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Everspace 2 lohnt sich schon im Early Access

Geschrieben von Jens Bremicker am 26.1.2021 um 00:42 Uhr

Everspace 2 ist vielleicht nicht ganz das, was sich Freelancer-Fans wünschen, aber trotzdem schon jetzt ziemlich toll.

Lange schon warten Spieler auf einen würdigen Erben für das gute alte Freelancer. Everspace 2 ist nun der nächste Hoffnungsträger. Die Fortsetzung des Rogue-likes von 2017 geht einen ganz anderen Weg als ihr Vorgänger. Statt recht linearem Spielablauf und Permadeath gibt es nun eine Open World und viel mehr Rollenspielelemente. Man könnte Everspace 2 als eine Art Diablo im Weltall bezeichnen. Alte Freelancer-Fans werden an dieser Stelle stutzig: "Hey, das klingt aber nicht nach dem, was ich erwartet habe!" Ja, das mag sein. Das neue Spiel des Hamburger Studios Rockfish Games macht nur oberflächlich den Eindruck, als wäre es ein Nachfolger im Geiste des Klassikers von Chris Roberts (Star Citizen). Deshalb wird es auch nicht jedermanns Sache sein, aber die, denen das Konzept zusagt, werden sehr viel Spaß damit haben – auch jetzt schon im Early Access.

Was steckt drin?

Seit dem 18. Januar ist Everspace 2 als Early-Access-Version auf Steam erhältlich – und angesichts dessen, dass der finale Release noch 12 bis 18 Monate entfernt ist, ist es bereits recht teuer. Knapp 38 Euro müsst ihr für die unfertige Fassung hinblättern – nur wenige Early-Access-Titel bewegen sich in dieser oder einer noch höheren Preisregion. Dafür möchte man als Spieler/Käufer selbstverständlich einiges geboten kriegen. Auf dem Papier ist das definitiv der Fall: Rockfish wirbt damit, dass Everspace 2 derzeit schon Inhalte für "mindestens 25 Stunden" Spielzeit bietet. Knapp zwölf Stunden davon bestehen aus Story-Content, der mit professionellen, wenn auch bislang nur englischen Sprechern vertont ist. Auf Deutsch ist Everspace 2 noch gar nicht spielbar, auch die Texte sind nicht lokalisiert. Dafür macht die englische Sprachausgabe eine gute Figur, auch wenn uns keiner der Darsteller von den Socken gehauen hat.

Von acht geplanten Sonnensystemen erkundet ihr in der Early-Access-Version zwei, die mit Nebenmissionen und anderen Beschäftigungen vollgestopft sind. So stoßt ihr oftmals beiläufig auf vollwertige, vertonte Nebenquests, die kleine Geschichten erzählen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn ihr an eine Raumstation andockt. Direkt wird ein Dialog abgespielt, weil ihr dort einen Charakter trefft, den Hauptfigur Adam kennt, und der hat sogleich einen Auftrag für euch. Vielleicht findet ihr aber auch mal beim Erkunden der Gebiete ein Schiffswrack mitsamt eines Logbucheintrags, der wodurch eine Quest startet. Alternativ könnt ihr auf manchen Stationen prozedural generierte Jobs annehmen, bei denen ihr meist Feinde ausschalten oder bestimmte Güter besorgen sollt – nichts Spektakuläres, aber lohnenswert, weil ihr so einerseits gutes Geld verdient und andererseits Erfahrungspunkte erhaltet.

Looten und Leveln in Space

Die RPG-Elemente sind das, was uns dazu motiviert, die Spielwelt von Everspace 2 bis in den hintersten Winkel zu erforschen und uns in jeden Kampf zu stürzen, den uns das Spiel anbietet. Die Story lässt da bislang noch zu wünschen übrig, auch wenn sie beileibe keinen schlechten Ersteindruck macht. Sie knüpft an den Vorgänger an und versetzt euch in die Rolle des Klons Adam, der am Anfang mit seinem Freund Ben einen Routine-Job erledigt, der dann aber mächtig schiefgeht. Die beiden werden von Outlaws gefangengenommen, Ben schwer verletzt, sie lernen aber den Mitgefangenen Dax kennen, können gemeinsam entkommen und dann ist neben der Rettung von Ben auch die Flucht aus dem System geplant. Das ist alles ordentlich erzählt, Spannung wollte bislang für uns aber noch nicht aufkommen.

