Rollenspielfans aufgepasst! Der Game Pass hat so einige Highlights für euch zu bieten.
Die besten Rollenspiele im Game Pass
Wenn man nach Spielen sucht, die einen richtig lange beschäftigen, aber keine Lust auf Multiplayer hat, ist man im Rollenspielgenre mit am besten bedient. Falls ihr derzeit auf der Suche nach einem epischen Abenteuer seid, das euch lang genug beschäftigt, bis die nächsten großen Kracher erscheinen, werdet ihr im Game Pass sicherlich fündig. Der bietet nämlich eine ganze Menge feine RPGs. Die besten stellen wir euch in diesem Artikel vor.
Dragon Age: Origins
- Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One, Cloud
Wisst ihr noch, als BioWare einer der angesehensten Entwickler der Welt war? Ja, das ist schon einige Jahre her. Damals haben die Kanadier so großartige Rollenspiele wie die "Baldur's Gate"-Reihe, Star Wars: Knights of the Old Republic, die "Mass Effect"-Trilogie und Dragon Age: Origins produziert. Letzteres ist der erste und mit weitem Abstand beste Teil der "Dragon Age"-Serie – und erfreulicherweise per Game Pass dank der EA-Play-Integration spielbar. Das gilt auch für die Nachfolger, aber die sind so halbgar, dass wir sie euch gar nicht erst empfehlen.
Dragon Age: Origins ist ein düsteres Fantasy-Abenteuer, in dem ihr einen der letzten "Grauen Wächter" spielt, deren Aufgabe es ist, die "Dunkle Brut" und ihren Anführer, einen Erzdämon genannten Drachen, zu besiegen. Ihr sollt die Völker der Welt Ferelden einen, das sie nur gemeinsam dem Bösen erfolgreich Widerstand leisten können. Spielerisch punktet der Titel mit pausierbaren Echtzeitkämpfen, die viel taktisches Geschick erfordern. Weitere Highlights sind die toll geschriebenen Charaktere und die untertitelgebenden Herkunftsgeschichten: sechs völlig unterschiedliche Prologe für euren Charakter. Wie euer Abenteuer beginnt, hängt von der Wahl eurer Rasse und Klasse ab.
Dragon Quest 11 S: Streiter des Schicksals – Definitive Edition
- Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One, Cloud
Vermisst ihr klassische JRPGs mit klassischen Fantasy-Welten, einer bunten Heldentruppe und Schurken, die einfach nur Schurken sind? Lasst euch gesagt sein: Es gibt gar keinen Grund dazu, denn wir haben ja Dragon Quest 11. Man könnte meinen, dass es sich hierbei um ein Spiel aus den Neunzigern handelt, das aber mit Technik der vergangenen Jahre entwickelt wurde. Spielerisch und inhaltlich erwartet euch hier viel Altbekanntes: rundenbasierte Kämpfe, ein sehr klassisches Ausrüstungssystem und eben die typischen JRPG-Charaktere. Dazu kommen aber etwas weitläufigere Gebiete, Reittiere und vor allem jede Menge Charme.
Dragon Quest 11 S: Streiter des Schicksals – Definitive Edition ist, das sollten wir dazu sagen, die Portierung der Switch-Version. Die Bezeichnung Definitive Edition passt also nicht so ganz, weil diese Fassung schlechter aussieht als due ursprünglich veröffentlichte Variante für den PC und die Xbox One. Lasst euch davon aber nicht abhalten, Dragon Quest 11 per Game Pass zu spielen! Die Grafik ist hier eher zweitrangig und auch diese leicht aufgehübschte Switch-Fassung hat einen sehr stimmigen Look. Zudem bietet sie viele Zusatzinhalte – sogar die Option, das komplette Abenteuer in 2D zu spielen.
"The Elder Scrolls"-Reihe
- Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One, Cloud (The Elder Scrolls Online nicht für PC)
Viele Rollenspiele sind sehr Story-lastig. Es geht aber auch anders, wie uns Bethesda Game Studios seit Jahrzehnten beweist. Die "The Elder Scrolls"-Reihe ist die größte Errungenschaft jenes Entwicklers. Alle 3D-Teile sind im Game Pass verfügbar. Bei Morrowind und Skyrim sind sich die meisten Leute einig: Beide sind fantastische Open-World-Spiele, die euch so gut zum Erkunden motivieren wie nur wenige andere Titel. Oblivion ist da etwas umstrittener, hat aber auch seine Qualität.
