Ups! Tut mir leid, das war in der Form nicht beabsichtigt. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Achwas drauf geschissen, eigentlich schäme ich mich nicht einmal, ich habe schließlich Camp Crystal Lake überlebt. Und das zählt! Nur der Weg zum Überleben könnte im Nachhinein als etwas fragwürdig betrachtet werden. Vielleicht auch als moralisch bedenklich, stört mich wenig, denn wie heißt es so schön? Im Krieg und in der Liebe sind alle Mittel erlaubt.
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In Friday the 13th: The Game bin ich ein Arschloch
Mit Spielen wie Friday the 13th oder Dead by Daylight sind wir mittlerweile alle vertraut, oder? Ein Killer macht Jagd auf den Rest. In Friday the 13th: The Game dreht sich das ganze Geschehen - Achtung Trommelwirbel - um die gleichnamige Filmreihe. Wer hätte das nur gedacht?! Die Camp-Bewohner müssen heil die Nacht überstehen, während ihnen Jason Voorhees nach dem Leben trachtet. So weit so gut. Wie im Genrekollegen Dead by Daylight sollten die „vermeintlichen“ Opfer zusammenarbeiten, um entweder mit dem Auto, dem Boot oder dank der Polizei zu entkommen.
Klingt jetzt gar nicht sooooo schwierig. Für das Auto in Friday the 13h: The Game werden eine Batterie, Benzin und die Autoschlüssel benötigt. Es sind lediglich drei Gegenstände, aber wenn Jason mit der Axt hinter einem her ist und einem der Angstschweiß den Rücken runterläuft, wird selbst das Besorgen nur einer Sache extrem nervenaufreibend. Wie oft ich schon mit einem Benzinkanister in der Hand dran glauben musste, lässt sich gar nicht mehr zählen. In eine Bärenfalle gelaufen? Check! Von hinten mit einem Speer aufgespießt? Logo! Beim Einfüllen des Benzins in den Tank geköpft werden? Erledigt! Ab da habe ich es aufgegeben. Autofahren in Friday the 13h: The Game ist einfach nichts für mich und ich werde kein Lutscher sein und die Polizei um Hilfe rufen.
Aber mit einem Boot zu fliehen, das könnte etwas sein. Dachte ich zumindest. Doch dann kam meine perfide, dreiste und gemeine Ader zum Vorschein. Natürlich total unbewusst und nicht beabsichtigt. Zum ersten Mal könnte es klappen. Die Schiffsschraube für den Außenborder lag erstaunlicherweise direkt in der Hütte neben dem Anlegesteg und das passende Benzin nur eine Hütte weiter. Was war denn hier los? Selbst Jason war nicht in der Nähe. Sollte es wirklich einmal funktionieren? Zudem habe ich meine barmherzige Seite gezeigt, denn mich hat die gesamte Zeit ein weiterer Mitspieler begleitet, dem ich immer wieder Kommandos über den Voice-Chat gegeben habe: „Folg‘ mir!“ „Ich weiß, wie wir hier rauskommen.“ „Jetzt aber schnell, ich habe das Benzin.“
Nur als ich dann am Steg angekommen bin, war der Kerl plötzlich nicht mehr zu sehen. Er wird doch nicht einer Stealth-Attacke zum Opfer gefallen sein? Tja, Pech gehabt! Auf Einzelschicksale kann ich keine Rücksicht nehmen. Ich also ab aufs Boot, den Motor angeworfen und Richtung Freiheit gedüst. Es war ein sehr befriedigendes Gefühl, als danach die Meldung „You survived!“ auf dem Bildschirm erschien. Doch mit dem typischen Xbox-Trööt wurde ich je aus meiner heilen Welt gerissen. Der Spieler, der mir die ganze Zeit gefolgt ist, hat sich sofort danach per Direktnachricht gemeldet. Ich gebe zu, ich war dezent amüsiert über den Chat:
Niddlehog: Wow, das war grausam!
Ich: Häh? Was denn?
Niddlehog: Ich stand auf dem Steg und du bist einfach losgefahren!
Ich: Oh, ich habe dich gar nicht gesehen.
Niddlehog: Direkt hinter dir!
Ich: Ups, tut mir leid.
Niddlehog: Naja, das Spiel ist ja eh nur zum Spaß.
Ich: Ja, offensichtlich habe aber nur ich Spaß gehabt... Haha!
Komisch, danach kam keine Meldung mehr. Völlig unverständlich! Warum hat der Typ auch kein Headset gehabt, dann hätte er sich melden können. Egal, ich habe überlebt, bin Boot gefahren und habe ein paar Achievements freigeschaltet. Mission erfüllt, irgendwie.