Die Spielwelt von Everspace 2 punktet mit sehr schönen Panoramen.

Doch wo die Story uns recht kalt lässt, drücken eben die RPG-Mechaniken genau die richtigen Knöpfe in unserem Hirn. Ihr steigt nach und nach im Level auf und erhöht dadurch eure Werte. Außerdem findet ihr ständig Loot. Mal lassen ihn besiegte Gegner fallen, mal stoßt ihr auf im All schwebende Container oder eben Schiffswracks. So gelangt ihr an immer bessere Waffen, Außenhüllen, Schutzschilde und Co. Genau wie in Diablo können sie zufällige Affixe (passive Boni) haben. Was ihr nicht benötigt, verkauft ihr entweder, um Geld zu machen, oder zerlegt es. Mit den daraus gewonnenen Materialien habt ihr die Möglichkeit, eure bereits ins Schiff eingebauten Gegenstände aufzuwerten oder gar komplett neue Items zu craften.

Nützliche Vorteile

Des Weiteren schaltet ihr beim Aufstieg auf Level 5 und 10 jeweils drei Perks frei (mehr gibt es derzeit noch nicht), von denen ihr euch jeweils einen aussucht, ihn anschließend aber auch beliebig oft austauschen dürft. So profitiert ihr beispielsweise davon, 25 Prozent weniger Schaden zu nehmen, wenn ihr euren Boost benutzen, oder sofort die Wiederaufladefunktion des Schilds zu triggern, wenn ihr einen Gegner ausschaltet. All diese Boni sind nützlich, daher fallen die Entscheidungen, welche ihr denn nur nehmen sollt, gar nicht so leicht.

Es gibt zwar eine Cockpit-Perspektive, die ist bislang aber sehr statisch und bietet leider wenig Übersicht, zumal ein Radar fehlt. Hoffentlich bessert Rockfisch hier noch nach.

Darüber hinaus schart ihr in Everspace 2 nach und nach Verbündete um euch, die zwar nicht mit euch gemeinsam durchs All fliegen und euch in Kämpfen unterstützen (hoffentlich kommt so was noch ins Spiel), euch aber Zugriff auf weitere Perks bieten – wenn ihr denn die entsprechenden Materialien und reichlich Credits dafür zahlt. Geschenkt gibt es hier nix! Mit dabei sind Vorteile wie um 30 Prozent geringere Reparaturkosten für die Hülle des Schiffs oder die passive Fähigkeit, dass besiegte Feinde manchmal Energie-Orbs hinterlassen, die einen Teil der Waffen- sowie Schildenergie wieder auffüllen.

Noch mehr zum Sammeln und Erarbeiten

Und das ist immer noch nicht alles: Es gibt noch diverse "Geräte", die aktive Fähigkeiten verleihen, welche ihr sogar noch mit Upgrade-Punkten, die ihr für Levelaufstiege erhaltet, modifizieren könnt. So gibt es etwa einen EMP-Impuls, der Feinde in der näheren Umgebung für ein paar Sekunden außer Gefecht setzt, und einen besonderen Boost, der euch blitzschnell nach vorne katapultiert, um so besonders brenzligen Situationen zu entkommen. Darüber hinaus lassen sich mit Augmentierungen eure Attribute (Feuerkraft, Präzision etc.) nochmal zusätzlich erhöhen und natürlich gibt es auch noch unterschiedliche Schiffsarten.

Bevor ihr jedoch euer Startmodell in die Reserve verfrachten und mit einem schnelleren oder besser gepanzerten Schiff durchs All fliegen könnt, müsst ihr reichlich Credits verdienen, denn die Vehikel kosten so einiges. Die Vielfalt kann sich jetzt schon sehen lassen. Alle Schiffe haben unterschiedliche Eigenschaften und verfügen jeweils über eine eigene ultimative Fähigkeit. Im Verlauf der Early-Access-Phase sollen noch mehr Klassen hinzukommen.

Dogfights par excellence

Everspace 2 fesselt uns aber nicht nur mit seinen extrinsischen Motivationsfaktoren, es macht auch intrinsisch Spaß. Was wir damit meinen: Das Gameplay rockt! Das besteht in erster Linie aus den flotten Kämpfen, die stets herausfordernd sind und dank Effektgewitter optisch einiges hermachen. Feinde in einer Explosion aufgehen zu sehen, während etliche Laserprojektile durch den leeren Raum fliegen, den ihr auszuweichen versucht – das macht Laune. Die Steuerung geht dabei größtenteils sehr gut von der Hand, zumindest mit Maus und Tastatur. Zwar fliegt es sich mit einem Gamepad ein klein wenig besser (aber auch nur minimal), dafür fällt das Zielen mit dem rechten Analog-Stick aufgrund des hohen Spieltempos schwer.

Gegner abzuschießen, ist enorm befriedigend, weil sie stets auf ansprechende Art und Weise explodieren.

Wie sich Everspace 2 mit einem Joystick spielt, konnten wir mangels Hardware nicht überprüfen, die Unterstützung dafür ist aber bereits an Bord. Extra für dieses Spiel solltet ihr euch aber kein Gerät kaufen, denn hier reichen Maus und Tastatur vollkommen aus. Everspace 2 ist eben ein Action-RPG und keine Weltraumsimulation wie ein Elite Dangerous oder Star Citizen. In dieser Hinsicht orientiert es sich also wirklich stark an Freelancer, das ja auch ohne besondere Eingabegeräte sehr gut spielbar war. Einziges Manko der Steuerung von Everspace 2: die Standardtastenbelegung für die Nutzung von Verbrauchsgegenständen. Die liegt auf den Tasten 5 bis 8, welche nicht mal eben so mit den Fingern zu erreichen sind, während man sein Schiff mit WASD steuert. Im Kampf ist es aber immens wichtig, Reparatur-Items schnell griffbereit zu haben.

Unser Tipp: Packt die Nanobots, die eure Trefferpunkte regenerieren, stets auf dieselben Slots und legt die auf die Seitentasten eurer Maus! Ihr werdet es uns danken. Dennoch hoffen wir, dass Rockfisch Games hier noch nachbessert. Am idealsten wäre eh eine Art Schnellauswahlmenü, über das ihr Verbrauchsgegenstände einsetzen könnt, während die Zeit dabei pausiert oder verlangsamt wird. Und dann wäre es noch toll, wenn sich mehr als vier Nanobots in einen Slot packen ließen, denn so, wie es jetzt ist, müsst ihr ständig ins Inventar wechseln und eine neue Ladung ausrüsten, was ziemlich nervig ist.

Was zur Hölle ist hier passiert?!

Übungen fürs Köpfchen gibt’s auch

So viel Spaß die Ballereien aber auch machen, so froh sind wir darüber, dass Rockfish das Spielgeschehen immer mal wieder durch kleine Rätsel auflockert. Jap, dieses Weltraumspiel hat Puzzles! Zum Beispiel müsst ihr manchmal einen Bergbaulaserstrahl mit einer reflektierenden Scheibe von seiner Bahn ablenken, um an die Rohstoffe eines sehr festen Vorkommen zu gelangen, für dessen Abbau eure Bordkanonen zu schwach sind. Oder ihr müsst Generatoren aktivieren, indem ihr die Umgebung nach Energiekernen absucht und sie mithilfe eures Traktorstrahls zu den Geräten bringt. Die Muster wiederholen sich zwar sehr schnell, werden aber teilweise miteinander kombiniert, was zu netten Rätseln größeren Ausmaßes führt. Hoffentlich erwartet euch in späteren Sonnensystemen aber eine noch größere Bandbreite an Denkaufgaben, sonst könnte dieser Teil des Spiels auf Dauer sehr eintönig werden.