Zudem haben Konsolenspieler und die Nutzer eines Android-Mobilgeräts die Möglichkeit, The Elder Scrolls Online per Game Pass zu spielen. Ja, das ist ein deutlich anderes Spiel als die Singleplayer-Teile. Die Erkundung ist hier nicht ganz so befriedigend und der MMO-Faktor schadet hier und da auch der Immersion. Wenn die Story euch weißmachen will, dass ihr der eine Held seid, während ihr zig anderen Spielern über den Weg lauft, die die gleiche Geschichte erleben, dann wirkt das halt seltsam. Aber dafür ist The Elder Scrolls Online für ein Online-Rollenspiel eben ein verdammt gutes Story-Erlebnis mit vielen kreativen, spannenden Quests und großen Freiheiten, was die Entwicklung eures Charakters betrifft.
Fallout-Reihe
- Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One, Cloud (Teil 1 und 2 nur für PC)
Bleiben wir doch gleich bei Bethesda, denn auch die Fallout-Serie darf in diesem Artikel natürlich nicht unerwähnt bleiben. Gerade Teil 3 und New Vegas sind wirklich hervorragende Spiele, wenn auch mittlerweile optisch ganz schön arg angestaubt. Aber die vielen kleinen Geschichten, die ihr in deren offenen Welten entdecken könnt, sind es wert, über die Grafik und auch das nicht mehr taufrische Kampf-Gameplay hinwegzusehen. Dazu kommt die allgemein sehr gute Atmosphäre.
Wollt ihr was richtig Klassisches, könnt ihr auf dem PC die ersten beiden Fallouts mit isometrischer Ansicht und rundenbasierten Kämpfen zocken. Was wir an dieser Stelle jedoch ausklammern, sind Fallout 4 und 76. Ersteres mag immer noch ein gutes Open-World-Spiel sein, als Rollenspiel hinkt es seinen Vorgängern aber stark hinterher. Und Fallout 76 hat eh keinen sonderlich guten Ruf, wobei es heute dank vieler Updates und auch jeder Menge nachgereichten Gratisinhalten ein wesentlich besseres Spiel ist als zum Launch – aber eben auch kein gutes RPG.
Mass Effect Legendary Edition
- Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One, Cloud
Die "Mass Effect"-Trilogie gehört zu den besten Sci-Fi-Stoffen der Videospielhistorie. Dank der Legendary Edition ist es mittlerweile möglich, die Spiele in grafisch aufgewerteter Form zu genießen. Und es hat auch spielerische Anpassungen gegeben, insbesondere für den ersten Teil. BioWare hat etwa das Kampfsystem ein wenig modernisiert, sodass sich die Schießereien ähnlicher zu dem spielen, was die beiden Nachfolger bieten.
Letztendlich ist das Gameplay in Mass Effect aber eh zweitrangig. Der Hauptgrund, dieses Epos zu spielen, ist die Story mit all ihren interessanten Charakteren und so manchem wahrlich epischen Moment. Wer Garrus, Liara, Tali und Co noch nicht kennengelernt hat, der sollte das mit der Legendary Edition schnellstmöglich nachholen. Wichtig hierbei zu erwähnen: Als Konsolenspieler braucht ihr unbedingt den Game Pass Ultimate, da die Remaster.-Trilogie Teil von EA Play ist. Auf dem PC reicht das Standard-Abo aus.
Ni no Kuni: Der Fluch der Weißen Königin Remastered
- Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One, Cloud
Studio Ghibli hat viele fantastische Filme produziert: "Chihiros Reise ins Zauberland", "Prinzessin Mononoke", "Mein Nachbar Totoro" und noch einige mehr. Die Anime-Schmiede hat aber auch mal an einem Videospiel mitgewirkt und das sieht man Ni no Kuni: Der Fluch der Weißen Königin von vorne bis hinten an. Das von Level-5 entwickelte Rollenspiel sieht wie ein spielbarer Ghibli-Streifen aus und bietet obendrein auch einige exzellent gezeichnete Zwischensequenzen, die das Filmstudio angefertigt hat.
Aber der Titel, genauer gesagt dessen Remaster, sieht nicht nur wunderschön aus, sondern ist auch ein echt gutes JRPG. Die Geschichte rund um den jungen Oliver, der in einer fremden Fantasy-Welt landet, nachdem seine Mutter gestorben ist, ist herzzerreißend und das Sammeln sowie Aufleveln etlicher Monster, den sogenannten Vertrauten", in Pokémon-Manier macht eine Menge Spaß. Ja, das Kampfsystem hat seine Macken, aber der Rest des Spiels macht das mehr als wett.
