Half-Life: Alyx erscheint in zwei Wochen. Solange könnt ihr andere tolle Spiele in VR zocken. Wir geben euch Kauftipps.
Die besten VR-Spiele für alle, die auf Half-Life: Alyx warten
Im März gibt es viele große Neuveröffentlichungen, aber eine sticht besonders hervor: Valve bringt nach über zwölf Jahren ein neues Half-Life-Spiel auf den Markt – und dann ist das auch der große Hoffnungsträger für alle Besitzer einer VR-Brille. Nicht nur, dass die sich ein großartiges Spielerlebnis erhoffen, das vielleicht sogar das Thema Virtual Reality auf eine neue Stufe hebt, sie wünschen sich vermutlich auch, dass Half-Life: Alyx der Technologie dabei hilft, zumindest einen ersten Schritt in Richtung Massenmarkt zu gehen.
Dass Letzteres zu funktionieren scheint, wird jedem deutlich, der aktuell versucht, ein VR-Headset zu ergattern. Gerade die beiden aktuellen Modelle von Oculus, die Quest und Rift S, die mit 450 Euro zur preislichen Mittelklasse gehören, sind größtenteils vergriffen. Auch die Valve Index, mit der sich Half-Life: Alyx sicherlich am besten spielen wird, ist ausverkauft. Das hat aber bestimmt nicht nur mit dem nahenden Release des neuen Ego-Shooters zu tun, sondern auch mit dem Coronavirus, der so manchen Hersteller von Hardwarekomponenten lahmlegt. Falls ihr aber zu den Glücklichen gehört, die jüngst eine VR-Brille erwerben konnten und nun Spiele braucht, die euch die Wartezeit auf Half-Life: Alyx versüßen, haben wir zehn Titel für euch, die ihr Geld allemal wert sind.
Beat Saber
Beginnen wir mit einem Spiel, das auf den ersten Blick nicht mehr als ein Minigame ist. Beat Saber ist ein Rhythmusspiel, in dem ihr zum Takt der Musik Würfel zerschneiden müsst, die auf euch zugeflogen kommen. Jetzt kommt aber der Clou: Ihr macht das mit Lichtschwertern. Ja, genau! Den Waffen eines Jedi! Kein "Star Wars"-Fan dürfte dem widerstehen können. Dann kommt noch dazu, dass der Originalsoundtrack fantastisch ist. Wer auf elektronische Musik steht, kommt hier voll auf seine Kosten.
Habt ihr die Kampagne von Beat Saber durchgespielt, ist noch lange nicht Schluss. Neben den kostenpflichtigen DLCs von Entwickler Beat Games, mit dabei etwa ein "Green Day"- und ein "Imagine Dragons"-Paket, gibt es im Netz unzählige Songs, für die Nutzer eigene Levels gebaut haben. Beat Saber ist vielleicht kein AAA-Spiel, aber im Grunde habt ihr damit unendlich lange Spielspaß. Allein das Perfektionieren der Kampagnenlevel auf den höheren Schwierigkeitsgraden wird euch etliche Stunden an Übung kosten. Glaubt uns, wenn wir sagen, dass "Through Fire and Flames" in Guitar Hero 3 auf "Experte" ein Witz gegen so manchen Track in Beat Saber auf "Experte+" ist!
Superhot VR
Superhot ist ein normales PC- und Konsolenspiel, von 2016. Ein Jahr später jedoch erschien Superhot VR und das ist nicht nur das gleiche Erlebnis, bloß auf VR getrimmt, sondern ein eigenständiges Spiel mit ganz anderen Levels. Dementsprechend lohnt es sich auch dann, wenn ihr das normale Superhot gespielt habt. Ihr erlebt das Ganze nicht nur aus einer neuen Perspektive, ihr bekommt auch einfach einen ordentlichen Nachschlag.
Das Konzept ist unverändert geblieben: Ihr ballert euch in der Ego-Perspektive durch klinisch weiße Umgebungen, in denen euch allerlei rote Gegner erwarten. Der Clou: Die Zeit schreitet nur dann voran, wenn ihr euch bewegt euer Kopf ausgenommen. Steht ihr also still, habt ihr alle Zeit der Welt, um eure nächsten Schritte zu planen. Jeder Treffer tötet einen Widersacher, aber auch ihr haltet nur einen Schuss aus. Superhot VR ist anspruchsvoll, aber umso befriedigender, wenn ihr einen Level meistert. Und noch dazu ist es verflucht stylisch.
