Yoshi gehört seit jeher zu den knuffigsten und liebenswertesten Charakteren aus dem Hause Nintendo. Ich bin allerdings nie mit dem grünen Dinosaurier warm geworden. Als Reittier für Mario kann ich dem Vieh noch etwas abgewinnen, aber sobald der Dino die Hauptrolle übernimmt, ist es vorbei, zumindest für mich. Da kann Yoshi’s Island noch so gut sein, exzellent aussehen, das Spieltempo des Gameplays ist einfach nicht für mich geeignet. Das soll aber keinen dunklen Schatten auf das neue Abenteuer werfen, denn das kommende Spiel sah schon im Trailer äußerst putzig aus.
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Yoshi ist und bleibt ein putziges Kerlchen
Nach Wolle kommt Pappe
Yoshis neueste Reise führt ihn in eine Dioramenwelt. Alles in diesem Spiel sieht aus, als entstamme es einem Schulprojekt, bei dem Kinder aus Pappe, Papier und anderen Materialien die Umgebung gebastelt haben. Mit ein wenig Beobachtungsgabe lassen sich Dinge wie Toilettenpapierrollen, Kaffeebecher oder alte Keksschachteln erspähen, die zum Teil Querverweise zu anderen Nintendospielen enthalten. Alles ist liebevoll mit vielen Details gestaltet, zuckersüß und nett anzusehen. Alles ganz im Style früherer Yoshi-Games, nur worum es geht, hat Nintendo nicht verraten, aber vermutlich wird wieder irgendein Bösewicht eine finstere Gemeinheit ausgeheckt haben. Und Yoshi muss, wie könnte es anders sein, die Pappwelt retten. Das darf man allein oder mit einem weiteren Mitspieler tun.
Bekanntes Gameplay mit einem Twist
Beim Gameplay gehen die Entwickler keine Kompromisse ein. Wer zuvor bereits mit dem Dino in der virtuellen Welt unterwegs war, findet sich sofort zurecht. Hüpfen, laufen, Items einsammeln und mit Eiern schießen sind die bekannten Grundfunktionen von Yoshi. Es gibt allerdings einen kleinen Twist. Trotz des 2,5D-Gameplays ist der grüne Protagonist in der Lage, seine Eier in die dritte Dimension zu feuern. Bei einem Treffer fallen bestimmte Objekte um, verändern ihre Form wie in einem Aufklappbuch und geben neue Wege frei. Selbstverständlich lassen sich auf diese Weise auch Gegner besiegen oder einfache Schalterrätsel lösen, alles verbunden mit extrem niedlichen Animationen. Wer bei diesem Spiel allein vom Zuschauen kein Karies bekommt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Ein Level, zwei Perspektiven
Die eigentlichen Neuerungen, die dem Spiel den besonderen Pfiff verleihen, betreffen jedoch das Leveldesign. Jedes Level kann auf zwei Arten gespielt werden. Einmal auf dem ganz normalen Wege, aber dabei lassen sich meist nicht alle Geheimnisse entdecken. Bedingt durch die Dioramen sind viele Dinge verdeckt, doch wenn man das Level quasi aus der gegenüberliegenden Perspektive spielt, offenbaren sich alle Details. Dann läuft Yoshi beispielsweise hinter einem Haus entlang und entdeckt dabei Münzen, die vorher verborgen waren. Neue, beziehungsweise vorher nicht zu sehende Gegner sind natürlich auch dabei. Die Welt aus einem anderen Blickwinkel betrachten wird bei diesem Spiel wörtlich genommen.
Einschätzung:
Obwohl ich nur einen sehr kleinen Einblick in das Spiel bekommen habe, könnte es das erste Spiel mit Yoshi sein, das ich wirklich haben muss. Die Idee, ein Level aus zwei unterschiedlichen Perspektiven zu spielen, ist unverbraucht und erfrischend anders. Das Gameplay ist wie gewohnt eher gemächlich, aber es passt halt irgendwie zu dem kleinen grünen Kerlchen. Schade nur, dass ich bis auf das vorgestellte Level kaum etwas vom Spiel gesehen habe. Bis der Titel erscheint, wird noch ein Weilchen vergehen. Erst 2018 darf Yoshi die Switch unsicher machen. Bis dahin haben die Entwickler noch eine Menge Zeit, weitere Inhalte einzubauen. Das bislang Gezeigte hat aber auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht.