Es ist ein allgemeines Problem im Internet: toxisches Verhalten. Was teilweise in den Kommentaren auf YouTube, auf Twitter und in anderen sozialen Netzwerken zu lesen ist, ist einfach nur grausig. Die Chats in Multiplayer-Spielen sind da leider (wenig überraschend) keine Ausnahme. Die Wahrscheinlichkeit, in League of Legends von einem Mitspieler beleidigt zu werden, weil man einen Fehler macht oder einfach nur nicht dessen Anweisungen gefolgt ist, ist groß. Riot Games geht gegen solche Leute vor und setzt dabei auf ein KI-System. Perfekt ist die Technologie aber noch lange nicht. Bei Ubisoft sieht es nicht anders aus. Nun haben beide Unternehmen als Mitglieder der Fair Play Alliance (ein Zusammenschluss von über 200 Branchenvertretern) bekannt gegeben, ein gemeinsames Forschungsprojekt zu starten.
Ubisoft und Riot Games: Gemeinsam gegen toxische Spieler
„Zero Harm Comms“ heißt das Ganze. Es soll dazu dienen, die Effektivität der eigenen KI-basierten Lösungen für den Kampf gegen toxisches Verhalten in Spielen zu erhöhen, indem man eine Datenbank mitsamt Labeling-Ökosystem anlegt, in der In-Game-Daten gesammelt werden. Das alles soll zum Training der KI-Systeme dienen, um eine bessere Moderation der Spiel-Chats zu erreichen. Auf besagte Datenbank sollen nicht nur Ubisoft und Riot Games Zugriff haben. Die gesamte Industrie werden sie nutzen können. Die beiden Unternehmen sagen zudem, dass das „Zero Harm Comms“-Projekt nur der erste Schritt auf dem Weg, die Erfahrungen von Spielern der gesamten Gaming-Community zu verbessern, sein soll.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts wollen Ubisoft und Riot Games im kommenden Jahr mit der gesamten Branche teilen. Dabei sei es egal, wie sie aussehen. Wir finden solche Kooperationen allgemein löblich. Klar, Spielehersteller stehen im Konkurrenzkampf miteinander, aber gerade toxisches Verhalten ist ein Problem, das die Industrie als Ganzes betrifft und das man nur gemeinsam effektiv bekämpfen kann.