Moss
Nach so viel anstrengendem Lichtschwertschwingen und Balleraction darf es vielleicht auch mal was Ruhigeres und vor allem Niedlicheres sein, oder? Wenn ihr genau darauf aus seid, ist Moss die perfekte Wahl. Das ist ein Action-Adventure, in dem ihr einer kleinen Maus namens Quill dabei helft, ihren Onkel zu retten. Nachdem der Nager einen geheimnisvollen Stein gefunden und eine uralte Macht erweckt hat, ist ihr Verwandter in großer Gefahr. Das Besondere an Moss ist, dass ihr zwar Quill steuert, zeitgleich aber das Spiel die vierte Wand bricht. Ihr schwebt quasi in der Spielwelt und die Maus interagiert mit euch. Zudem habt ihr die Möglichkeit, mit den Motion-Controllern zum Beispiel Objekte in der Welt zu verschieben, um so den Weg für die kleine Heldin freizuräumen.
Ansonsten mag Moss spielerisch ein gewöhnliches Action-Adventure mit einer Mischung aus Kämpfen, Rätseln und Geschicklichkeitseinlagen sein und mit weniger als fünf Stunden Spielzeit ist es auch recht kurz. Aber Entwickler Polyarc hat auf sinnvolle und sehr clevere Art Nutzen von der VR-Technik gezogen. Sagen wir es so: Es hat seinen Grund, dass Moss VR-exklusiv ist. Übrigens handelt es sich bei dem Spiel bloß um das erste Kapitel einer Reihe. Das Abenteuer von Quill und ihrem guten Freund (damit seid ihr gemeint) dürfte also irgendwann weitergehen – zumindest hoffen wir das.
Tetris Effect
Tetris kennt jeder. Tetris Effect macht spielerisch im Kern nichts anders als das Original. "Ok, und warum sollte ich das dann in VR spielen wollen?", mögt ihr fragen. Nun, sagen wir es mal so: Tetris Effect ist zwar auch ganz normal auf dem PC spielbar, aber zu einem besonderen Erlebnis wird es nur dann, wenn ihr euch eine VR-Brille aufsetzt. Vor euren Augen habt ihr schließlich nicht nur das altbekannte Tetris-Spielfeld, in dem ihr die Tetriminos stapelt und versucht, Reihen komplett zu füllen, um zu punkten. Nein, in Tetris Effect spielt sich auch außenherum sehr viel ab.
Über 30 Levels bietet das Spiel und jeder davon hat sein ganz eigenes Thema, das mit Perfektion umgesetzt ist. Tetris Effect ist ein großartiges Effektfeuerwerk, das in VR so viel beeindruckender ist, als wenn ihr bloß auf einem flachen Monitor zockt. Ach ja, so ganz ohne spielerischen Neuerungen kommt der Titel dann auch nicht daher. In Tetris Effect gibt es eine Mechanik, die euch die Zeit anhalten und so aus einer brenzligen Situation entkommen lässt. Es ist also, die ganze Inszenierung mal ausgeklammert, schlichtweg ein gutes Tetris. Aber vor allem ist es ein audiovisueller Rausch, den ihr unbedingt mal erleben solltet.
Star Wars: Vader Immortal
Wir haben diese Liste mit Beat Saber begonnen, aber wenn wir euch schon ein Lichtschwertspiel ohne Star Wars empfehlen, dann muss auch ein Titel erwähnt werden, der durch und durch Star Wars ist. Vader Immortal mag vielleicht kein großes, umfangreiches Spiel sein. Tatsächlich sind es drei einzelne Episoden, die zusammen nicht länger als drei Stunden Spielspaß ergeben. Aber dafür erlebt ihr eine eigens für die Virtual Reality entwickelte "Krieg der Sterne"-Geschichte, in der ihr die Hauptrolle spielt und euch niemand Geringerem als Darth Vader stellt.
