Heute erscheint das Add-on Destiny 2: Forsaken, das den Shooter von Bungie retten soll. Wir fassen zusammen, was es zu bieten hat.
Faktencheck zu Destiny 2: Forsaken
Destiny 2 ist einer dieser Titel, der eigentlich alles andere als ein schlechtes Spiel ist, dem Entwickler Bungie aber sehr viel Kritik eingebracht hat. Als der Ego-Shooter im September 2017 veröffentlicht wurde, gab es zunächst einiges an Lob für eine ordentliche Kampagne und bessere Open-World-Areale. Der Weg zur damaligen Maximalstufe 20 war deutlich unterhaltsamer als im Vorgänger.
Aber dann kamen die Leute ins Endgame, wo sie feststellten, dass Bungie nicht aus den Fehlern gelernt hatte, die man beim ersten Destiny machte und dann mit dem Add-on „König der Besessenen“ sogar korrigierte. Es gab zu wenig zu tun, kaum Gründe zum Grinden. Zusätzlich stießen die Änderungen im PvP, etwa die Reduzierung von fünf auf vier Spieler pro Team, auf wenig Gegenliebe. Die beiden DLCs „Fluch des Osiris“ und „Kriegsgeist“ konnten die Fans nicht besänftigen, kamen sogar ziemlich schlecht an. „Forsaken“, die erste wirklich große Erweiterung, soll nun alles richten. Wir verraten euch, was sie bietet.
Worum geht es?
Destiny 2: Forsaken wird von einigen als letzte Chance für das Spiel bezeichnet. Und dem würden wir zustimmen: Das Add-on muss richtig viel guten Inhalt bieten und den Langzeitspaß wieder mindestens auf das Niveau hieven, das der erste Teil mit „König der Besessenen“ erreicht hat. Deshalb baut Bungie mit „Forsaken“ zum Beispiel das Waffensystem komplett um, so dass es wieder Knarren mit zufälligen Perks gibt. Dadurch sollt ihr mehr dazu motiviert sein, dem Grind zu verfallen und viel Zeit mit den Endgame-Inhalten von Destiny 2 zu verbringen. Außerdem seid ihr nicht mehr darauf beschränkt, jeweils eine primäre, sekundäre und schwere Waffe auszurüsten, sondern könnt eure Slots nach Belieben bestücken. Damit ist es wie im Vorgänger möglich, zum Beispiel zwei Schrotflinten und ein Scharfschützengewehr zu verwenden, was bislang nicht ging. Ihr habt also mehr Freiheiten bei der Zusammenstellung eures Loadouts.
Aber „Forsaken“ hat natürlich auch komplett neue Dinge im Gepäck, allen voran eine frische Story-Kampagne. Die führt euch ins Riff, das Fans des ersten Destiny bereits kennen. Dieser Teil der Galaxie ist zu einem Hort für Gesetzlose geworden. Gemeinsam mit Cayde-6 reist ihr dorthin, um die Ordnung wiederherzustellen. Doch es kommt zu einem tragischen Vorfall, bei dem der bei den Fans beliebte Roboter mit der Stimme von Nathan Fillion („Firefly“, „Castle“) das Zeitliche segnet. Eure Aufgabe wird es sein, die acht Barone der Scorn zu jagen und zur Strecke zu bringen. Das sind besonders mächtige Gegner, die aus dem Gefängnis der Alten ausgebrochen sind. Die Besonderheit der Story-Kampagne von Destiny 2: Forsaken ist, dass ihr frei entscheiden könnt, in welcher Reihenfolge ihr diese Feinde aufs Korn nehmt.
Der Großteil der Story-Missionen dürfte sich in der Wirrbucht abspielen. Dieses Gebiet im Riff ist die erste neue Zone, in die es euch in „Forsaken“ verschlägt. Mit der „Träumenden Stadt“ gibt es aber auch noch ein zweites Areal, das der bislang größte Endgame-Schauplatz von Destiny sein soll. In beiden Gebieten soll es viel zu entdecken geben, zumal sie auch mit frischen Abenteuern (Nebenmissionen), „Verlorenen Sektoren“ und öffentlichen Events aufwarten. Ansonsten umfasst Destiny 2: Forsaken noch neue Strikes, einen Raid, viele frische Waffen und Ausrüstungsgegenstände, drei neue Supers für jede Klasse und den sogenannten „Gambit“-Modus. Der stellt eine Mischung aus PvE und PvP dar: Zwei Teams kämpfen zeitgleich gegen KI-Gegner und müssen sie alle inklusive eines Bosses vernichten. Wer dieses Ziel als Erster erreicht, gewinnt die Partie. Die Teams können sich dabei gegenseitig stören, um den Fortschritt der Kontrahenten zu hemmen.
Wer hat’s gemacht?
Die Frage nach dem Entwickler von Destiny 2: Forsaken ist einfach, denn natürlich zeichnet das Team verantwortlich dafür, das auch das Hauptspiel entwickelt hat. Falls es Leute gibt, die nun mit „Forsaken“ einsteigen wollen und weder Destiny 1 gespielt noch Ahnung davon haben, wer Bungie ist: Das ist das Studio, das einst die Halo-Reihe aus der Taufe gehoben und sie bis Halo: Reach begleitet hat. Danach trennte sich Bungie von Microsoft, um für Activision Destiny zu entwickeln. Die Halo-Vergangenheit merkt man den beiden jüngsten Titeln des Unternehmens aber deutlich an, denn die Kernspielmechanik, also das Schießen auf außerirdische Gegner, fühlt sich genauso wie in den Spielen rund um den Master Chief an.
