Phishing ist nicht nur in Verbindung mit Online-Banking und Online-Shops ein brisantes Thema. Nutzer von Online Games fallen ebenfalls immer häufiger zum Opfer, wobei persönliche Informationen, Guthaben und komplette Accounts plötzlich verschwinden.
Phishing bei Online Games – wichtige Infos und wie man sich davor schützt!
Welchen Schaden Online Betrug Jahr für Jahr anrichtet, zeigt diese Infografik:
Für die gesamte Infografik auf diese Vorschau klicken (via www.betrugstest.com).
Der folgende Beitrag erklärt, was es mit Phishing bei Online Games auf sich hat und nennt wichtige Infos. Zusätzlich gibt er hilfreiche Tipps für Schutzmaßnahmen mit auf den Weg, mit denen Online Gamer sicher unterwegs sind.
So funktioniert die Masche mit Phishing bei Online Games
Für Hacker und Online-Betrüger ist Phishing in Verbindung mit Online Games zu einem lukrativen Geschäft geworden. Ziel ist es unter anderem, Spieler mithilfe einer Phishing-E-Mail auf eine gefälschte Internetseite zu locken. Diese sind dem Original nachgebaut und sehen oftmals täuschend ähnlich. Einen genauen Unterschied erkennen Spieler erst beim näheren Hinsehen. Doch dann ist es oftmals bereits zu spät.
Nachdem ahnungslose Spieler auf der gefälschten Internetseite ihre Login-Daten (E-Mail und Passwort) eingegeben haben, hat die Falle bereits zugeschnappt. Hacker übernehmen nun die Kontrolle über Online-Gaming Accounts und können sich hierauf frei bewegen.
Hacker verkaufen Spiele-Keys und Guthaben
War der Phishing-Angriff erfolgreich, loggen sich Hacker in den erbeuteten Account ein und beginnen damit, Keys (Produktschlüssel) von diversen Spielen zu kaufen. Alternativ laden sie auch Guthaben auf, um sich dieses zunutze zu machen.
Wurden die Spiele-Keys gekauft, werden sie kurze Zeit später in illegalen Untergrund-Foren verkauft. Besonders beliebt sind dabei bekannte Videospiele Bestseller wie Call of Duty, Diablo oder Titanfall. Diese kosten auf herkömmlichen legalen Spieleplattformen 40 Euro oder mehr. In den Untergrund-Foren gehen sie für einen Bruchteil zwischen 10 bis 20 Euro raus.
Auch der Handel mit Guthaben auf bekannten Plattformen für Online Games steigt immer weiter an. Hiervon sind unter anderem Portale wie PlayStation Network, Steam oder Xbox Live betroffen. Online-Betrüger laden das Guthaben auf dem erbeuteten Account noch einmal auf, anschließend wird dieser ebenfalls zu einem Bruchteil weiterverkauft.
Kinder sind besonders gefährdet
Den Großteil aller Spieler von Online Games machen Kinder und Jugendliche aus. Sie sind besonders gefährdet und für Hacker sowie Betrüger ein gefundenes Fressen.
Umso wichtiger ist es, dass Eltern ihre Kinder darüber aufklären, welche Gefahren beim Online Gaming und allgemein im Internet lauern. Kinder sollten niemals private Informationen wie beispielsweise den Wohnort preisgeben, gleiches gilt auch für die Herausgabe der privaten E-Mail. Denn viele Nutzer besitzen in der Regel nur ein E-Mail-Postfach, womit Hacker angreifen können.
Kinder sind nur schwer bis gar nicht dazu in der Lage, echte von gefälschten Phishing Mails zu unterscheiden. Sie klicken ahnungslos auf eine E-Mail, lesen den Hinweis, dass beispielsweise eine Aktualisierung der Nutzerdaten erfolgen muss und loggen sich mit ihren Account-Daten ein.
Auch auf dem Smartphone besteht Gefahr
Online Games sind heutzutage nicht nur auf dem Computer oder auf Spielekonsolen beliebt. Immer mehr Nutzer greifen auf Smartphone-Apps zurück, um hier die neuesten Gaming-Trends zu zocken.
