Anders als das Original wird The Witcher Remake eine zusammenhängende Spielwelt bieten und, ehrlich gesagt, war auch nichts anderes zu erwarten.
The Witcher Remake wird natürlich(!) ein Open-World-Spiel
Ende Oktober erfreute uns CD Projekt mit der Ankündigung, dass es sich bei dem Projekt mit dem Codenamen Canis Majoris um ein Remake von The Witcher handelt. Damals habe ich bereits ausgeführt, warum diese Neuauflage wirklich nötig ist. Unklar war zu dem Zeitpunkt jedoch, wie nah sie in Sachen Spielstruktur am Original dran sein wird. Falls ihr euch noch erinnert: Das erste The Witcher ist (ebenso wie Teil 2) kein Open-World-Spiel wie The Witcher 3: Wild Hunt. Ihr erkundet darin relativ kleine Gebiete und der Spielablauf ist obendrein recht linear. Habt ihr einmal ein Kapitel der Hauptgeschichte abgeschlossen, gibt es kein Zurück mehr in dessen Level.
Dass sich CD Projekt RED damals für diese Struktur entschieden hat, hat vermutlich nicht nur budgetäre Gründe gehabt. The Witcher 1 basiert auf der Aurora Engine von BioWare, die das kanadische Studio für Neverwinter Nights entwickelt hat. Es ist wahrscheinlich, dass mit dieser technischen Grundlage eine große Open World gar nicht umsetzbar gewesen wäre. Bei der Produktion von The Witcher Remake stehen dem zuständigen Entwicklerteam Fool's Theory ganz andere Mittel zur Verfügung. Wie auch die nächste "The Witcher"-Saga wird das Spiel in der Unreal Engine 5 entwickelt. Die kann riesige Welten stemmen und an finanziellen Mitteln wird es wohl auch kaum mangeln.
In einem Bericht für die eigenen Investoren hat CD Projekt nun bestätigt, dass The Witcher Remake ein Open-World-RPG sein wird – eine "moderne Neuinterpretation" des Originals aus dem Jahr 2007. Dürfen wir uns also auf ein vielfach größeres Spiel einstellen? Gut möglich, dass Fool's Theory ein paar mehr Nebenquests implementiert und die Spielwelt darüber hinaus noch mit anderen interessanten Inhalten füllt, die das Erkunden belohnen. Sicherlich werden die Polen nicht bloß die Gebiete des Originals eins zu eins nachbauen und zu einer Karte verschmelzen, sondern deren Umfang gehörig erweitern.
Ich denke aber auch, dass The Witcher Remake längst kein "Wild Hunt"-Ausmaß erreichen wird. Die Handlung spielt sich schließlich in einem viel enger gesteckten Bereich ab. Sie konzentriert sich auf die Stadt Wyzima und ihre Umgebung. The Witcher 3 führt euch ja nicht nur von Velen nach Novigrad, sondern auch noch auf die Skellige-Inseln. Meine Prognose daher: The Witcher Remake wird garantiert ein Rollenspiel, das man in weit unter 100 Stunden komplett durchspielen kann, also inklusive aller Nebenquests. Aber es wird etwas mehr Umfang als das Original bieten, weil es eben eine offene Welt bieten wird, die gefüllt werden möchte.
Die Entwickler dürften sich aber vor allem deshalb für eine Open World entschieden haben, weil eine solche schlicht immersiver und zeitgemäßer ist als einzelne kleine Levels. Ich möchte heutzutage gar keine Ladezeit mehr sehen, wenn ich etwa durch das Tor einer Stadt schreite. Mit der richtigen Programmierung lässt sich so etwas völlig vermeiden. Die aktuellen Konsolen sind dafür stark genug und PCs sowieso. Das heißt eben nicht, dass die Entwickler gleich eine überdimensionierte Welt bauen sollen. Bitte nicht! The Witcher Remake darf gerne ein Spiel kleineren Ausmaßes sein – also, verglichen mit heutigen AAA-Open-World-Blockbustern der Marke Assassin's Creed oder so.