Stadia ist der neue Streaming-Dienst von Google. Der erste bestätigte Blockbuster, der es unterstützt, ist Doom Eternal.
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Google Stadia: Die Streaming-Plattform, die Konsolen ersetzen soll
Am gestrigen Abend stellte Google die, wie der Konzern es selbst bezeichnet, "Zukunft des Gamings" vor: Stadia, eine Streaming-Plattform, dank der ihr in Zukunft eine Vielzahl an Spielen auf diversen Geräten zockt, ohne euch dabei Gedanken um Downloads und Updates machen zu müssen. Der Konzern kündigte das Ganze im Zuge der Game Developers Conference an, die diese Woche in San Francisco stattfindet. Eine Überraschung ist das nicht gewesen, denn dass Google am eigenen Streaming-Dienst für Spiele arbeitet, ist schon länger bekannt.
Die Enthüllung auf der GDC übernahm Phil Harrison, der früher bei Sony und Microsoft gearbeitet hat und heute Chef der Gaming-Abteilung von Google ist. "Diese neue Generation des Gamings ist keine Box", sagte er während der Keynote. Einen PC oder eine Konsole werdet ihr nicht brauchen, um über Stadia Spiele wie etwa den Ego-Shooter Doom Eternal zu zocken, der als erster AAA-Titel für die neue Google-Plattform angekündigt wurde. Ein Tablet oder gar Smartphone wird schon ausreichen, um dank Cloud Computing moderne Spiele zu genießen. PCs und Laptops werden Stadia aber natürlich auch unterstützen.
Google verspricht, dass ihr Spiele in 4K, mit HDR-Support und in 60 FPS erleben werdet, sofern ihr eine entsprechend hohe Bandbreite habt (das altbekannte Problem beim Streaming). Wie Kotaku berichtet, sollen laut der PR-Abteilung von Google 30 MBit pro Sekunde dafür nötig sein. Außerdem werde Google Stadia in YouTube integrieren, sodass die Videoplattform künftig für Spielefans noch interessanter wird. Hier kommt auch das sogenannte "Crowd Play" ins Spiel: Gruppen von Leuten werden Titel zusammen erleben, indem einer spielt, die anderen ihm per Livestream zuschauen und dann sozusagen virtuell der Controller weitergereicht wird.
Stadia soll mit bereits existierenden Controllern kompatibel sein, Google bringt aber auch ein eigenes Gamepad auf den Markt. Der Stadia-Controller wird sich per W-Lan direkt mit den Datencentern von Google verbinden, um die Latenz zu minimieren. Das Layout entspricht grob dem des PS4-Pads (zwei Analog-Sticks am unteren Rand, das Steuerkreuz oben links) und er hat einen Button, mit dem ihr direkt eine Videoaufnahme für YouTube startet, und einen weiteren für den Google Assistant. Mit letzterem aktiviert ihr das eingebaute Mikrofon, um die virtuelle Stimme um Hilfe bei eurem aktuellen Spiel zu bitten. Wie Kotaku in einem Interview mit Harrison erfahren hat, wird der Stadia-Controller eine Voraussetzung dafür sein, den Service am Fernseher zu nutzen.
Über 100 Entwickler sollen bereits Dev-Kits erhalten haben, darüber hinaus hat Google mit Stadia Games & Entertainment ein erstes hauseigenes Studio gegründet, bei dem Exklusivtitel für Stadia entstehen werden. Leiterin des Teams ist niemand Geringeres als Jade Raymond, die als Produzentin von Assassin's Creed bei Ubisoft bekannt geworden ist.
Der Startschuss für Google Stadia soll Ende dieses Jahres in Nordamerika, Großbritannien und dem Rest von Europa erfolgen. Genauere Angaben, etwa ob der Dienst in den genannten Territorien zeitgleich verfügbar sein wird oder die Amerikaner und Kanadier als Erste Stadia nutzen dürfen, gibt es nicht.
Quelle: Google / Kotaku