Die Geschichte von Kinect nimmt ihr Ende: Microsoft wird keine neuen Geräte mehr produzieren.
- home
- magazin
- konsolen-news
- xbox-news
kinect-microsoft-stellt-die-produktion-ein
Kinect: Microsoft stellt die Produktion ein
Es sollte sich nicht als die klügste Idee herausstellen, als Microsoft sich dazu entschied, die Xbox One anfänglich nur im Bundle mit dem Kinect-Sensor zu verkaufen. Wer die Konsole frühestmöglich haben wollte, musste 500 Euro zahlen – 100 mehr als beim direkten Konkurrenten, der PlayStation 4. Das und die anfänglichen Planungen von Microsoft, den Gebrauchtspielehandel zu unterdrücken und eine Online-Verbindung zwingend vorauszusetzen (was beides vor Release verworfen wurde), sorgten dafür, dass Sony den „Konsolenkrieg“ schon vor Anpfiff gewonnen zu haben schien. Und das bestätigte sich schon kurz nach Release beider Konsolen. Die PS4 war und ist heute noch die erfolgreichere Plattform.
Kinect wurde nicht zu einem Peripheriegerät, das jeder Xbox-One-Nutzer hat und das von allen Spielen unterstützt wird. Ab Herbst 2014 wurde der Sensor, der Bewegungs- und Sprachsteuerung ermöglicht, einzeln verkauft, genau wie die eigentliche Konsole. Kaum ein Spiel macht heutzutage noch Gebrauch von Kinect. Da ist es kein Wunder, dass Microsoft die Produktion nun einstellt. Das gaben Alex Kipman, der Schöpfer des Geräts, und Matthew Lapsen, Global Manager für das Marketing für Xbox-Hardware, in einem Interview mit Fast Company bekannt.
Die Xbox One wird Kinect weiterhin Software-seitig unterstützen, wobei die Xbox One S und die Xbox One X, die im November erscheint, beide keinen passenden Anschluss haben. Wer Kinect in Verbindung mit diesen Varianten der Konsole nutzen möchte, braucht einen Extra-Adapter.
Ursprünglich wurde Kinect als Zusatz-Hardware für die Xbox 360 veröffentlicht. Nintendo hatte mit der Wii und ihrem Bewegungssteuerungskonzept den Nerv der Zeit getroffen und einen immensen Erfolg gehabt. Microsoft wollte da natürlich nachziehen (genau wie Sony mit PlayStation Move). Kinect sollte aber eben noch einen Schritt weitergehen und das Zocken ohne jegliche Art von Controller ermöglichen. Letztendlich war das für ein paar Partyspiele wie Dance Central gut geeignet, doch einen Shooter oder Ähnliches wollte niemand so spielen.
Das erste Kinect verkaufte sich zwar sehr gut, doch die Revolution im Spielebereich war es nicht. Das Kinect 2.0 für die Xbox One sollte dank besserer Hardware mehr leisten können, fand bei den Spielern aber keinen Anklang. Die kauften sich zum Großteil eben lieber eine PS4, weil sie günstiger war. Man könnte also sagen, dass Microsoft nun einen seiner größten Fehler in der aktuellen Konsolengeneration zu Grabe trägt. Mach es gut, Kinect! Vermissen werden dich wohl nur die wenigsten Leute.
Quelle: Fast Company