Jeder von uns, der Games liebt, freut sich ein Loch in den Bauch, wenn bestimmte Titel angekündigt werden. Dann wird jeder noch so kleine Informationsschnipsel aufgesogen, analysiert und bis zum letzten Bissen durchgekaut. Mit jedem weiteren Krümel natürlich auch. Zudem entwickelt sich schon während des Entstehungsprozesses zuweilen eine nicht zu unterschätzende Community. Und dann? Dann wird dieses Spiel einfach eingestellt. So eine Sauerei! Gründe dafür gibt es viele und darauf will ich gar nicht eingehen. Ich trauere selbst einigen Projekten nach, die nie das Licht der Welt erblickt haben. Was habe ich mich auf Scalebound und StarCraft: Ghost gefreut und was machen Blizzard und Microsoft? Drehen den Spielen den Saft ab! So ein Rotz! Aber um solche aktuellen Beispiele geht es hier gar nicht, viel mehr werden sich die folgenden Zeilen um längst vergessene Spiele drehen, die ihr vielleicht gar nicht mehr auf dem Schirm habt.
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5 Games, auf die wir uns gefreut haben!
Titan
Blizzard ist eine der wenigen Firmen, bei denen es kaum zu „Leaks“ kommt und wenn dann doch, hat das Projekt bereits sehr konkrete Formen angenommen. Im Falle von Titan ist es jedoch etwas anders. Offiziell wurde das Spiel nie angekündigt, dennoch kursierten ab dem Jahr 2007 zahlreiche Gerüchte, dass das Unternehmen an einem neuen MMO arbeitet. Viele Details oder Bildmaterial zum besagten Titel gibt es aber bis heute nicht. Es soll sich laut Jeff Kaplan, der das Titan-Team geleitet hat, um einen klassenbasierten Mehrspielershooter gehandelt haben, inklusive Skilltree und allem, was man sonst noch erwarten würde. Das Team wuchs bis September 2012 auf mehr als 100 Leute an. Doch dann muss intern irgendetwas passiert sein. Nur wenige Monate darauf wurde ein Großteil der Beteiligten auf andere Projekte aufgeteilt und ein Kernteam begann von Neuem. Daraus ist dann schlussendlich Overwatch entstanden, wie wir es heute kennen. Doch ganz umsonst war die Entwicklung nicht. Zahlreiche Elemente wurden für den aktuellen Shooter genutzt.
The Dark Knight - The Video Game
The Dark Knight von Christopher Nolan kennt vermutlich jeder. Aber wusstet ihr, dass um das Jahr 2008 auch ein entsprechendes Spiel geplant war? Eine offizielle Ankündigung gab es nie, aber Schauspieler Gary Oldman, der Lt. James Gordon in den Filmen mimt, ließ im Interview mit G4TV die Bombe platzen und verkündete seine Mitarbeit am virtuellen Abenteuer. Zur besagten Zeit wurde an einem Titel gearbeitet, der rund um die Ereignisse von The Dark Knight stattfindet. Es sollte ein düsteres Open-World-Game werden, in dem man sowohl Batmans Tumbler als auch das Motorrad nutzen konnte. Leider hat es das Spiel nie über den Entwicklungsstatus hinaus geschafft. Dafür gab es zahlreiche Gründe: Ungünstiges Timing, technische Schwierigkeiten und mehr. Wer die genauen Hintergründe der Geschichte erfahren will, dem empfehle ich dieses hervorragend produzierte Video.
EverQuest Next
Gerade für Rollenspieler hätte EverQuest Next eine echte Offenbarung werden können. Was haben die Entwickler Daybreak Games, damals noch Sony Online Entertainment, nicht alles versprochen! Das größte Sandbox-MMO sollte es werden mit einer super-intuitiven Bedienung und Pipapo. Es waren sogar Versionen für die PlayStation 4 und Oculus Rift geplant. Doch im letzten Jahr wurde das Projekt eingestellt. Offizielle Begründung damals: Es hat nicht die internen Erwartungen erfüllt und machte keinen Spaß. Aber ist das wirklich der Grund? Die Kosten für Entwicklung sowie eine veränderte Marktsituation dürften ebenfalls eine gewichtige Rolle gespielt haben, denn nach einer Schwemme an Free-to-Play-Spielen hat sich der Markt stark selbst reguliert. Schade, denn es sah wirklich cool aus.
Jungle Emperor Leo
"Der König der Löwen" kennt ihr, oder? Aber wusstet ihr, dass es bereits in den 60er Jahren eine Anime-Serie gab, die eine ähnliche Ausrichtung hatte? Den älteren Gamern wird vermutlich „Kimba, der weiße Löwe“ etwas sagen. Basierend auf der Serie wurde 1996 von Mario-Erfinder Shigeru Miyamoto und dem Sohn des eigentlichen Schöpfers des flauschigen Raubtiers, Makoto Tezuka, ein Spiel für das Nintendo 64 angekündigt. Bereits ein Jahr später gab es erste Spielszenen von Jungle Emperor Leo, in denen man einen kleinen weißen Löwen durch eine Dschungellandschaft streifen sehen konnte. Offensichtlich gab es jedoch Schwierigkeiten mit Makoto, der zu der Zeit in andere Projekte eingebunden war und kaum Erfahrung mit Videospielen hatte. So wurde das Projekt still und heimlich zu Grabe getragen.
Conker’s Other Bad Day
Als sich das Nintendo 64 dem Ende seines Lebenszyklus‘ entgegen bewegte, erschien noch ein allerletzter Kracher für die 3D-Konsole: Conker’s Bad Fur Day. Das Spiel war politisch mehr als unkorrekt, sexistisch, glänzte mit vielen Anspielungen und stellte sich als überraschend blutig heraus. Kurzum, eine herrliche Mischung. Spieler hätten sich gern einen Nachfolger gewünscht (ich auch!) und dieser befand sich auch in der Entwicklung und hätte Conker’s Other Bad Fur Day heißen sollen. Darin würde sich alles um Conker’s schlechte Regentschaft drehen, denn als König hat er die Reichtümer des Landes nur für Bier, Partys und Nutten ausgegeben. Daraufhin war seine Exekution geplant. Das Spiel hätte mit einer Flucht beginnen sollen. Doch der nun zuständige Publisher Microsoft war weder an dem Projekt noch an einem weiteren Titel interessiert. Verdammt!