Blake Jorgensen von Electronic Arts hat auf einer Technikkonferenz in San Francisco viele spannende Infos offenbart.
EA-CFO über neues Spiel von EA Motive, Streaming-Dienst und Battlefront 2
Auf der UBS Global Technology Conference 2017 in San Francisco war Blake Jorgensen, der Chief Financial Officer von Publisher Electronic Arts zu Gast. Dort offenbarte er während eines Panels so einige interessante Dinge. Unter anderem sprach er über das neue Actionspiel von EA Motive, dem 2015 gegründeten Entwicklerstudio in Montreal, das von der ehemaligen „Assassins’s Creed“-Produzentin Jade Raymond geleitet wird. Der Titel ist noch nicht offiziell angekündigt, aber laut Jorgensen könne man sich auf „eine Menge neues, interessantes Gameplay“ freuen, „das noch nie zuvor jemand gesehen“ habe. Das sind gewagte Worte und die Zukunft wird zeigen, ob der CFO hier zu hoch stapelt oder nicht.
Jorgensen sprach generell darüber, dass EA mehr Actionspiele produzieren wolle, und nannte Anthem von BioWare als ein Beispiel. „Das ist der größte Sektor des Gamings.“ Mit Actionspielen meint Jorgensen eher Action-Adventures beziehungsweise Open-World-Spiele. So sprach er davon, dass sich EA in der Vergangenheit zu sehr auf Sportspiele und Ego-Shooter konzentriert habe. Letztere sind natürlich auch Actiontitel, doch allein schon angesichts der Battlefield-Reihe kann man nicht behaupten, dass sich EA hierauf in der Vergangenheit nicht konzentriert hätte.
Gemeinsamer Streaming-Service von EA und Microsoft?
Ein weiteres Thema, das in den nächsten Jahren bei EA sehr wichtig werden könnte, sind Streaming-Dienste à la PlayStation Now. Erst kürzlich hatte sich Phil Spencer von Microsoft dazu geäußert und gesagt, dass sein Arbeitgeber wohl bis 2020 einen eigenen Dienst dieser Art an den Start bringen wolle. Wie Jorgensen nun verriet, habe auch EA großes Interesse am Livestreaming von Spielen, so dass ihr euch das neue FIFA beispielsweise nicht mehr komplett herunterladen oder von Disc installieren müsstet, sondern einfach über einen Video-Stream spielen würdet. „Ich denke, ihr werdet in den nächsten zwei bis drei Jahren ein kommerzielles Angebot von uns und einem Partner sehen“, so Jorgensen.
Die jüngsten Aussagen von Phil Spencer machen diese Äußerung des EA-CFOs noch interessanter. Der Xbox-Chef und Jorgensen sprechen vom gleichen Zeitraum, nämlich bis 2020. EA und Microsoft haben bereits in Form von EA Access kooperiert: Der Abo-Service startete zuerst auf der Xbox One, bevor ein fast identisches Angebot unter dem Namen Origin Access auf dem PC eingeführt wurde. Könnten beide Unternehmen also auch bezüglich der Livestream-Thematik zusammenarbeiten und einen gemeinsamen Service in die Wege leiten? Ist Microsoft der von Jorgensen erwähnte Partner? Wir sind gespannt.
Mehr Service-Games werden kommen
Zu guter Letzt blieb es Jorgensen auf der UBS Global Technology Conference nicht erspart, über Star Wars: Battlefront 2, das aktuell größte Reizthema in der Gamingwelt, zu sprechen. Der CFO beteuert, dass Entwickler DICE den Shooter konstant mit Updates versorgen und das Feedback der Spieler miteinbeziehen werde. „Das Schöne an heutigen Spielen ist, dass du sie regelmäßig verbessern kannst“, so Jorgensen. „Dinge, die wir heute gehört haben, werden wir im Spiel optimieren und sie werden morgen anders sein.“
Leider betonte Jorgensen aber auch, wie toll „Games as a Service“ doch sei. Die Spieler bleiben einem Titel länger treu und bezahlen mehr für ihn als nur den Kaufpreis – super für EA. Laut dem CFO hätte man schon bei Battlefield 4 auf ein Service-Modell setzen sollen. Den Ego-Shooter bezeichnet er als eine verschenkte Möglichkeit, zumal er konstant in der Top 10 der meistgespielten EA-Spiele sei. In jedem Fall werde man in Zukunft noch sehr viel mehr „Games as a Service“-Titel des Publishers sehen. Wenn die aber so gestaltet sind wie Star Wars: Battlefront 2 oder Need for Speed: Payback, dann macht uns das wenig Lust auf kommende EA-Blockbuster.
Quelle: Blake Jorgensen / UBS Global Technology Conference