Wenn es mehr "Tomb Raider"-Teile geben wird, wovon wir ausgehen, hätten wir ein paar Vorschläge bezüglich der Szenarien.
Fünf Wunsch-Settings für Tomb Raider
Elf Hauptteile, ein Remake sowie diverse Spin-offs: Nein, man kann wirklich nicht behaupten, dass es zu wenig „Tomb Raider“-Spiele gibt. Man möchte fast meinen, dass die Serie, die einst vom Entwickler Core Design erschaffen wurde, bereits alle Schauplätze abgegrast hat, an denen es etwas für die attraktive Archäologin Lara Croft zu tun gibt. Doch die Erde hat noch mehr zu bieten: mehr mythische Orte, mehr sagenumwobene Schätze, die die brünette Dame suchen kann. Wir haben Google Maps angeschmissen, den Erdball abgesucht und fünf Settings ausgewählt, die wir uns für kommende "Tomb Raider"-Teile wünschen.
Auf den Spuren von Graf Dracula
Ein Szenario, das bislang generell selten in Videospielen aufgegriffen wurde, ist Transsilvanien oder Siebenbürgen in Rumänien. Es dürfte klar sein, warum wir uns diesen Teil der Erde für ein Tomb Raider wünschen: Warum sollte Lara nicht mal auf die Spuren von Vlad III. Drăculea, der vermeintlichen Inspirationsquelle für Bram Stokers Graf Dracula, gehen? Klar, die historische Persönlichkeit, die im 15. Jahrhundert gelebt hat, hat eigentlich wenig mit dem berühmtesten Blutsauger der Welt (wenn nicht „Twilight“-Edward ihn abgelöst hat) zu tun. Und Vampire sind auch kein reales Phänomen. Aber das kann doch Tomb Raider egal sein, oder?
Dass die Reihe durchaus Raum für Übernatürliches bietet, hat sie schon mehrfach bewiesen. Allein Rise of the Tomb Raider und Shadow of the Tomb Raider haben klargemacht, dass sich die Serie nicht auf die Fahne geschrieben hat, äußerst realistisch zu sein. Warum sollte Lara Croft also nicht mal mit dem Vampir-Mythos konfrontiert werden? Dann wären Transsilvanien und die Geschichte von Vlad III. Drăculea doch perfekt dafür geeignet.
Tempelforschung wie im Kino
In alten Tempelruinen fühlt sich Lara Croft so sehr wohl wie in ihrem eigenen Wohnzimmer. Wenn sie das nächste Mal in einer solchen Umgebung unterwegs ist, warum sollte das dann nicht in Kambodscha, genauer gesagt in Angkor stattfinden? Die Region nahe der Stadt Siem Reap war im Mittelalter das Zentrum des Reichs der Khmer und bietet viele alte Tempel. Am bekanntesten ist sicherlich Angkor Wat und allein diese riesige Anlage in einem Tomb Raider erkunden zu können, wäre großartig.
Story-Aufhänger für dieses Abenteuer wäre eben etwas, das in Verbindung mit den Khmer steht – was auch immer, das sollen sich gefälligst die Autoren bei Crystal Dynamics oder Eidos Montreal (wer auch immer die kommenden Teile entwickelt) ausdenken. Uns ist nur wichtig, dass wir Angkor als Lara Croft erforschen wollen. Zudem wäre es irgendwie lustig, denn jene Region ist einer der Schauplätze von „Lara Croft: Tomb Raider“, dem ersten Kinofilm mit Angelina Jolie. Und nein, wir wollen nicht, dass dessen Geschichte als Videospiel umgesetzt wird.
Nochmal nach Atlantis, aber diesmal richtig
Atlantis ist eines der größten Mysterien unserer Welt. Dementsprechend eignet sich das angeblich vor Tausenden von Jahren im Meer versunkene Inselreich perfekt für einerseits Abenteuerfilme, andererseits Videospiele. Indiana Jones hat vor 27 Jahren in Indiana Jones and the Fate of Atlantis danach gesucht, Lara Croft könnte das in Zukunft ebenso tun. Nun mag der eine oder andere Schlaubi Schlumpf sagen: „Moment, Lara war doch schon in Atlantis, damals im ersten Teil.“ Das ist richtig, allerdings war zum einen die junge Lara, um die sich die Spiele seit dem Reboot von 2013 drehen, noch nicht dort, zum anderen hat das Atlantis aus Tomb Raider 1 absolut nichts mit dem zu tun, was wir uns darunter vorstellen.
Es wird Zeit für eine technisch moderne Variante, die wir als Lara Croft erforschen können. Und genug Stoff für eine spannende Geschichte bietet die Thematik in jedem Fall. In Atlantis könnte ja eine mächtige Waffe verborgen sein, die sich irgendeine böse Macht zunutze machen möchte, was Lara verhindern muss.
Eine Reise durch unsere Heimat ...
Indiana Jones hat oft genug gegen die Nazis gekämpft und war auch schon mal in Deutschland (siehe "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug"). Wird es nicht Zeit, dass Lara es ihrem Vorbild gleichtut und zumindest Letzteres endlich mal nachholt? Ein Tomb Raider, das euch quer durch die Bundesrepublik führt, wäre doch fantastisch.
Gut, ob sich das Setting international vermarkten ließe, sei mal dahingestellt. Aber es ist ja nicht so, als gäbe es keine mythischen Schätze, denen Miss Croft in unserer Heimat hinterherjagen könnte. Mögliche Kandidaten wären das Bernsteinzimmer, der Schatz der Nibelungen oder der Goldzug der Nazis, wobei letzterer die Archäologin auch nach Polen führen würde, wo das Fahrzeug angeblich verschwunden sei. Aber macht ja nichts, Polen ist genau wie Deutschland ein Land, das AAA-Videospiele viel zu selten abbilden.
...oder die unserer Nachbarn
Wo wir gerade gedanklich bei unseren Nachbarn im Osten waren, widmen wir uns zum Schluss noch denen im Westen. Damit meinen wir nicht die Holländer, Luxemburger oder Belgier, sondern die Franzosen. Ein Tomb Raider in Frankreich wäre ziemlich cool. Einerseits könnte Lara durch Paris turnen und genau wie Arno Dorian in Assassin's Creed Unity die Katakomben der Hauptstadt erforschen (nur eben in der Gegenwart und nicht zur Zeit der Französischen Revolution).
Andererseits, und da ist Assassin's Creed auch ein gutes Stichwort, würde sich ein Ausflug zur Burg Saint-Sauveur-de-Cruzières anbieten, die im 12. Jahrhundert von den Templern erbaut wurde. Warum? Na, weil Lara Croft auf der Suche nach dem Templerschatz sein könnte. Die muss sie übrigens nicht zwangsläufig nur nach Frankreich führen. In Schottland und Kanada wurde auch schon nach den sagenumwobenen Reichtümern des Tempelritterordens gesucht. Und so eine Reise quer durch die Welt wäre ja sowieso klassischer Abenteuerstoff für eine Miss Croft.
Bild 2: "Vlad Ţepeş, der Pfähler, Woywode der Walachei 1456-1465 (gestorben 1477)", Künstler unbekannt, gemeinfrei via Wikimedia
Bild 3: "Angkor Wat Side View" von Matthew Yglesias via Flickr
lizenziert unter Creative Commons 2.0
Bild 4: "Hagen versenkt den Nibelungenhort" von Peter von Cornelius via Wikimedia
gemeinfrei