Alone in the Dark kehrt zurück. Das Original von 1992 wird neu aufgelegt und das mit einem zeitgemäßen Anstrich.
Alone in the Dark Vorschau: Neuinterpretation des Horrorklassikers von 1992
Wenn heutzutage von Survival Horror Games die Rede ist, dann wird in diesem Zusammenhang den meisten Spielern Resident Evil einfallen. Doch auch wenn Capcoms Reihe mit Abstand die populärste Marke in diesem Segment ist, wurde der Weg für dieses Untergenre von einem ganz anderen Titel geebnet. 1992 erschien mit Alone in the Dark nicht nur das erste Survival Horror Game, die Entwickler setzen erstmals auf dreidimensionale Objekte bei der Umsetzung. Damals wurde allerdings noch größtenteils auf Texturen verzichtet, so dass das Spiel bis heute einen unverwechselbaren Look hat. Nach über 30 Jahren wird der Titel nun neu interpretiert und wir konnten einen ersten Blick riskieren.
Capcom hat es mit Resident Evil 2 vorgemacht, wie ein Remake eines modernen Klassikers auszusehen hat. Diesen Weg soll nun auch Alone in the Dark bestreiten, allerdings mit etwas anderen Voraussetzungen. Alone ist the Dark ist wesentlich früher erschienen, dementsprechend technisch auf einem anderen Niveau und auch der Bekanntheitsgrad der Marken ist kaum vergleichbar. Selbst Serienschöpfer Frédérick Raynal scheint begeistert zu sein und sieht seine eigenen Vorstellungen von damals übertroffen.
Die grundlegende Ausgangssituation der Geschichte entspricht weitgehend dem Original von 1992. Alone in the Dark spielt in den Südstaaten der 20er Jahre. Emily Hartwoods Onkel Jeremy ist verschwunden. Niemand weiß, was passiert ist. Also macht sich Emily zusammen mit dem Ermittler Edward Carnby auf den Weg nach Derceto Manor, um nicht nur das Verschwinden des Onkels zu klären, sondern auch die Geheimnisse des Anwesens zu untersuchen. Irgendetwas Geheimnisvolles und Mysteriöses geht dort vor. Emily scheint mehr zu wissen, als sie vorgibt, und auch Edward hat anscheinend eine Verbindung zu dem Anwesen. Doch was genau dahintersteckt, müsst ihr erst noch herausfinden.
Ihr spielt Alone in the Dark wahlweise aus der Perspektive von Edward Carnby oder Emily Hartwood. Die übergreifende Geschichte bleibt dabei unverändert, aber der Blickwinkel auf gewisse Situationen und Ereignisse wird ein anderer sein. So werden Charaktere unterschiedlich auf Edward und Emily reagieren und euch erwarten teilweise andere Zwischensequenzen und Levels. Das Gameplay hingegen wird sich kaum ändern und bietet eine Mischung aus Erkundung, Action und Puzzles.
Wie in einem klassischen Actionspiel könnt ihr dennoch nicht vorgehen, denn jede einzelne Kugel ist kostbar und falls euch dann doch mal die Munition ausgeht, müsst ihr auf Nahkampfangriffe und Wurfgegenstände zurückgreifen. Dank der Einflüsse von Edgar Allan Poe und H. P. Lovecraft dürft ihr euch auf ein paar seltsame Bewohner, alptraumhafte Welten und gefährliche, teils wirklich widerliche Monster freuen, wenn ihr durch das Anwesen streift. Jumpscares, wie man sie aus anderen Horrorspielen kennt, gibt es zwar auch, aber die Entwickler setzen mehr auf die Gesamtatmosphäre.
Für die Rätsel und das Erforschen im Spiel haben sich die Entwickler etwas Interessantes überlegt. Wer gern als Detektiv unterwegs ist und sich wirklich wie Edward Carnby oder Emily Hartwood fühlen möchte, kann auf sämtliche Hinweise und Hilfen verzichten und alles selbst herausfinden. Wer hingegen lieber etwas Unterstützung mag und nicht ziellos die Zimmer im Anwesen zum x-ten Mal besuchen will, kann diverse Hilfen hinzuschalten.
Viel mehr konnten wir allerdings noch nicht vom Game sehen, aber die bislang gezeigten Szenen versprechen ein atmosphärisches Abenteuer. Das Look & Feel der 20er Jahre wurden hervorragend eingefangen und trägt viel zum Horrorcharme bei. Insbesondere die Animationen der Gesichter haben uns außerordentlich gut gefallen. Es lassen sich sämtliche Emotionen nachvollziehen und die Angst sowie das Entsetzen in den Augen von Edward und Emily gut ablesen. Die entsprechende Synchronarbeit rundet dieses schaurig-schöne Bild ab. Trotzdem wird der merkwürdige Humor, den die Reihe seit ihrem Start begleitet, nicht vernachlässigt. Dazu passt dann auch der Jazz-durchzogene Soundtrack vor dem Hintergrund eines Südstaatenidylls in den 20er Jahren.
Da wir bislang nur wenig vom Gameplay gesehen haben, fällt eine erste Einschätzung schwer. Alone in the Dark könnte der Auftakt zu einem wahrhaftigen Horrorherbst werden. Die Atmosphäre stimmt, die Grafik macht Lust auf mehr und das Design der Monster könnte kaum ekelhafter sein. Die Voraussetzungen für gruselige Stunden sind auf jeden Fall gegeben. Jetzt muss nur noch die Spielmechanik stimmen.
Einen ersten Vorgeschmack auf das fertige Spiel könnt ihr euch derzeit mit dem spielbaren Prolog holen. Der ist ab sofort auf allen Plattformen verfügbar und lässt euch in die Haut der kleinen Grace schlüpfen, die noch vor dem Eintreffen von Edward und Emily das Derceto-Anwesen erkundet. Der Release von Alone in the Dark ist für den 25. Oktober geplant.