IGN ist neuer Inhaber von Humble Bundle. Dessen Team soll aber weiterhin unabhängig arbeiten können.
Humble Bundle von IGN gekauft
Humble Bundle ist eine beliebte Anlaufstelle für uns Spieler, weil wir dort immer wieder attraktive Pakete mit guten Spielen für wenig Geld kaufen können. Derzeit gibt es beispielsweise alle Borderlands-Teile sowie ein paar andere Titel mit RPG-Elementen für weniger als zehn Euro.
Bislang war Humble Bundle unabhängig, doch die Zeiten sind nun vorbei. Wie Jeffrey Rosen, Mitgründer und CEO des Unternehmens, auf der offiziellen Webseite mitteilt, hat das Medienunternehmen IGN Humble Bundle aufgekauft. Für welche Summe, ist nicht bekannt. Viel solle sich durch die Übernahme nicht ändern, versichert Rosen. „Wir werden unser eigenes Büro, unsere Kultur und unser fantastisches Team behalten, während uns IGN dabei hilft, unsere Pläne auszuweiten“, schreibt der Geschäftsführer. Unter anderem soll dank des neuen Mutterkonzerns mehr Geld für Charity-Zwecke aufgebracht werden. Rosen beteuert, er könne sich keinen besseren Partner als IGN vorstellen, um Humble Bundle noch größer und erfolgreicher zu machen und die Ziele zu erreichen, die sich das Team gesteckt hat.
Ganz so erfreut wie Jeffrey Rosen sind wir bezüglich dieses Deals nicht. Wenn ein so großer Konzern, dem mehr gehört als nur eine der weltweit erfolgreichsten Videospiel-Webseiten (zum Beispiel Rotten Tomatoes), ein Projekt wie Humble Bundle aufkauft, kommt doch automatisch Skepsis auf. Natürlich wird von offizieller Seite gesagt, dass sich nichts verändert und Humble Bundle mehr oder weniger so weitermachen werde wie bisher. Und für das Projekt sind die zusätzlichen finanziellen Mittel, die ihm in Zukunft zur Verfügung stehen, sicherlich von Vorteil. Doch man arbeitet eben nicht mehr ganz unabhängig und allein schon, wenn auf IGN.com künftig über neue Bundles berichtet wird, wird ein fader Beigeschmack erzeugt – zumindest dann, wenn die Seite die Beiträge nicht als Werbung kennzeichnet.
Auf der anderen Seite soll man ja nicht vorschnell urteilen: Die Übernahme von Twitch durch Amazon hat der Livestreaming-Plattform beziehungsweise deren Nutzern bisher auch nicht geschadet. Vielleicht hat IGN einfach nur erkannt, wie erfolgreich Humble Bundle ist und will nun ein Stück vom Kuchen abhaben, ohne selber die Rezeptur zu verändern. Das kann man zumindest als Kunde nur hoffen. Wir sind gespannt, wie sich das Projekt in den nächsten Jahren weiterentwickelt.
Quelle: Humble Bundle