Minderjährige Spieler in China dürfen nur noch zu bestimmten Zeiten zocken und begrenzt Geld für In-Game-Käufe ausgeben.
China limitiert tägliche Spielzeit von Kindern und Jugendlichen
Erinnert ihr euch noch an die Zeit, als ihr klein wart und die Eltern euch nach einer Stunde dazu aufforderten, den Game Boy aus der Hand zu legen oder mit dem Computerspielen aufzuhören, damit ihr nicht zu viel Zeit mit dem Zocken verbringt? In China ist es nun völlig egal, ob Eltern so in der Erziehung ihrer Kinder vorgehen oder nicht, denn dort übernimmt der Staat die Kontrolle über die Spielzeit der jungen Bevölkerung.
Die Regierung des Landes hat neue Regeln erlassen, nach denen Bürger unter 18 Jahren nicht mehr zwischen 22 und 8 Uhr Videospiele spielen dürfen. Zudem ist es ihnen nicht erlaubt, unter der Woche länger als 90 Minuten pro Tag zu zocken, am Wochenende und an Feiertagen sind drei Stunden täglich erlaubt. Damit diese neue Regelung auch umgesetzt werden kann, müssen Minderjährige sich mit ihrem echten Namen und ihrer Identifizierungsnummer einloggen, wenn sie etwas spielen wollen. Der Anlass für die neue Vorschrift sei der Kampf gegen Videospielsucht, sagt die chinesische Regierung laut einem Bericht der Webseite XinhuaNet (via The New York Times).
China ist aber nicht nur ein Dorn im Auge, wie viel manche Kinder und Jugendlichen spielen. Die neue Regelung hat auch eine Auswirkung auf Mikrotransaktionen: Spieler, die jünger als 18 sind, dürfen umgerechnet pro Monat nur maximal 28 bis 57 US-Dollar ausgeben. Die genaue Summe ist vom Alter abhängig.
Die New York Times schreibt, dass die jungen Chinesen sicherlich Wege finden werden, die neuen Limitierungen zu umgehen, indem sie etwa die Smartphones ihrer Eltern zum Zocken benutzen oder deren Kennnummern beim Login verwenden. "Es wird immer Schlupflöcher geben", sagt der Analyst Daniel Ahmad von Niko Partners. Dennoch sei China laut ihm nun einer der am stärksten regulierten Videospielmärkte der Welt. "Ich denke, es ist im Vergleich zum Westen sehr extrem. Publisher und Entwickler müssen sehr vorsichtig sein mit den Inhalten der Spiele, die sie für den Markt entwickeln", so der Experte. China kontrolliert schon seit einiger Zeit ganz genau, welche Spiele auf dem heimischen Markt erscheinen dürfen und welche nicht. Sind Titel beispielsweise zu gewalthaltig, dürfen sie nicht in den Handel kommen.
Quelle: XinhuaNet (via The New York Times)
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