Ihr wisst noch nicht, was ihr zwischen den Jahren spielen sollt? Wir haben da ein paar Tipps aus dem Xbox Game Pass.
Die besten Spiele im Xbox Game Pass für die Feiertage
Die schönste Zeit des Jahres steht bevor. Für den einen, weil er viel Zeit mit der Familie verbringen kann, für den anderen, weil er endlich mal die Spiele zocken kann, die er sich das ganze Jahr (oder noch länger) aufgehoben hat. Gebt es doch zu! Nicht wenige von euch nehmen sich immer wieder vor, zwischen den Jahren den eigenen „Pile of Shame“ abzubauen und im besten Fall einen der ganz dicken Brocken von der Liste streichen zu können. Das eine große Open-World-Epos oder das eine Rollenspiel mit seiner ewig langen Geschichte – ab Weihnachten wird es endlich nachgeholt. Tja, und dann ist der Urlaub im Nu vorbei und man ist noch weit vom Abspann entfernt. Damit ihr nicht in diese ärgerliche Situation geratet, haben wir was für euch: Der Xbox Game Pass bietet einige Spiele, die ihr bestimmt noch nicht gezockt habt und umfangreich sind, aber auch nicht zu riesig. Sie können euren Urlaub komplett ausfüllen, lassen sich in der Zeit aber auch wirklich durchspielen.
Zur Info: Die Angaben zur Spielzeit beziehen wir von HowLongToBeat und dienen als grobe Richtwerte.
Age of Empires 4
Genre: Echtzeitstragiespiel
Spielzeit: 24 bis 42 Stunden (Kampagne)
Plattformen: PC
Age of Empires 4 ist noch relativ frisch. Erst im Oktober ist das Echtzeitstrategiespiel erschienen – satte 16 Jahre nach dem dritten Teil. Ja, Microsoft hat uns lange warten lassen, aber es hat sich gelohnt. Relic Entertainment (Dawn of War, Company of Heroes) ist eine würdige Fortsetzung geglückt. Die vier Kampagnen, die historische Ereignisse wie die Eroberung Englands durch die Normannen und den Hundertjährigen Krieg behandeln, bieten abwechslungsreiche Missionen und unterfüttern das spaßige Gameplay mit Geschichtswissen in Form von aufwendigen Dokumentationen.
Die Spielmechanik ist aber der eigentliche Star von Age of Empires 4. Die acht spielbaren Völker unterscheiden sich deutlich mehr voneinander als die Fraktionen der Vorgänger und erlauben viele strategische Vorgehensweisen. Wenn ihr mit dem Kampagnen durch seid, euer Urlaub aber noch nicht vorbei ist, könnt ihr noch einzelne Gefechte gegen die KI bestreiten und natürlich im Multiplayer gegen andere Spieler antreten. Genug zu tun habt ihr hier auf jeden Fall.
Evil Genius 2: World Domination
Genre: Aufbauspiel
Spielzeit: 28 bis 42 Stunden
Plattformen: PC, Konsole, Cloud
Wo wir gerade schon bei Fortsetzungen sind, die mehr als zehn Jahre nach ihrem direkten Vorgänger erschienen sind: Evil Genius 2: World Domination ist ebenfalls genauso eine Fortsetzung. Der erste Teil stammt aus dem Jahr 2004, der zweite ist im vergangenen Frühjahr für den PC veröffentlicht worden. Mittlerweile findet er sich auch im Xbox Game Pass und spätestens jetzt sollten Fans von Aufbauspielen, die sich nicht allzu ernst nehmen, einen Blick darauf werfen. Hier verkörpert ihr die Parodie eines typischen James-Bond-Bösewichts, also quasi eine Art Dr. Evil. Als solcher errichtet ihr eure eigene Geheimbasis auf einer entlegenen Insel, von der aus ihr eure Welteroberungspläne umsetzt.
Evil Genius galt damals schon als „Dungeon Keeper“-Klon mit anderem Setting. Der Nachfolger ist im Grunde das Gleiche, nur in zeitgemäßer Optik und natürlich auch mit vielen verbesserten und neuen Features. Im Kern macht ihr aber eben genau das, was auch Dungeon Keeper ausgezeichnet hat: Ihr erweitert eure Basis nach und nach um neue Räume und bildet Handlanger aus. Zwischendurch kommen immer mal wieder Geheimagenten „zu Besuch“, mit denen ihr fertig werden müsst. Also konstruiert ihr tödliche Fallen, damit die Eindringlinge eure fiesen Pläne nicht durchkreuzen. Evil Genius 2: World Domination präsentiert all das in bunter Comicoptik und mit viel Humor.