Das wäre zu schade, denn genau dies Adventure-Elemente machen Everspace 2 im Verbund mit den RPG-Mechaniken zu etwas Besonderen im Weltraumspielgenre. Sie sind aber eben auch die Gründe dafür, dass Puristen, die einfach nur ein Freelancer in moderner Grafik wollen, nicht zufriedengestellt werden dürften. Die Ähnlichkeiten sind zwar da, aber Everspace 2 hat eben doch andere Schwerpunkte. Der Handel etwa spielt derzeit so gut wie gar keine Rolle. Rockfish Games hat jedoch schon Features wie Handelsrouten und Preisüberwachung angekündigt. Dennoch gehen wir nicht davon aus, dass diese Dinge zu einem Hauptstandbein des Spiels werden. Der Fokus liegt auf den Kämpfen und dem Level- sowie Loot-System und daran dürfte sich nichts ändern.

Wir müssen das Panel so ausrichten, dass der Laser in Richtung Erzvorkommen abgelenkt wird.

Beachtliche Technik

Woran sich hoffentlich noch ein wenig was tut: die Inszenierung. Zwischensequenzen gibt es nur im Rahmen der Hauptgeschichte, nicht für Nebenmissionen, was aber darauf zurückzuführen ist, dass Rockfish Games ein sehr kleines Team mit begrenzten finanziellen Mitteln ist. Die Cutscenes für die Story-Missionen werden aber hoffentlich noch aufgewertet. Sie bestehen nämlich nur aus teils spärlich, teils gar nicht animierten 2D-Bildern.

Dafür sieht Everspace 2 grafisch wirklich schick aus. Rockfish holt einiges aus der Unreal Engine 4 heraus. Die Raumschiffe sind schick modelliert, vor allem aber begeistern die Lichteffekte und die Gestaltung der unterschiedlichen Gebiete. Das virtuelle Weltall bietet sehr viel farbliche Abwechslung, etwa wenn ihr durch grüne Nebelschaden fliegt. Manchmal führt euch euer Weg sogar auf Planetenoberflächen, Zwar könnt ihr dort nicht wie in "No Man's Sky"-Manier landen und die Physik macht auch keinen Unterschied, ob ihr nun innerhalb der Atmosphäre eines Himmelskörpers oder im luftleeren Raum seid, aber die optische Vielfalt ist dadurch bedeutend größer als in manch anderem Weltraumspiel.

Einschätzung

Solltet ihr Everspace 2 schon jetzt kaufen? Die kurze Antwort: Wenn ihr Lust auf ein Diablo im Weltall und kein Problem damit habt, ein Singleplayer-Story-Spiel vorerst nicht durchspielen zu können, dann ja. Nicht nur, dass der Titel bereits sehr poliert wirkt, er bietet auch schon genug Inhalte, um viele Stunden Spaß zu haben und überzeugt mit gutem Gameplay. Die klassische Motivationsspirale aus Looten und Leveln entfaltet bereits jetzt ihr volle Wirkung und lässt uns sehr optimistisch in die Zukunft blicken. Simulationsfans sollten sich jedoch darauf einstellen, dass Everspace 2 ihren Ansprüchen gar nicht gerecht wird und auch nicht werden möchte. Es begreift sich voll und ganz als Action-RPG und das ist gut so, denn so etwas hatten wir im Bereich der Weltraumspiele noch nicht. Und wer weiß, vielleicht gelingt es Rockfish ja doch noch, mit zukünftigen Updates die Freelancer-Fans voll und ganz abzuholen. Everspace 2 hat definitiv das Potenzial, einer der besten Vertreter seines Genres zu werden und bietet schon jetzt genug Spielspaß fürs Geld.

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