Tim Stobo von Guerilla Games ist sich sicher, dass es in Zukunft nicht nur noch Multiplayer-Spiele geben wird.
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„Horizon: Zero Dawn“-Entwickler: Singleplayer-Spiele lange nicht tot
Derzeit wird in der Gaming-Welt nicht nur über Lootboxen oder Mikrotransaktionen im Allgemeinen heiß diskutiert. Auch die Frage, ob Singleplayer-Spiele keine große Zukunft mehr haben und jeder Titel heutzutage eine Multiplayer-Komponente haben muss, um erfolgreich zu sein, wurde in der jüngeren Vergangenheit des Öfteren gestellt. Ein Anlass dafür: die Neuausrichtung des „Star Wars“-Spiels von Visceral Games (das Studio wird im Zuge dessen geschlossen), weg vom linearen Einzelspielerabenteuer und vermutlich hin zum „Games as a Service“-Projekt mit ausgeprägtem Online-Part.
Tim Stobo, Game Designer beim niederländischen Entwickler Guerilla Games, dem Studio hinter dem Open-World-Spiel und PS4-Hit Horizon: Zero Dawn, sieht Singleplayer-Spiele nicht als vom Aussterben bedrohte Gattung an. GameSpot hat mit ihm auf der PAX Aus in Melbourne über das Thema gesprochen.
„Ich denke, dass Horizon beweist, dass es eine Zukunft für hochqualitative Einzelspielererfahrungen gibt“, so Stobo. Auch die kommende Erweiterung „The Frozen Wilds“, die am 7. November erscheint, sei ein weiterer Beweis dafür. „Wir haben uns dazu verpflichtet, hochgradig qualitative Erfahrungen für Spieler zu liefern. Es mag so aussehen, dass es einen Businesswandel in anderen Teilen der Industrie gibt. Aber wir bei Guerilla konzentrieren uns einfach darauf, tolle Geschichten zu erzählen.“
Klar, nicht nur die Niederländer werden in Zukunft AAA-Singleplayer-Titel entwickeln, davon gehen wir fest aus. Dennoch spürt man, wie die Branche allgemein immer mehr dazu tendiert, ihre Spiele mit Multiplayer-Inhalten anzureichern. Destiny, The Division, das für 2018 erscheinende Anthem von BioWare: Diese Spiele zeigen, dass es Publishern wichtig geworden ist, dass ihre Produkte langanhaltenden Spaß dank ausgebauter Mehrspielerkomponente bieten – dass sie ein Service sind, den die Käufer lange Zeit in Anspruch nehmen und für den sie auch immer wieder erneut Geld bezahlen.
„Ich denke, wir werden mehr Spiele wie Destiny sehen und dass es einen Platz für sie gibt“, sagt Tim Stobo. „Aber wenn du auf die besten, am meisten gepriesenen Spiele schaust, die dieses Jahr herausgekommen sind: Da ist ein Horizon, ein Zelda, ein Schatten des Krieges. Es gibt eine Menge fantastischer Einzelspielererfahrungen da draußen.“ Wenn es zugleich mehr Online-Spiele gebe, so Stobo, würde das der Vielfalt der Videospiele guttun. Und natürlich hat er da Recht.
Solange Spiele wie Horizon: Zero Dawn, The Legend of Zelda: Breath of the Wild oder das heute erschienene Assassin’s Creed Origins erfolgreich genug sind, dass die Publisher erkennen, dass sich solche Soloabenteuer lohnen, dürften sie doch eigentlich nicht davon abweichen, Spiele dieser Art zu produzieren. Zumindest hoffen wir das. Denn so launig es auch ist, mit Freunden in Destiny 2 auf die Jagd nach gutem Loot zu gehen, so sehr wollen wir auch nach wie vor reine Einzelspielertitel haben.
Quelle: GameSpot