Erik Range alias Gronkh hat eine Rundfunklizenz für seine Twitch-Kanäle beantragt und sie auch genehmigt bekommen.
Gronkh bekommt Rundfunklizenz
2017 machten die Landesmedienanstalten auf sich aufmerksam, indem sie YouTuber beziehungsweise Twitch-Streamer dazu aufgefordert haben, eine Rundfunklizenz zu beantragen. Denn weil die Livestreams die Kriterien erfüllen würden, um als Rundfunkangebot zu gelten, bräuchten Leute wie PietSmiet und Gronkh eine entsprechende Lizenz – oder müssten ihr Streaming-Angebot einstellen. Letzterer hatte versucht, sich mit anwaltlicher Unterstützung dagegen zu wehren.
Dann aber hat Erik Range alias Gronkh eine Rundfunklizenz beantragt und er bekommt sie auch. Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich, kurz KEK, hat in ihrer ersten Sitzung des Jahres dem Antrag des wohl bekanntesten Let’Players Deutschlands stattgegeben. Range erhält sowohl für „GronkhTV“ als auch „Gronkh“ eine Lizenz. Auf ersterem Kanal sollen künftig „ganztätig vorproduzierte Videos zum Thema Computerspiele und E-Sports, insbesondere in Form sogenannter Let’s Plays ausgestrahlt werden“. Wer sich also 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche mit den Videos von Gronkh berieseln lassen möchte, wird auf „GronkhTV“ fündig werden. Auf dem zweiten Kanal soll es hingegen unregelmäßig mehrmals pro Woche klassische Livestreams geben.
Dass Gronkh nun eine Rundfunklizenz beantragt und genehmigt bekommen hat, wird Auswirkungen auf den Kanal haben. Zum einen gelten für ihn strengere Regeln bezüglich der Werbung, zum anderen muss Range die gleichen Jugendschutzregularien erfüllen, wie es bei normalen Fernsehsender der Fall ist. Inhalte, die erst ab 16 Jahren freigegeben sind, dürfen erst ab 22 Uhr gezeigt werden. Alles, was ab 18 Jahren ist, darf vor 23 Uhr nicht gesendet werden.
Es gilt abzuwarten, ob weitere große Streamer Rundfunklizenzen beantragen und erhalten werden. Theoretisch bräuchte nun fast jeder Twitch-Nutzer, der regelmäßig auf seinem eigenen Kanal streamt, eine Lizenz – auch diejenigen, die das Ganze gar nicht mal beruflich, sondern nur als Freizeitbeschäftigung betreiben. Dass das vielen Leuten nicht gefällt, ist verständlich. Doch es gibt Hoffnung auf eine Gesetzesänderung, die laut Gameswirtschaft in diesem Jahr eintreten könnte. Unter anderem wolle sich die NRW-Regierung aus CDU und FDP für die Abschaffung der Rundfunklizenz für Livestreaming-Angebote einsetzen. So steht es zumindest im Koalitionsvertrag.
Quelle: KEK / Gameswirtschaft
Bild: Foto von Webvideopreis Deutschland via Flickr
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