Hades
Genre: Rogue-like, Hack and Slay
Spielzeit: 21 bis 96 Stunden
Plattformen: PC, Konsole, Cloud
Hades ist der Indie-Hit des Jahres 2020 gewesen. Nach einer längeren Early-Access-Phase auf dem PC trudelte es dann auch im Nintendo eShop ein und seit diesem Jahr gibt es auch Versionen für die anderen Konsolen. Game-Pass-Abonnenten haben das große Glück, das Rogue-like nicht kaufen zu müssen und sollten es unbedingt mal ausprobieren, auch wenn sie bislang vielleicht nicht viel mit dem Genre anfangen konnten.
Hades funktioniert nicht nur auf spielerischer Ebene sehr gut. Neben den brillanten, actionreichen Echtzeitkämpfen und einer enorm motivierenden Progression bietet es auch erzählerisch eine ganze Menge. Während Hauptcharakter Zagreus, der Sohn des Hades, immer wieder aufs Neue versucht, aus der Unterwelt zu entkommen, trifft er zwischen den Runs auf weitere bekannte Gestalten aus der griechischen Mythologie. Nach und nach erfahrt ihr mehr über die Charaktere. Die Dialoge mögen nicht aufwendig inszeniert sein, sind aber fantastisch geschrieben und die Sprecher machen einen sensationellen Job. Ach ja, und ihr könnt Kerberos, den dreiköpfigen Hund, streicheln und das reicht doch eigentlich schon als Argument für Hades aus, oder? Wie heißt es so schön: Der ist ein richtig guter Junge!
Hollow Knight
Genre: Metroidvania, Action-Adventure
Spielzeit: 26 bis 59 Stunden
Plattformen: PC, Konsole, Cloud
Wir bleiben beim Thema Indie-Hits: Hollow Knight hat schon vier Jahre auf dem Buckel, aber seitdem ist eigentlich kein Metroidvania erschienen, das es mit diesem Meisterwerk aufnehmen kann. Nein, auch nicht Metroid Dread! Zugegeben, ihr braucht schon starke Nerven und eine hohe Frustresistenz, wenn ihr das Abenteuer des Ritters (und nein, ihr spielt nicht den namensgebenden Hollow Knight) in vollen Zügen genießen wollt. Der Schwierigkeitsgrad ist ganz schön hoch. Gerade dann, wenn ihr wirklich alles machen wollt, müsst ihr so manche unglaublich knifflige Geschicklichkeitspassage und zahlreiche herausfordernde Bosskämpfe meistern.
All die Anstrengungen belohnt das Spiel aber mit einer emotionalen Geschichte, großartigem Leveldesign und einer Spielwelt, in der das Erkunden unglaublich viel Spaß macht und sehr gut belohnt wird. Dazu kommt diese fantastische, düstere Atmosphäre, ohne dass Hollow Knight zum Horrorspiel mutiert. Ihr bewegt euch zwar in einer Insektenwelt, aber dank des Comiclooks hat vieles auch eine gewisse Niedlichkeit. Allein die vielen Raupen, die ihr finden könnt, werden mit ihren süßen Animationen und Lauten euer Herz erobern.
NieR: Automata
Genre: Action-Rollenspiel
Spielzeit: 21 bis 62 Stunden
Plattformen: PC, Konsole, Cloud
Irgendwo werdet ihr es garantiert schon mal gelesen haben, dass NieR: Automata angeblich eines der besten Videospiele aller Zeiten oder zumindest der vergangenen Dekade sei. So weit würden wir nicht gehen, aber das Action-Rollenspiel (wobei die Betonung hier auf „Action“ liegt) ist definitiv etwas Besonderes und eure Zeit wert. Außerdem: Wenn ihr eh Abonnent des Xbox Game Pass seid, warum solltet ihr ihm dann nicht mal eine Chance geben? Ja, es sieht nicht mehr unbedingt hübsch aus und die Welt ist auch alles andere als ein detaillierter Schauplatz. Aber die anderen Stärken machen das mehr als wett.