Star Wars: Vader Immortal spielt zwischen "Die Rache der Sith" und "Eine neue Hoffnung" und führt euch auf den Planeten Mustafar, wo ihr Vaders Festung infiltriert. Hauptverantwortlich für dieses Abenteuer ist David S. Goyer, der hauptsächlich für Mitarbeit an Drehbüchern zu Filmen wie "The Dark Knight" oder der "Blade"-Trilogie bekannt ist. Star Wars: Vader Immortal ist interaktives Geschichtenerleben in Perfektion: spielerisch vielleicht etwas seicht, aber toll inszeniert und mit perfekter "Star Wars"-Atmosphäre. Außerdem dürft ihr hier in VR ein Lichtschwertduell mit Darth Vader ausfechten. Welcher Fan kann da schon widerstehen?
Lone Echo
Wir bleiben im Science-Fiction-Bereich (wobei Star Wars ja keine richtige Science Fiction ist, schon klar), werden aber deutlich realistischer. In Lone Echo geht es nicht um den Kampf zwischen Gut und Böse, es gibt keine Laserkanonen, Lichtschwerter oder Raumschlachten. In diesem Adventure seid ihr auf der Raumstation Kronos II unterwegs. Wir schreiben das Jahr 2126. Lone Echo spielt also in der weit entfernten Zukunft, allerdings weicht die Optik der Station nicht allzu sehr von den Bildern ab, die wir aus der ISS kennen.
Ihr seid der Androide Jack und gemeinsam mit Captain Olivia Rhodes auf der Kronos II, die nach dem Erscheinen einer mysteriösen Anomalie beschädigt wird. Nun geht es einerseits darum, die notwendigen Reparaturen durchzuführen, und anderseits herauszufinden, was es mit dieser Anomalie auf sich hat. Das Coole ist: In der Raumstation gibt es keine künstliche Gravitation. Ihr schwebt also in der Schwerelosigkeit und bewegt euch fort, in dem ihr euch per Bewegungssteuerung an Wänden entlanghangelt oder von Objekten abstoßt. Das fühlt sich einfach toll an. Noch dazu ist Lone Echo atmosphärisch dicht und erzählt eine schöne, spannende Geschichte.
Boneworks
Kommen wir mal zu den Spielen, die umfangreicher sind und eine größere spielerischere Varianz haben als ein Beat Saber oder Tetris Effect. Den Anfang macht Boneworks: ein Ego-Shooter, der sich vor allem durch seine aufwendige Physik-Engine auszeichnet. Ihr könnt mit zahlreichen Objekten interagieren und eure Gegner auf unterschiedlichste Arten und Weisen ausschalten.
Doch Boneworks bietet mehr als nur Kampfaction (mit wirklich sehr vielen Fern- und auch Nahkampfwaffen). Da wäre zum einen die Geschichte, die von einer KI handelt, die der Konzern Monogon Industries entwickelt hat. Zum anderen bietet das Spiel auch jede Menge Physikrätsel. Dadurch ist die spielerische Abwechslung in der mindestes zehn Stunden langen Kampagne sehr hoch. Eine kleine Warnung: Boneworks richtet sich eigentlich an Leute, die schon etwas mehr VR-Erfahrung haben. Solltet ihr also immer noch Probleme mit Motion Sickness haben, ist es noch nichts für euch. Dann solltet ihr erst mal versuchen, euren Körper mit anderen VR-Spielen weiter an die Technik zu gewöhnen.
Stormland
Boneworks ist ein sehr lineares Spiel, aber es geht auch anders. Erste Open-World-Erlebnisse in VR sind bereits möglich, wie Stormland beweist. Hier schlüpft ihr in die Haut oder besser gesagt das Metall eines Androiden, der in einer verwüsteten Welt aufwacht und unter Gedächtnisverlust leidet. Nun geht es unter anderem darum, den eigenen Charakter immer weiter zu verbessern. Dazu erkundet ihr zufallsgenerierte, aber sehr offene Areale. Da ihr euch in einer Welt über den Wolken bewegt, die aus einzelnen Inseln besteht, lauft ihr nicht bloß am Boden. Ihr gleitet über das Wolkenmeer, katapultiert durch die Luft und klettert Berge hinauf. Vielleicht sollte deshalb also auch Stormland nicht euer erstes VR-Spiel sein.