Hier versuchen Betrüger ebenfalls an Login Daten zu kommen und sich diese zunutze zu machen. Nicht selten ist es der Fall, dass sich Spieler mit ihrer Adresse einloggen müssen, um Spielstände zu speichern und Informationen mit Gaming-Communities auszutauschen. Hier hilft es, einen Blick auf den App-Marktplatz wie beispielsweise Google Play Store zu werfen.
Sie sollten ohnehin nur auf den entsprechenden Marktplätzen wie dem Play Store heruntergeladen werden, da diese mittlerweile mit Sicherheits-Algorithmen ausgestattet sind. Zusätzlich hilft ein Blick auf die Kommentare und Bewertungen von anderen Nutzern, um mehr über mögliche Unregelmäßigkeiten zu erfahren.
Anti-Viren-Programme und Schutz-Apps helfen
Sowohl Erwachsene, als auch Eltern von Kindern können sich weiterhelfen, indem sie Anti-Viren-Programme und entsprechende Schutz-Apps installieren. Die ausgeklügelten Systeme helfen dabei, etwaige mögliche Fallen zu enttarnen und anschließend unschädlich zu machen.
Zudem hilft es, beim Erhalt einer vermeintlichen Phishing E-Mail lieber zweimal hinzuschauen.
Schutzmaßnahmen, die vor Online Gaming Phishing helfen
Im Folgenden sind hilfreiche Schutzmaßnahmen aufgeführt, die vor möglichem Phishing beim Online Gaming helfen können:
Grundsätzlich ist es wie bei allen anderen Zugängen auch, sichere und starke Passwörter zu verwenden. Dabei sind Kombinationen von kleinen und großen Buchstaben gut, zudem sollte es eine Länge von mindestens 8 Zeichen haben.
Erhalten Nutzer von Online-Games eine Werbemail von einem unbekannten Absender, sollte diese direkt im Papierkorb landen. Häufig sind auch Phishing-Mails unterwegs, die mit vermeintlichen Rabattaktionen locken, um aktuelle Spiele-Bestseller zu einem günstigeren Preis zu kaufen.
Hersteller von Spielen veröffentlichen regelmäßig Updates und Patches. Diese sollten ausschließlich auf den offiziellen Spieleplattformen wie beispielsweise Steam heruntergeladen und installiert werden. Auf Seiten von Drittanbietern laufen Spieler Gefahr, in eine illegale Falle zu tappen.
Haben Gamer eine E-Mail erhalten in welcher sie zu einer Handlung aufgefordert werden, sollten sie nicht direkt auf den Link in der Mail klicken. Besser ist es, die genannte Internetadresse des jeweiligen Anbieters oder Spielemarktplatzes direkt im Browser einzugeben.
Programme von Online-Marktplätzen wie Steam sollten immer auf dem neuesten Stand sein. Aus diesem Grund ist zu empfehlen, diese regelmäßig zu aktualisieren. Nur so ist sichergestellt, dass mögliche Sicherheitslücken geschlossen werden und Hacker keine Chance haben.
Zudem ist empfehlenswert, eine gute Anti-Viren- und Schutzsoftware auf dem Computer zu installieren. Diese überwacht sämtliche Aktivitäten dauerhaft und ist sogar in der Lage, den Posteingang zu überprüfen. Kommt es zu einer verdächtigen Aktion oder eine mögliche Phishing-Mail wird enttarnt, schlägt das System sofort an und macht die Gefahr unschädlich.
Das Internet hat eine Vielzahl verschiedener Portale und Marktplätze für Online Games zu bieten. Spielern wird dazu geraten, ausschließlich seriöse Portale zu nutzen, um dort Game-Keys und Guthaben zu erwerben. Dubiose Anbieter sollten dabei außen vor bleiben, auch wenn das Angebot noch so verlockend ist.
Fazit
Fallen Online Gamer einer Phishing Attacke zum Opfer, kann dies ernsthafte Konsequenzen haben. Im schlimmsten Falle ist der komplette Account weg, zusätzlich haben Online-Betrüger auch noch Guthaben aufgeladen, was ebenfalls auf die Kosten vom Account-Besitzer geht. Wer ständig die Augen offenhält und nicht wahllos auf irgendwelche Links klickt, kann sich bereits schützen. Zusätzlich ist es sinnvoll, gute Schutzprogramme und Anti-Viren-Tools zu verwenden. Damit stehen Gamer jederzeit auf der sicheren Seite.