NieR: Automata erzählt eine extremst gute Geschichte in einer faszinierenden, postapokalyptischen Welt, in der Maschinen die Oberhand auf der Erde gewonnen haben. Das hier ist nicht nur irgendein Sci-Fi-Plot, sondern ist stark philosophisch und regt dementsprechend zum Nachdenken an. Hinzu kommen ein geniales Kampfsystem und zahlreiche Überraschungen im Gameplay, die auch gerne mal die Genregrenzen durchbrechen. Ganz wichtig jedoch: NierR: Automata einmal durchzuspielen ist so, als wenn ihr das erste Kapitel eines anderen Spiels beenden würdet. Es gehört zur Erfahrung dazu, es mehrfach zu spielen, denn nur so bekommt ihr das gesamte Bild präsentiert. Aber keine Bange, ein einzelner Durchlauf ist gar nicht so lang.
Prey
Genre: Ego-Shooter, Action-Adventure
Spielzeit: 16 bis 45 Stunden
Plattformen: PC, Konsole, Cloud
2006 erschien ein Ego-Shooter namens Prey, der stark an Doom erinnerte, aber auch seine ganz eigenen Ideen gehabt hat. Dieses Spiel meinen wir an dieser Stelle aber nicht, das ist heutzutage eh schwer zu bekommen und schon gar nicht in der Game-Pass-Bibliothek. Nein, wir reden hier von dem Prey aus dem Jahr 2017, das von Arkane (Dishonored, Deathloop) entwickelt wurde. Das ist auch kein linearer Shooter, der innerhalb weniger Stunden komplettiert werden kann, sondern lässt euch eine recht große Raumstation erkunden, in der es abseits des Hauptpfads jede Menge Nebenquests und Geheimnisse zu entdecken gibt.
Prey ist überhaupt mehr als ein normaler Ego-Shooter. Das Arsenal an konventionellen Schusswaffen ist sogar sehr überschaubar. Den Hauptanteil daran, dass der Titel ein so tolles Erlebnis ist, haben die Action-Adventure-Elemente. Eigentlich ist Prey nämlich eine „Immersive Sim“. Ihr habt jede Menge Handlungsfreiheit und könnt Probleme auf vielfältige Art und Weise lösen. Allein für die Schaumkanone, mit der ihr eine Substanz verschießt, die sich umgehend verfestigt, hat das Spiel einen Orden verdient. Damit lassen sich nicht nur die gegnerischen Aliens kurzzeitig außer Gefecht setzen, sondern auch improvisierte Treppen errichten, um an Orte zu gelangen, die ihr sonst gar nicht erreichen könntet. In Prey stecken viele tolle Ideen, noch dazu hat es eine starke Atmosphäre und ist einfach ein toller Mix aus Action, Erkundung und Rätseln.
Subnautica
Genre: Survival-Spiel
Spielzeit: 29 bis 56 Stunden
Plattformen: PC, Konsole, Cloud
Nicht jedes Survival-Spiel auf dem Markt ist bloß eine Sandbox wie DayZ, ARK: Survival Evolved oder Minecraft. Subnautica ist das beste Beispiel dafür, wie man das typische Gameplay dieses Genres (Ressourcen sammeln, Crafting, Basenbau, das eigene Überleben sichern) mit Storytelling verknüpft. Es nimmt euch dabei nicht an die Hand, sondern lässt euch selbst die Welt erkunden. Früher oder später werdet ihr dabei zwangsläufig auf Dinge stoßen, die eure Neugierde wecken und über die ihr mehr herausfinden möchtet.
Das Besondere an Subnautica: Die meiste Zeit seid ihr unter der Meeresoberfläche unterwegs. Das Spiel versetzt euch auf einen Planeten, der fast keine Landmassen hat. Anfangs dient euch nur eine kleine Rettungskapsel als Zufluchtsort und für eure Tauchgänge bleibt euch nicht viel Zeit, da ihr eben nicht sonderlich lange die Luft anhalten könnt. Doch nach und nach stellt ihr euch bessere Ausrüstung her, um immer länger und tiefer tauchen zu können. Kleine Warnung an der Stelle: Subnautica wird in den tiefsten Tiefen seiner Spielwelt durchaus gruselig. Aber wenn euch das nicht stört oder ihr es sogar liebt, dürft ihr keinen Bogen um den Titel machen. Und seid ihr danach noch nicht satt, zieht ihr euch eben noch den Nachfolger Below Zero rein, der ebenfalls im Xbox Game Pass ist.
