Itemselling ist ein Fachbegriff aus der Free2Play-Szene und wurde ursprünglich in Asien geprägt, wo der Aufstieg der „Umsonst-Spiele“ begann. Itemselling steht dabei für ein Konzept, das Spiele auf eine eigene Weise finanziert und sie dadurch für die Spieler kostenlos macht. Genau genommen handelt es sich um eine Art geschickter Werbung, die auch aus Hollywood-Blockbustern oder Serien längst bekannt ist. Das Itemselling fußt dabei auf dem Prinzip des Product Placements, wurde aber so weiterentwickelt, dass sich daraus ein Mehrwert für die Spieler ergibt.
Product Placement bedeutet, dass ein Gegenstand, wie beispielsweise ein Smartphone oder ein Computer, in einem Spiel oder auch in anderen Medien werbewirksam platziert wird. Dieser Gegenstand erscheint dann in einem besonders guten Licht, zeigt die Marke deutlich und soll den User damit zum Kauf motivieren. Beim Itemselling wurde diese Idee folgendermaßen weiterentwickelt: Man stellt den beworbenen Gegenstand dem Spieler nicht sofort unbegrenzt zur Verfügung, sondern lässt ihn zunächst ausprobieren. Hält das Item dann, was es verspricht, und bringt dem Gamer einen wirklichen Mehrwert, kann der Spieler das betreffende Item kaufen. Hierfür muss er dann mit realem Geld zahlen. Nach dem Kauf steht das Item dann jederzeit zur Verfügung. Der erworbene Gegenstand ermöglicht es dem Spieler beispielsweise, Kämpfe leichter zu bestehen, Wege schneller zu beschreiten, zusätzliche Energie zu erlangen oder mehr Spielzüge zur Verfügung zu haben. Die Möglichkeiten des Items sind fast grenzenlos.
Die Spieleentwickler decken durch das Itemselling einen großen Teil ihrer Kosten und unterhalten oftmals Börsen, wenn sie Online Games oder Mobile Games entwickeln. Auf diesen Börsen stellen sie dann interessierten Unternehmen die Items vor, die sie in dem Spiel an die Nutzer verkaufen könnten. Je nach Produktionsfirma können die Unternehmen diese zum Festpreis oder auch über eine Auktion erwerben. Dabei können zum Teil beträchtliche Summen zusammenkommen, wenn man die zahlreichen Items bedenkt, welche die Spieler anschließend erwerben können.
Die Gamer können die Items zumeist auf zwei Arten erwerben. Man unterscheidet zwischen Premium-Itemselling und dem einfachen Verkaufen von Gegenständen. Das Wort „Premium“ deutet bereits darauf hin, dass zu solch einem Zweck ein kostenpflichtiger Account erstellt werden muss, um an die Gegenstände zu gelangen. Dabei ist in der Regel kein besonderer Kauf von Items mehr vonnöten. Mit dem Premium Account erwirbt man zugleich auch die neuen Gegenstände. Das muss allerdings nicht zwangsläufig so sein. So kann zum Beispiel ein Marktplatz in das Spiel integriert sein, zu dem man nur über einen Premium Account Zugang erhält. Auf diesem Marktplatz kann man dann anschließend weitere Gegenstände kostenpflichtig erwerben und sich auf diese Weise noch besser ausrüsten.
Das einfache Itemselling ohne Premium Account funktioniert in ähnlicher Weise. In diesem Fall hat jeder Spieler ständig Zugang zu dem Marktplatz und kann sich dort ohne Premium Account mit den Gegenständen eindecken, die in dem Spiel für einen echten Mehrwert sorgen. Die Variationsmöglichkeiten sind dabei fast unbegrenzt. Besonders populär ist es, auf einem solchen Marktplatz Gegenstände anzubieten, die man über einen Premium Account automatisch erhält. Auf diese Weise sollen die Gamer von den Vorteilen eines Premium Accounts überzeugt werden.