Pokémon der Sinnoh-Region zu erforschen und den ersten Pokédex der Region zu vervollständigen. Das Ganze spielt nämlich lange vor den anderen Pokérmon-Spielen – in einer Zeit, in der es noch keine Trainer und Ligen gibt. Doch keine Bange, ihr werdet trotzdem Monster fangen, sammeln, trainieren und in den klassischen rundenbasierten Kämpfen einsetzen.