Welche Versionen gibt es?
Destiny 2: Forsaken ist ein Add-on. Das bedeutet, ihr braucht das Hauptspiel, um es zocken zu können. Doch nicht nur das: Ihr müsst euch auch die ersten beiden DLCs „Fluch des Osiris“ und „Kriegsgeist“ gekauft haben, sonst bleibt euch „Forsaken“ verwehrt. Je nachdem, ob ihr Destiny 2 besitzt oder nicht, stehen euch unterschiedliche Editionen zur Auswahl.
Wenn ihr die Basisversion habt, habt ihr drei Wahlmöglichkeiten, alle davon sind rein digital. Zum einen könnt ihr euch die Standardedition kaufen. Seid ihr trotz aller validen Kritikpunkte, die man bislang an Destiny 2 anbringen konnte, immer noch ein Riesenfan des Actionspiels und habt viel Vertrauen in die Fähigkeiten von Bungie als Entwickler, holt ihr euch den Jahrespass dazu, der drei kleinere DLCs umfasst, die im Verlauf der nächsten Monate erscheinen werden. Wollt ihr alles haben, was es zu Destiny 2: Forsaken gibt, entscheidet ihr euch für die Digital Deluxe Edition mit dem Add-on, dem Jahrespass und dem Erwachtenlegenden-Set, das ein legendäres Bogen-Ornament, das Abzeichen „Klagelied des Paladins“ und eine vestianische Geisthülle umfasst. Solltet ihr die ersten beiden „Destiny 2“-DLCs nicht haben, müsst ihr sie euch extra dazukaufen.
Anders sieht das für diejenigen aus, die mit „Forsaken“ den Einstieg in Destiny 2 wagen. Die kaufen sich entweder die Legendary Edition oder die Complete Collection. Beide enthalten Destiny 2 plus „Fluch des Osiris“, „Kriegsgeist“ und „Forsaken“, Letztere bietet außerdem den Jahrespass und das Erwachtenlegenden-Set.
An wen richtet sich Destiny 2: Forsaken?
Dass Bungie mit „Forsaken“ die Spieler zurückgewinnen möchte, die sich aus Enttäuschung von Destiny 2 abgewandt haben, dürfte auf der Hand liegen. Gleichwohl ist die Erweiterung natürlich auch für diejenigen gedacht, die trotz der Kritikpunkte viel Spaß mit Destiny 2 hatten oder immer noch haben. Und wie anhand der Legendary Edition und Complete Collection zu sehen ist, sollen auch neue Leute angelockt werden. Aber was ist denn unsere Einschätzung dazu, für wen sich „Forsaken“ nun eignet oder nicht?
Wir haben uns das Add-on noch nicht anschauen können, da es logischerweise erst heute erscheint (der Startschuss fällt um 19 Uhr). Aber es ist absehbar, dass Destiny 2: Forsaken sich vor allem an die Leute richtet, die mit dem Hauptspiel definitiv ihren Spaß hatten – hin oder her, ob sie nun vom mageren Endgame enttäuscht gewesen sind oder nicht. Wer Destiny 2 ausprobiert hat und sich allein schon nicht mit der Welt, dem Shooter-Gameplay oder anderen grundlegenden Spielmechaniken anfreunden konnte, den wird auch „Forsaken“ nicht bekehren können. Denn so gesehen wird das Add-on einfach mehr vom Gleichen bieten. Aber wenn ihr die Kampagne von Destiny 2 gerne durchgespielt und euch mehr Endgame-Aktivitäten gewünscht habt, dann könnte sich die Erweiterung für euch lohnen.
Die Betonung liegt hierbei auf „könnte“, denn ob „Forsaken“ nun wirklich alles besser macht, was das Hauptspiel falsch gemacht hat, das wird sich erst in den kommenden Tagen und Wochen zeigen. Vielleicht gibt es Destiny 2 den neuen Schub, den der Vorgänger damals mit „König der Besessenen“ erhalten hat, vielleicht aber auch nicht. Nur dann sieht es ganz schön düster für die Destiny-Marke aus und das weiß Bungie sicherlich genauso gut wie der Publisher Activision, der ebenfalls großes Interesse daran hat, dass es mit der Serie finanziell erfolgreich weitergeht.
Die Systemanforderungen der PC-Version
Die Hardware-Voraussetzungen für „Forsaken“ sind erwartungsgemäß identisch mit denen des Hauptspiels. Wir wollen sie euch trotzdem nicht vorenthalten.
Minimale Anforderungen:
Betriebssystem: Windows 7, Windows 8 oder Windows 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i3 3250 mit oder Intel Pentium G4560 mit 3,5 GHz oder AMD FX 4350 mit 4,2 GHz
Arbeitsspeicher: 6 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 660, GTX 1050 oder AMD Radeon HD 7850 mit 2 GB VRAM
Empfohlene Anforderungen:
Betriebssystem: Windows 8, Windows 8 oder Windows 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i5 2400 mit 3,4 GHz, i5 7400 mit 3,5 GHz oder AMD Ryzen R5 1600X mit 3,6 GHz
Arbeitsspeicher: 8 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 970 mit 4 GB, GTX 1060 mit 6 GB oder AMD R9 390 mit 8 GB VRAM