Wer eine Webcam besitzt, wird die Gesichtszüge seines Avatars in Star Citizen ganz genau steuern können.
Star Citizen bietet „Face Over IP“
Während viele Entwickler und Publisher aus den USA die E3 nutzen, um neue Infos zu kommenden Blockbustern preiszugeben, hält Cloud Imperium Games seine große jährliche „Star Citizen“-Präsentation im Zuge der gamescom ab. Ende vergangener Woche stellte Chris Roberts sein „Baby“ in Köln vor und zeigte in einem Livestream nicht nur neues Gameplay des Weltraumspiels, sondern kündigte auch ein interessantes Feature an. Gemeinsam mit Faceware Technologies, einem Unternehmen, das sich auf das Motion Capture von Gesichtern spezialisiert hat, hat Cloud Imperium Games sozusagen „Face Over IP“ für Star Citizen angekündigt.
Das bedeutet, dass Spieler mit einer Webcam die Gesichtszüge ihres Charakters im Spiel kontrollieren können. Wenn ihr grinst, grimmig dreinschaut oder eine Grimasse zieht, wird die jeweilige Gesichtsregung in Echtzeit auf euren Avatar übertragen. Und das gilt natürlich auch für Lippenbewegungen beim Sprechen. Wenn ihr euch also per Sprach-Chat mit euren Freunden und anderen Mitspielern in Star Citizen unterhaltet, wird euer Recke dementsprechend seinen Mund bewegen. In dem Livestream wurde dieses Feature ausführlich vorgestellt. Und wieder mal schaffen es Chris Roberts und Cloud Imperium Games, uns ins Staunen zu versetzen. Denn für die Immersion, die in Star Citizen sehr hoch sein soll, ist es natürlich toll, wenn es so aussieht, als würden die Charaktere, die vor uns stehen, wirklich mit uns sprechen. Und dann ist das Ganze auch noch nahezu lippensynchron – beeindruckend!
Allerdings darf an dieser Stelle auch danach gefragt werden, ob Star Citizen dieses Feature nun wirklich so dringend braucht. Denn fest steht, dass die Spieler, die die Entwicklung finanziell unterstützt haben, seit gut einem Jahr auf die Alpha 3.0 warten, die ursprünglich Ende 2016 hätte erscheinen sollen. Und auch der erste Teil der Einzelspielerkampagne Squadron 42 lässt länger auf sich warten, als es die Entwickler ursprünglich geplant haben. Klar, Star Citizen ist eben eines der ambitioniertesten, wenn nicht sogar das aufwändigste Spiel aller Zeiten. Dass bei der Vision, die Chris Roberts hat, ein fester Zeitplan schwer einzuhalten ist, dürfte mittlerweile jeder verstanden haben. Doch man darf kritisch nachfragen, ob ein „Face Over IP“-Feature so wichtig für Star Citizen ist, dass sich die Entwickler in der aktuellen Produktionsphase damit befassen, in der andere Dinge wichtiger wären. So etwas könnte man doch auch immer noch dann umsetzen, wenn die Alpha 3.0 erschienen und somit die Basis für das MMO geschaffen ist.
Quelle: Cloud Imperium Games