Weil das "Star Citizen"-Studio den Lizenzvertrag bezüglich der CryEngine gebrochen habe, fordert Crytek Schadenersatz.
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Star Citizen: Crytek verklagt Cloud Imperium Games
Das Weltraumspiel Star Citizen basiert bekanntlich auf Amazon Lumberyard, einer stark modifizierten Version der CryEngine. Anfangs jedoch hat Entwickler Cloud Imperium Games mit jenem Grafikgerüst von Crytek gearbeitet (damals gab es Lumberyard auch noch nicht). Logischerweise haben CIG und der Frankfurter Entwickler einen Vertrag abgeschlossen, den die „Star Citizen“-Leute nun laut Crytek gebrochen hätten. Deshalb verklagt das Unternehmen Cloud Imperium Games.
Crytek beschuldigt CIG im wesentlichen dreierlei Dinge. Zum einen hätten beide Konzerne im Vertrag festgelegt, dass das Logo der CryEngine an prominenter Stelle in Star Citizen sichtbar sein muss. In der Klageschrift, die von dem Nutzer "qwints" auf Scribd hochgeladen wurde, heißt es, dass Cloud Imperium Games gewusst habe, dass es sich hierbei um eine „kritische Komponente“ des Lizenzvertrags handelt. Chris Roberts, der Gründer des Studios, habe jedoch „öffentlich angestrebt, Cryteks Beteiligung an Star Citizen zu minimieren“, indem er im September 2016 sagte, dass man die Engine nicht mehr CryEngine, sondern Star Engine nenne. Der Wechsel auf Amazon Lumberyard wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt öffentlich gemacht.
Punkt Nummer 2 in der Klageschrift: Cloud Imperium Games habe sich mit der Lizensierung der CryEngine dazu verpflichtet, Crytek eine Liste mit Bugfixes und Optimierungen zu schicken, die es in den Sourcecode des Programms geschafft haben. Im November 2015 seien die Frankfurter an CIG herangetreten und hätten nach jener „längst überfälligen“ Liste gefragt, doch die „Star Citizen“-Entwickler hätten sich nicht darum bemüht, dem nachzukommen.
Darüber hinaus sei Squadron 42, das Singleplayer-Spiel von Cloud Imperium Games, Crytek ein Dorn im Auge. Der Lizenzvertrag decke nämlich nur Star Citizen ab. Als die beiden Studios ihn vereinbart hatten, hätte die Kampagne noch ein Bestandteil des eigentlichen MMOs sein sollen. Mittlerweile gilt Squadron 42 aber als eigenständiges Spiel. Wer es haben möchte (sobald es irgendwann erscheint), muss es separat vorbestellen.
Crytek sagt, dass Cloud Imperium Games einen Vertragsbruch begangen habe, der „absichtlich sowie rücksichtslos“ sei und „eklatant Cryteks Rechte als Urheberrechtsinhaber außer Acht lässt.“ Das deutsche Studio fordert ein Schadensgeld in Höhe von circa 75.000 US-Dollar sowie weitere Zahlungen auf Basis von „indirekten Schäden, Folgeschäden (einschließlich entgangener Profite), Spezialschäden sowie Kosten, Gebühren und Ausgaben“, die durch die Gründe für den Vertragsbruch und die Urheberrechtsverletzung entstanden seien. Zusätzlich will Crytek eine permanente einstweilige Verfügung gegen Cloud Imperium Games erzielen, damit das Studio keine der urheberrechtlich geschützten Arbeiten des CryEngine-Entwicklers mehr benutzen kann. Außerdem will Crytek einen Teil der Profite von CIG für sich einfordern, die das Unternehmen um Zeitpunkt der Verhandlung erzielt hat.
Quelle: Scribd / "qwints"