Persona 5 Royal
- Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One, Cloud
Persona 5 Royal ist ein Monster von Spiel – also, bezogen auf seinen Umfang. Selbst dann, wenn ihr euch nur auf die Hauptgeschichte konzentriert, braucht ihr mindestens 100 Stunden, bis der Abspann läuft. Habt ihr also mal mehrere Wochen lang nicht viel zu tun und wisst nicht, womit ihr eure Freizeit verbringen sollt, spielt einfach Persona 5 Royal. Das lohnt sich auch, denn es ist sensationell gut.
Die Handlung spielt in Tokio. Euer Hauptcharakter besucht dort eine Oberschule und ihr erlebt seinen ganz normalen Alltag. Ihr geht in den Unterricht und nach der Schule geht ihr einem Nebenjob nach oder trefft euch mit Freunden oder verzockt euer Geld in der Arcade-Halle. Zu einem Großteil ist Persona 5 Royal also eine Lebenssimulation. Aber es gibt eben auch noch das Metaverse, eine übernatürliche Parallelwelt, in der ihr Dungeons durchkämmt und rundenbasierte Kämpfe gegen allerlei Monster bestreitet. Dabei macht ihr euch die Macht der namensgebenden Personas zunutze, was ein wenig an Pokémon erinnert. Das Spiel bietet ungemein viel Tiefgang, eine spannende Geschichte, tolle Charaktere und hat einfach eine Menge Style. Die Royal-Version hat zudem gegenüber der Urfassung (die nur für PS4 und PS3 erschienen ist) zwar viele neue Inhalte zu bieten, wurde aber auch an anderen Stellen gestrafft und dabei um einige Längen erleichtert. Sie ist somit die beste Art und Weise, Persona 5 zu erleben und dank Integration in den Game Pass könnt ihr das als Abonnent ohne Aufpreis machen.
"Pillars of Eternity"-Reihe
- Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One, Cloud
Fans von Baldur's Gate und den anderen Rollenspielen aus den späten Neunzigern und frühen 2000ern, die auf der Infinity Engine basieren, werden mit Pillars of Eternity und dessen Nachfolger sehr glücklich sein. Zufälligerweise stammen auch diese beiden Titel von Obsidian. Sie bieten im Kern genau die Spielerfahrung wie ihre großen Vorbilder: Ihr steuert eine Heldentruppe aus der isometrischen Ansicht durch eine in einzelne Gebiete unterteilte Fantasy-Welt, führt umfangreiche Dialoge und bestreitet Taktikkämpfe in pausierbarer Echtzeit.
Beide "Pillars of Eternity"-Spiele ruhen sich aber nicht nur auf dem aus, was die Klassiker geschaffen haben. Im ersten Teil verwaltet ihr eure eigene Festung, die ihr nach und nach ausbaut. Im Nachfolger bekommt ihr ein Schiff und segelt damit über die See. Ihr tragt sogar Kämpfe auf dem Meer aus, allerdings werden die nicht in Echtzeit dargestellt, sondern sind als ein textbasiertes, aber beileibe nicht schlechtes Minigame.
The Outer Worlds
- Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One, Cloud
Mögt ihr es doch lieber konventioneller und vor allem humorvoller, führt kein Weg an The Outer Worlds vorbei. Obsidian Entertainment hat hiermit ein Rollenspiel mit Ego-Perspektive, Shooter-Gameplay und Retro-Science-Fiction-Setting erschaffen, das mit seinem Dialogsystem, den Kämpfen und den vielen Entscheidungsmöglichkeiten stark an Fallout: New Vegas erinnert. Es bietet zwar keine Open World, sondern ist strukturell eher mit Mass Effect zu vergleichen, ansonsten steht The Outer Worlds aber sehr in der Tradition des besagten Fallout-Teils von Obsidian.
The Outer Worlds macht euch zum Passagier eines Kolonieschiffs, das einst in Richtung des Halcyon-Sternensystems geschickt wurde. Doch blöderweise kam es nie an seinem Ziel an. 70 Jahre nach dem Start werdet ihr von einem Wissenschaftler Typ zerstreuter Professor aus dem Kälteschlaf erweckt. Von ihm erhaltet ihr einen wichtigen Auftrag, aber wir sagen es gleich vorneweg: Die Hauptgeschichte ist für einen Großteil der Spielzeit kaum existent. Die einzelnen Handlungsstränge der verschiedenen Planeten, eurer Begleiter, die sich euch im Spielverlauf anschließen, und die diversen Nebenquests sind über viele Stunden hinweg im Vordergrund. Obendrein ist The Outer Worlds viel zu einfach. Aber die sympathischen Charaktere, das gelungene Charaktersystem, die witzigen Dialoge und die vielen Entscheidungsmöglichkeiten machen hieraus trotzdem ein sehr unterhaltsames Erlebnis, das auch nicht zu viel von eurer Zeit beansprucht.
