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Weil Assassin's Creed Origins so erfolgreich ist, will sich Ubisoft auch für kommende Titel mehr Zeit nehmen.

Mit Assassin’s Creed Origins ist Ubisoft ein voller Erfolg geglückt. Das Open-World-Spiel überzeugt inhaltlich auf ganzer Linie, ist technisch brillant und verpasst der Reihe eine angenehme Frischzellenkur, ohne langjährige Fans mit zu starken Änderungen zu vergraulen. Die Arbeit von Ubisoft beziehungsweise die längere Entwicklungszeit hat sich ausgezahlt: Assassin’s Creed Origins ist nicht nur bei Kritikern, sondern auch finanziell ein Hit.

Genau das soll natürlich auch auf zukünftige Spiele des Publishers zutreffen, beispielsweise Far Cry 5. Damit auch ja nichts schiefgeht, hat Ubisoft den Ego-Shooter mit offener Spielwelt verschoben, allerdings hält sich die Wartezeitverlängerung noch in Grenzen. Statt dem 27. Februar ist nun der 27. März 2018 der Veröffentlichungstermin. Das kann eigentlich nur bedeuten, dass die Entwickler mehr Zeit fürs Polishing haben, denn etwaige Schwächen im Spieldesign lassen sich in der kurzen Zeit wohl kaum ausmerzen.

Etwas anders sieht es da bei dem Rennspiel The Crew 2 aus. Auch das wird verschoben. Es hätte ursprünglich am 16. März 2018 erscheinen sollen, nun hat Ubisoft den Release in die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2018/19 verfrachtet. Das bedeutet, dass die Raserei durch die virtuelle Nachbildung der USA irgendwann zwischen April und September des nächsten Jahres beginnt. Hier könnte es sich also um eine Verschiebung von bis zu sechs Monaten handeln. Und mit so viel Extrazeit ließe sich noch einiges am Spielkonzept verändern.

Darüber hinaus hat Ubisoft bekannt gegeben, dass im Fiskaljahr 2018/19 noch ein unangekündigtes Spiel hätte erscheinen sollen. Das wurde nun ebenfalls verschoben und kommt somit erst im Geschäftsjahr 2019/20 (April 2019 bis März 2020) auf den Markt. Um was es sich dabei handeln könnte, darf nun spekuliert werden. Realistisch wäre ein Watch Dogs 3, etwas weniger wahrscheinlich ein neues Splinter Cell oder Prince of Persia. Oder wir haben es hier mit einer völlig neuen Marke zu tun.

Mehr Zeit für mehr Qualität

Christine Burgess-Quémard, Executive Director der Ubisoft Worldwide Studios, umschreibt, was der Erfolg von Assassin’s Creed Origins mit den Verschiebungen zu tun hat: „Diese Entscheidung ist im Einklang mit unserer strategischen Vision, hochwertigere und mitreißendere Erfahrungen für Spieler zu entwickeln. Dass wir uns mehr Zeit für Assassin’s Creed Origins genommen haben, hat es unserem talentierten Entwicklerteam ermöglicht, seine kreative Vision vollständig zu entfalten. Wie erwartet, hatte das einen sehr positiven Effekt auf die Spielqualität und einen großen Anteil am kommerziellen Erfolg.“ Daher habe man sich dazu entschlossen, mehr Entwicklungszeit in die drei kommenden Spiele zu stecken.

Wir halten die Entscheidung von Ubisoft für sehr vernünftig. Allerdings kommen wir zumindest bezüglich The Crew 2 ins Grübeln: Wir halten es nämlich für möglich, dass das Rennspiel ein stark ausgeprägtes Lootbox-System hätte haben sollen, vergleichbar mit Star Wars: Battlefront 2 oder, noch besser, Need for Speed: Payback. Doch nachdem über Electronic Arts so ein Shitstorm ausbrach, wird sich jeder Publisher zweimal überlegen, ob man einen ähnlichen Weg beschreiten will – auch Ubisoft. Vielleicht sind die zusätzlichen Monate also vor allem dazu da, um The Crew 2 so umzubauen, dass es am Ende keine Pay-to-Win-Vorwürfe oder ähnliches gibt. Klar ist das eine reine Spekulation, aber man erinnere sich an den ersten Teil: Der hat bereits ein Rollenspiel-artiges System, bei dem ihr immer bessere Upgrades für eure Autos erhaltet – mit diversen Boni und in unterschiedlichen Qualitätsstufen, wie ihr das aus RPGs gewohnt seid. Und so ein System bietet sich ja wunderbar an, um Lootboxen einzubauen.

Quelle: Ubisoft