Kämpfe spielen in dem Actionspiel auch eine große Rolle. Feinde lauern überall und sie haben wertvolle Beute, die euch stärker macht. Die ist der Hauptmotivationsfaktor in Stormland. Die Story-Kampagne ist ziemlich kurz, danach entlässt euch das Spiel jedoch ins Endgame. Jede Woche werden die Gebiete neu generiert, sodass euch auch auf Dauer nicht langweilig wird – sofern euch denn das Kern-Gameplay solange bei der Stange hält. In Sachen Missionsdesign bietet Stormlands nicht viel Abwechslung. Trotzdem ist es eine tolle VR-Erfahrung, die jeder mal gemacht haben sollte.
The Walking Dead: Saints & Sinners
"The Walking Dead"-Fans wurden bislang von Videospielentwicklern nicht allzu sehr verwöhnt. Ja, die erste Staffel vom Telltale-Adventure ist großartig, die nachfolgenden Seasons haben jedoch enttäuscht und die sonstigen Spiele zum Comic beziehungsweise der TV-Serie waren richtige Vollkatastrophen. Aber es gibt ja zum Glück noch The Walking Dead: Saints & Sinners. Das ist das jüngste Spiel in dieser Liste, erschien es doch erst im Januar 2020 – und für Zombiefans ist es allemal einen Blick wert. Im Spiel verschlägt es euch nach New Orleans, wo die Untoten längst die Straßen beherrschen. Es gibt aber noch einige Überlebende, unter anderem euch. Einerseits versucht ihr, selbst am Leben zu bleiben, andererseits erledigt ihr Aufträge für die anderen Leute, die noch nicht den Appetit auf Menschenfleisch gekriegt haben. Dabei gibt es unterschiedliche Fraktionen und ihr müsst immer wieder Entscheidungen treffen, die teils ernsthafte Konsequenzen haben.
The Walking Dead: Saints & Sinners bietet keine zusammenhängende Welt und die einzelnen Gebiete sind auch recht überschaubar, lassen sich aber frei erkunden. Es gibt sogar Nebenquests und ihr habt eine eigene Basis, in der ihr aus gesammelten Items nützliche Gegenstände herstellt, die das Überleben in der Zombieapokalypse erleichtern. Den Hauptanreiz machen aber eben die Begegnungen mit den Untoten aus. Munitionsknappheit ist euer stetiger Begleiter und ihr seid leicht zu verletzen, was die Kämpfe (oder die Versuche, vor den bissigen Bewohnern der Stadt zu entkommen) besonders spannend macht. Und wir müssen wohl nicht extra betonen, wie toll es ist, diese Erfahrung in der Virtual Reality zu machen.
Asgard's Wrath
Das bislang sicherlich beeindruckendste VR-Spiel ist Asgard's Wrath – ein Oculus-Exklusivtitel, den ihr nur im Store des Rift-S- und Quest-Herstellers erhaltet. Dank dem Programm Revive ist es aber kein Problem, auch mit einer HTC Vive, Valve Index oder mit Windows Mixed Reality in die nordische Mythologie einzutauchen. Und das lohnt sich, denn Asagard's Wrath ist ein wahrlich umfangreiches Actionspiel mit Rollenspielanleihen. Eine Open World erkundet ihr hier zwar nicht, reichlich Nebenquests und optionale Herausforderungen sorgen trotzdem dafür, dass ihr locker für 40 Stunden in der Welt von Thor, Loki und Co versinken könnt.
Ihr spielt einen noch jungen Gott, der, um einen Platz in Asgard zu erhalten, erst diverse Prüfungen bestehen muss. Kein Geringerer als Loki nimmt euch an die Hand und führt euch in das Leben als Gottheit ein. Die meiste Zeit des Spiels verbringt ihr jedoch in der Haut sterblicher Helden. So schnetzelt ihr euch durch allerlei Dungeons, in denen euch neben Kämpfen auch diverse Rätsel erwarten. Um die zu lösen, habt ihr eure Begleiter an eurer Seite. Nach und nach verwandelt ihr immer mehr Tiere in anthropomorphe Gestalten mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Das Highlight von Asgard's Wrath sind aber die Duelle mit talentierten Gegnern, die dank Bewegungssteuerung so intensiv sind wie in keinem anderen Spiel. Das Schwert schwingen und mit dem Schild Angriffe blocken, kennen Videospielfans zu Genüge. Aber in der Virtual Reality erhält das nochmal eine völlig neue Dimension.