Torment: Tides of Numenera
- Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One, Cloud
Planescape: Torment ist ein großer RPG-Klassiker aus dem Jahr 1999 mit einer faszinierenden Welt. Torment: Tides of Numenera ist kein direkter, aber sozusagen ein geistiger Nachfolger. Auch hier bekommt ihr eine sehr andere Form von Fantasy-Welt präsentiert, wie ihr es sonst von Rollenspielen gewohnt seid. Sie ist teils mittelalterlich, teils aber auch futuristisch geprägt. Die Story dreht sich um die philosophische Frage, was eigentlich ein Leben bedeutet.
Torment: Tides of Numenera bietet zwar genretypisch Kämpfe, die anders als in Planescape: Torment nicht in pausierbarer Echtzeit, sondern rundenweise ablaufen, die Gefechte spielen aber eine eher untergeordnete Rolle. Wie im Vorbild sind Dialoge das wichtigste Spielelement. Stellt euch darauf ein, sehr, wirklich sehr viel zu lesen. Aber da die Welt so faszinierend und die Story so spannend ist, macht das eine Menge Spaß. Zudem haben eure Entscheidungen Auswirkungen auf den Verlauf von Handlung und Quests und ihr werdet schnell feststellen, dass es in Torment: Tides of Numenera selten eine klare Wahl zwischen Gut und Böse gibt.
Wasteland-Reihe
- Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One, Cloud
Vor Fallout war Wasteland. Der erste Teil von 1988 gilt als geistiger Vater der Fallout-Reihe, die Jahre später eine viel größere Marke werden sollte. Sie entfernte sich aber auch von ihren Wurzeln: Seit Teil 3 hat Fallout Shooter-Elemente und keine rundenbasierten Kämpfe mehr. Wenn ihr gerne ein Spiel wie Fallout 1 oder 2 in halbwegs moderner Grafik haben wollt, können wir euch nur Wasteland 2 und 3 ans Herz legen. Gut, der zweite Teil sah schon zu seinem Release im Jahr 2014 veraltet aus, aber inhaltlich hat er viel Gutes zu bieten. Der Nachfolger kombiniert das mit einer zeitgemäßen Technik.
In Wasteland 2 seid ihr in Nevada und Los Angeles unterwegs und erkundet vor allem sehr staubige, trockene Gebiete. Teil 3 spielt in einem ganz anderen Teil der USA, nämlich in Colorado, wo alles von Schnee bedeckt ist. Beide Spiele ziehen ihre Faszination vor allem daraus, dass ihr eine große spielerische Freiheit genießt. Quests lassen sich auf diverse Arten und Weisen lösen, abhängig von den Werten eurer Charaktere. Dazu kommen die spaßigen rundenbasierten Kämpfe à la XCOM und eine gelungene Mischung aus Ernsthaftigkeit und beißendem Humor. Ach ja, wer will, kann auch den ersten Teil, genauer gesagt dessen Remaster über den Game Pass spielen. Euch sollte aber bewusst sein, dass es sich dabei eben um ein über 30 Jahre altes Spiel handelt.
Yakuza: Like a Dragon
- Plattformen: PC, Xbox Series X/S, Xbox One, Cloud
Bei den besten Actionspielen durfte die Yakuza-Reihe nicht fehlen. Bei den besten Rollenspielen im Game Pass darf deren jüngster Teil Yakuza: Like a Dragon nicht fehlen. Die Entwickler haben sich doch tatsächlich getraut, nach vielen Jahren mit sechs Hauptteilen, einem Prequel, zwei Remakes und zwei Spin-offs das Genre zu wechseln. Klar, viele Dinge sind in Like a Dragon immer noch so wie in den Vorgängern: Ihr bewegt euch in der Third-Person-Ansicht durch eine kleine, aber dafür sehr detaillierte Open World, erlebt eine spannende Geschichte, absolviert viele absurde Nebenquests und vergnügt euch zwischendurch mit Minigames wie Arcade-Spielen, Darts und Karaoke.
Der große Unterschied zu den vorherigen Yakuzas findet sich im Kampfsystem: Statt wie in einem Beat 'em up in Echtzeit auf eure Feinde einzudreschen, liefert ihr euch rundenbasierte Taktikgefechte. Wie in einem Final Fantasy versammelt ihr eine ganze Heldentruppe um euch, levelt jeden Charakter auf, es gibt ein Job-System und sogar "Beschwörungen". Der Wechsel vom Action- und Rollenspiel mag vielleicht noch nicht vollends geglückt sein, aber für einen ersten Versuch ist Yakuza: Like a Dragon mehr als ordentlich. Es lebt eben vor allem von seiner Story, seinen Charakteren und seinem Humor.