Spiritfarer
Genre: Managementspiel
Spielzeit: 24 bis 38 Stunden
Plattformen: PC, Konsole, Cloud
Spiritfarer ist mit Abstand das entspannteste Spiel im Game Pass, das ihr im Weihnachtsurlaub zocken könnt. Hier spielt ihr Stella, die zu Beginn den Job als Fährmann (oder eher Fährfrau) der Verstorbenen übernimmt. Ja, das klingt schon danach, als könnte das Spiel euch die eine oder andere Träne entlocken, und wenn ihr kein Herz aus Stein habt, dann wird es das auch. Aber Spiritfarer ist kein todtrauriges Erlebnis, sondern zu großen Teilen sehr fröhlich. Dazu trägt auch die wunderschöne, farbenfrohe und handgezeichnete Comicoptik bei.
In Sachen Gameplay erwarten euch ein Aufbauteil, in dem ihr euer Schiff immer weiter ausbaut, die Erkundung diverser Inseln mit Jump-and-Run-Passagen, Crafting und auch das eine oder andere Minispiel. Spiritfarer setzt euch nie unter Druck, langweilt aber auch zu keinem Zeitpunkt. Es gibt viel zu entdecken und freizuschalten und dann sind da eben auch noch die vielen sympathischen Figuren mit ihren herzerwärmenden Geschichten, die ihr so schnell nicht vergessen werdet.
The Outer Worlds
Genre: Rollenspiel
Spielzeit: 13 bis 37 Stunden
Plattformen: PC, Konsole, Cloud
The Outer Worlds wird gerne mal als Fallout: New Vegas im Weltall beschrieben. Das passt nicht so ganz, denn es ist kein Open-World-Spiel und legt weniger Wert auf Erkundung als der Klassiker. Aber man könnte es durchaus als Mischung aus Fallout und Mass Effect bezeichnen. Es gibt Shooter-Gameplay, eine sehr freie Charakterentwicklung und schwarzen Humor wie in den Endzeitrollenspielen von Bethesda, während die Struktur und das Zusammenstellen eurer eigenen Crew an die BioWare-Hits erinnern.
The Outer Worlds ist nicht perfekt. Die Hauptgeschichte etwa kommt erst ganz zum Schluss in Fahrt und im Grunde erzählt es über seine gesamte Laufzeit hinweg immer den gleichen Gag, nur in unterschiedlichen Ausführungen. Es geht schließlich stets darum, wie böse die Großkonzerne sind, die in dieser Welt herrschen, was aber eben vollkommen überspitzt dargestellt wird. Doch die große Handlungsfreiheit, das tolle Questdesign und die sympathischen KI-Begleiter machen das locker wett. Und wir geben es zu: Wir mussten mehrfach laut lachen und das kriegen Videospiele nicht oft hin.
The Surge 2
Genre: Souls-like, Action-Rollenspiel
Spielzeit: 21 bis 39 Stunden
Plattformen: PC, Konsole, Cloud
Zu lachen gibt es in The Surge 2 nicht viel. Das Souls-like aus Deutschland ist knüppelhart und ganz schön blutig – und genau deshalb so gut. Der Vorgänger hatte noch so seine Macken in Sachen Balance, aber diesbezüglich stimmt beim zweiten Teil alles. Zudem ist der deutlich größer. Ihr erkundet nicht bloß das Gelände einer Firma, sondern große Teile einer Stadt. Die ist zwar optisch nicht wirklich hübsch, dafür überzeugt das Leveldesign mit clever verzahnten Gebieten der Marke Dark Souls.
Zusätzlich bietet The Surge 2 ein fantastisches Kampfsystem und eine motivierende Progression. Ständig erbeutet ihr von euren Gegnern neue Waffen, die sich ganz anders spielen als das, was ihr bereits im Inventar habt. Auch das Sammeln der Rüstungssets hält einen bei der Stange. Auf erzählerischer Ebene hingegen ist The Surge 2 ganz schön schwach. Der eigene Charakter ist stumm und hat daher keine Persönlichkeit, auch sonst gibt es keine interessanten Figuren und die Handlung plätschert so dahin. Aber rein aufs Gameplay bezogen, ist The Surge 2 ein Souls-like, das Fans des Genres nicht links liegen lassen sollten – schon gar nicht, wenn es im Xbox Game Pass ist.