Telltale Games strukturiert sich intern neu, will künftig weniger, aber dafür bessere Spiele entwickeln.
Telltale Games entlässt 25 Prozent seiner Mitarbeiter
Derzeit gibt es gefühlt jeden Tag neue Meldungen über Entwicklerstudios, die komplett geschlossen werden oder zumindest einen großen Teil ihrer Mitarbeiter entlassen. Visceral Games (Dead Space) und Runic Games (Torchlight) wurden dichtgemacht, Motiga (Gigantic) besteht nur noch aus ganz wenigen Leuten. Und nun hat Telltale Games, das Studio hinter den Episoden-Adventures zu bekannten Marken wie „The Walking Dead“, „Game of Thrones“ oder „Guardians of the Galaxy“ bekannt gegeben, 25 Prozent seiner Mitarbeiter vor die Tür setzen zu müssen.
Wie die Kollegen von GameSpot berichten, sei eine „umfassende Firmenneustrukturierung“ der Grund für die Entlassungen. Insgesamt müssen knapp 90 Leute das kalifornische Unternehmen verlassen, alle Abteilungen von Telltale Games seien betroffen. Das Studio selbst sagt, dass dieser Schritt es „als Entwickler und Publisher von wegweisenden, Story-lastigen Spielerfahrungen wettbewerbsfähiger“ machen werde. Laut CEO Pete Hawley habe sich die Industrie in den vergangenen Jahren in vielerlei Hinsicht stark gewandelt. Damit Telltale weiter vorankomme, sei es nötig, sich weiterzuentwickeln und neu zu orientieren, den Fokus auf weniger, aber dafür bessere Spiele zu legen, die von einem kleineren Team entwickelt werden.
In der Tat war Telltale Games in der Vergangenheit äußerst fleißig. Das Studio hatte einen Output, den kaum ein anderer Entwickler lieferte. Allein in diesem Jahr sind mit Guardians of the Galaxy, der zweiten Staffel von Minecraft Story Mode und Batman: The Enemy Within drei Spiele an den Start gegangen. Und 2018 folgen die vierte, finale Staffel von The Walking Dead und die zweite Season von The Wolf Among Us.
Spielerisch wie grafisch sind sich diese Titel allesamt sehr ähnlich. Leider haben sie aber auch zu großen Teilen technische Probleme, gehören nicht zu den am saubersten programmierten Werken. Telltale verspricht, auf bessere Technologien umzusteigen, heißt es. So weit, so gut, doch wenn weniger Projekte bedeuten, dass weniger Mitarbeiter benötigt werden, hat das natürlich einen sehr faden Beigeschmack. Scheinbar ist das Unternehmen davon überzeugt, kommende Titel noch besser machen zu können als die bisherigen, ohne pro Spiel mehr Manpower zu brauchen. Auf die aktuellen Projekte von Telltale Games sollen die Entlassungen übrigens keine Auswirkungen haben.
Quelle: GameSpot