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2013 begann Laras Reise erneut und der Reboot der Serie hat der einstigen Videospielikone merklich gut getan.

Vom vollbusigen Vamp mit zwei Knarren hat sich Frau Croft mittlerweile zu einer ernst zu nehmenden Abteurerin mit einer weichen Seite gewandelt. Sie kann allerdings auch hart und mutig sein, wenn es die Situation erfordert. Mit Shadow of the Tomb Raider wird dieser Neuanfang nun abgeschlossen und wir haben vorab auf der gamescom 2018 einen Blick riskiert.

Shadow of the Tomb Raider Trailer:

Die Handlung von Shadow of the Tomb Raider setzt nur wenige Monate nach den Ereignissen in Rise of the Tomb Raider ein. Nachdem sich Lara erfolgreich gegen die Organisation Trinity durchgesetzt und in der versunkenen Stadt Kitesch die Quelle der Unsterblichkeit unschädlich gemacht hat, geht es direkt weiter nach Lateinamerika. Dort hofft die toughe Archäologin ein altes Maya-Relikt zu finden, das in irgendeiner Verbindung zu ihrem Vater steht. Es kommt wie es kommen muss: Trinity ist ebenfalls hinter diesem ominösen Artefakt her und zu allem Überfluss setzt Lara dabei auch noch eine alte Maya-Prophezeiung in Gang, die die gesamte Menschheit auslöschen könnte. Hätte sie nur die Finger davon gelassen, doch was tut man nicht alles für den eigenen Vater?

Auf der gamescom 2018 konnte ich mir zwei kleine Ausschnitte des Spiels genauer ansehen. Zum einen ging es nach Paititi und zum anderen durfte ich eines der zahlreichen Gräber erforschen. Beides sind natürlich nur kleine Ausschnitte eines großen Gesamtpakets, aber es ermöglichte mir einen ersten Vorgeschmack auf das fertige Produkt zu erhalten und schnell war klar: Rein spielerisch gehen die Entwickler gewohnte Wege und haben im Vergleich zum Vorgänger mehr auf das Feintuning bekannter Mechaniken gesetzt als auf bahnbrechende Neuerungen. Besonders positiv ist dabei der frei einstellbare Schwierigkeitsgrad aufgefallen. Die Möglichkeit, sowohl die Schwierigkeit der Gegner als auch beim Klettern und Erforschen unabhängig voneinander einzustellen, ist eine Offenbarung. Ich gehöre nämlich durchaus zu den Leuten, die kein Problem damit haben, Gegner in den unterschiedlichsten Situationen aus dem Weg zu räumen, dafür habe ich jedoch von Zeit zu Zeit das berühmte Brett vor dem Kopf und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht. Durch die optische Betonung, wo welche Wege zum Klettern zu finden sind, wird das gesamte Unterfangen für mich deutlich komfortabler.

Wobei ich jedoch richtig ins Staunen gekommen bin, ist die neue Ausgangswelt von Shadow of the Tomb Raider. Bislang war die Reihe nämlich nicht unbedingt dafür bekannt, viel bevölkerte Dörfer und Städte zu bieten. Das ist jetzt gänzlich anders, der erste Besuch in Paititi fühlt sich an, als hätte sich Lara Croft in eine Fußgängerzone im Ruhrgebiet verirrt. Überall wuseln Menschen umher und gehen ihrem Tagwerk nach. Es ist ungewöhnlich, aber eine konsequente Weiterentwicklung seit dem Tomb Raider Reboot in 2013. Damals war sie fast auf sich allein gestellt auf einer Insel im japanischen Meer. In Rise of the Tomb Raider hingegen wurde sie schon von einigen in den Wäldern und Bergen lebenden Menschen unterstützt und nun ist eben ein ganzes Städtchen dran. Zudem dient dieses Areal dazu, Sidequests anzunehmen und ein wenig mehr über die Leute, die Geschichte und die Mythen zu erfahren. So gesehen bekommt Lara Croft also noch eine soziale Komponente.

Walkthrough durch Paititi:

Bei der Spielbarkeit geben sich die Entwickler keine Blöße. Die Steuerung ist ähnlich knackig wie im Vorgänger und bereits nach kurzer Einarbeitungsphase wirken Kletterpassagen, Kämpfe mit Gegnern und das Erkunden der Umgebung wie aus einem Guss. Grafisch haben die Entwickler ebenfalls noch einmal einen draufgesetzt. War Rise of the Tomb Raider nach den Patches für die PlayStation 4 Pro und die Xbox One X schon eine prachtvolle Augenweide, sieht Shadow of the Tomb Raider nun noch einen Tick besser aus. Gerade in den Dschungellevels zeigt sich, dass die Jungs und Mädels von Crystal Dynamics und Eidos Montreal ihr Handwerk wirklich verstehen. Und auch Lara selbst sieht ebenfalls wieder fantastisch aus.

Gameplay Trailer:

Einschätzung:

Shadow of the Tomb Raider ist eine logische Weiterentwicklung der Vorgänger und verlässt sich auf die bekannten Stärken. Gepaart mit großartiger Grafik und einer gelungenen Synchronisation scheint das Spiel ein audiovisuelles Spektakel zu werden. Die perfekte Herbstunterhaltung also. Einzig die Tatsache, dass es wieder deutlich blutiger und brutaler zugeht als im Vorgänger, könnte manchen nicht passen. Aber Lara Croft hat sich halt weiterentwickelt, genau wie ihre Gegner. Eine Steigerung war also hier zu erwarten. So oder so dürfte Shadow of the Tomb Raider aber auf jeden Fall für fesselnde Stunden im lateinamerikanischen Dschungel sorgen. Jetzt muss ich nur noch bis zum 14. September warten, bis ich das Geheimnis der Maya-Prophezeiung lüften kann.